Zweifelsohne steht Kleists Lustspiel, vor allem in Anbetracht der zeitgenössischen Literatur innerhalb der Romantik, sowie der Klassik, recht einsam da. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass sich bei den ersten Inszenierungen die gewünschte komische Wirkung des Stückes nicht vollständig einstellte. Mittlerweile wird es allerdings als eines der bedeutendsten Lustspiele innerhalb der deutschen Literaturgeschichte angesehen, was nicht zuletzt auch am immensen Gehalt der inhaltlichen Motive und Symbole liegen mag. In Kleists analytischem Drama verhandelt die Hauptperson Richter Adam als Vorsitzender des Dorfgerichtes in der Sache eines zu Bruch gegangenen Krugs, der aus dem Besitz der Marthe Rull stammt. Hierbei versucht Adam von Beginn an zu verbergen, dass er selbst der eigentliche Schuldige ist und für die Tat zur Verantwortung gezogen werden müsste.
Basierend auf dieser Rahmenhandlung sollen im weiteren Verlauf der Arbeit die Elemente der Komik herausgearbeitet, sowie anhand von Textbeispielen erläutert und analysiert werden. Darüber hinaus wird der biblisch- philosophische Hintergrund des Lustspiels in Form von Richter Adams Sündenfall interpretiert.
Doch zunächst einmal soll der Fokus auf einige Gedanken zum Komödienbegriff, des Weiteren auf dessen Abgrenzung zur Tragödie, sowie anschließend auf die Eigenschaften und Formen von Komik gerichtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Komödiengattung
- Ausprägungen der Komik
- Die Personenkonstellation im „zerbrochnen Krug“
- Richter Adam
- Schreiber Licht
- Frau Marthe Rull
- Eve Rull
- Ruprecht Tümpel
- Komiktheoretische Interpretationen
- Der Sündenfall des Richter Adam
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse der Komikelemente in Heinrich von Kleists „zerbrochnen Krug“. Ziel ist es, die komischen Elemente des Stückes zu identifizieren und anhand von Textbeispielen zu erläutern und zu analysieren. Darüber hinaus soll der biblisch-philosophische Hintergrund des Lustspiels in Form von Richter Adams Sündenfall interpretiert werden.
- Definition und Abgrenzung des Komödienbegriffs
- Ausprägungen der Komik im „zerbrochnen Krug“
- Die Rolle von Richter Adam als zentrale Figur
- Der Sündenfall des Richter Adam und seine philosophischen Implikationen
- Kleists Lustspiel im Kontext der deutschen Literaturgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Besonderheit der Komödie in der deutschen Literaturlandschaft und führt in die Thematik der Arbeit ein. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Komödienbegriffs und dessen Abgrenzung zur Tragödie. Im dritten Kapitel werden die verschiedenen Ausprägungen der Komik anhand von theoretischen Konzepten und Beispielen aus dem „zerbrochnen Krug“ analysiert. Das vierte Kapitel stellt die wichtigsten Figuren des Stückes vor und beleuchtet deren Charaktermerkmale und Rolle in der Handlung. Das fünfte Kapitel widmet sich komiktheoretischen Interpretationen des „zerbrochnen Krug“ und analysiert die komischen Elemente des Stückes im Kontext der literarischen Tradition. Das sechste Kapitel untersucht den Sündenfall des Richter Adam als zentrale Figur des Lustspiels und analysiert die biblisch-philosophischen Implikationen der Handlung.
Schlüsselwörter
Komödie, Komik, „zerbrochnen Krug“, Heinrich von Kleist, Richter Adam, Sündenfall, Lustspiel, deutsche Literaturgeschichte, Tragödie, Bibel, Philosophie, literarische Tradition, komiktheoretische Interpretationen.
- Quote paper
- Julian Hofmann (Author), 2010, Kleist - Komikelemente im 'Zerbrochnen Krug', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149612