Der Klimawandel ist da. Überall auf der Welt bekommen die Menschen die Auswirkungen des sich verändernden Klimasystems der Erde zu spüren. Doch selten ist dies so deutlich zu beobachten wie derzeit in der Arktis. Das „ewige Eis“ wird seinem Namen nicht mehr gerecht, denn die globale Erwärmung der Atmosphäre hat bereits zu einem massiven Abschmelzen der Polkappen geführt. Seitdem die Nordwestpassage der Arktis im August 2007 zum ersten Mal seit Jahrhunderten eisfrei und damit befahrbar war, haben diese Entwicklungen auch in den Medien Konjunktur. Dies liegt aber nicht so sehr an den Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt und der dort lebenden Menschen. In den letzten Jahren geriet vielmehr die Verbindung von Klimawandel und Sicherheitsfragen in das Zentrum des Interesses. Die Arktis-Anrainer Norwegen (Spitzbergen), Russische Föderation, USA (Alaska), Kanada und Dänemark (Grönland) befinden sich seit 2007
in einem verstärkten Wettlauf um Rohstoffvorkommen und mögliche
Schifffahrtspassagen. Aus diesem Grund wird für die Zukunft sogar von einem „neuen Kalten Krieg“ gesprochen.
Die dominante Theorie in den Internationalen Beziehungen während des Kalten Kriegs war der Neorealismus. Und auch die neue Konfliktlage scheint ein geradezu klassisches neorealistisches Szenario zu sein. In dieser Arbeit soll aber auch die Rolle der Vereinten Nationen zur Analyse des Konflikts in der Arktis hinzugezogen werden, denn wenn es heute um einen gewaltsamen Konflikt auf der Welt geht, sind die Rufe nach einem Eingreifen der Vereinten Nationen nie weit. Darum soll hier mit Hilfe der Theorie des strukturellen Neorealismus geklärt werden, welch schwierige Stellung die Vereinten Nationen im Konflikt um die Arktis eigentlich einnehmen und ob sie vielleicht in der Zukunft nicht doch eine wichtige Rolle im Konflikt um die Arktis spielen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie des strukturellen Neorealismus nach Kenneth N. Waltz
- Die Arktis
- Auswirkungen des Klimawandels
- Rohstoffe
- Schifffahrtswege
- Rechtlicher Status
- Die Interessen der Polarstaaten
- Auswirkungen des Klimawandels
- Möglichkeiten und Grenzen der Vereinten Nationen in der Arktis
- Die Irrelevanz der Vereinten Nationen
- Die Irrelevanz des Neorealismus und die Relevanz der Vereinten Nationen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle der Vereinten Nationen im Konflikt um die Arktis unter besonderer Berücksichtigung der Theorie des strukturellen Neorealismus. Sie analysiert die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis und die daraus resultierenden Interessenkonflikte zwischen den Polarstaaten.
- Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis
- Die Interessenkonflikte der Polarstaaten in der Arktis
- Die Rolle des strukturellen Neorealismus im Kontext der Arktis
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Vereinten Nationen im Arktiskonflikt
- Die Bedeutung der Arktis für die globale Sicherheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Arktiskonflikts dar und erläutert die Relevanz des strukturellen Neorealismus für die Analyse der Situation. Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Theorie des strukturellen Neorealismus nach Kenneth N. Waltz. Kapitel 3 beleuchtet die Arktis als globales Konfliktfeld, wobei die Auswirkungen des Klimawandels, der rechtliche Status der Arktis und die Interessen der Polarstaaten im Fokus stehen. Kapitel 4 untersucht die Möglichkeiten und Grenzen der Vereinten Nationen im Kontext des Arktiskonflikts, wobei die Irrelevanz der Vereinten Nationen aus neorealistischer Sicht und die mögliche Relevanz der Vereinten Nationen im Arktiskonflikt analysiert werden.
Schlüsselwörter
Arktis, Klimawandel, struktureller Neorealismus, Interessenkonflikt, Polarstaaten, Vereinte Nationen, globale Sicherheit, Rohstoffe, Schifffahrtswege, rechtlicher Status.
- Quote paper
- Sabrina Roy (Author), 2010, Welche Möglichkeiten haben die Vereinten Nationen im Konflikt um die Arktis?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149598