Problemstellung
Während meinen Hospitationen habe ich einen sehr fachsystematisch geprägten Englischunterricht erlebt, in dem die Rezeption von Texten und die deduktive Vermittlung grammatikalischer Strukturen im Mittelpunkt stand. Ohne Frage sind dies wesentliche Aspekte des Fremdsprachenerwerbs, ohne die fremdsprachliches Handeln schlechterdings unmöglich ist.
Betrachtet man jedoch die Anforderungen, die heutzutage vom Arbeitsmarkt an die Schüler gestellt werden, so trägt ein rein instruktiver und fachsystematischer Fremdsprachenunterricht wenig dazu bei, die Schüler auf ein lebenslanges selbstständiges Lernen vorzubereiten. Wenn auch die „Halbwertzeit“ des Wissens nicht ganz so kurz zu sein scheint, wie oft recht unreflektiert behauptet wird , so trifft es dennoch zu, dass aufgrund von kürzer werdenden Innovationszyklen gerade im technisch-medialen Bereich die Fähigkeit, sich schnell und selbstständig an die neuen Anforderungen anpassen zu können, zu einer Schlüsselqualifikation geworden ist. Der Fremdsprachenerwerb ist zwar insofern von dieser Entwicklung ausgenommen, als dass die Sprache sich wesentlich langsamer wandelt, nichtsdestotrotz rechtfertigt dies nicht, die Förderung der Selbstständigkeit der Schüler deswegen im Fremdsprachenunterricht zu vernachlässigen. Die Arbeit mit einem lernprozessbegleitenden E-Portfolio bietet hier durch die gezielte Förderung metakognitiver Fähigkeiten die Möglichkeit, das Bewusstsein der Schüler für ihren individuellen fremdsprachlichen Lernprozess zu schärfen. Durch eine solche Strategie wird die Lernerautonomie gefördert und die Schülerinnen und Schüler werden so befähigt, auch nach Abschluss der Schule weiter selbstständig am Ausbau ihrer fremdsprachlichen Fähigkeiten zu arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Die Genese des E-Portfoliokonzepts
- Begriffsbestimmung Portfolio
- Lerntheoretische Grundlagen des Portfoliokonzepts
- Das elektronische Portfolio
- Ziele der E-Portfolioarbeit im Fach Englisch im Bildungsgang GTA
- Konzeptionelle Überlegungen zur Einführung von E-Portfolioarbeit im Fach Englisch im Bildungsgang GTA
- Technische Voraussetzungen
- Gestalt und Komponenten des E-Portfolios
- Planungsschritte zur Entwicklung der E-Portfolios
- Konsequenzen für den Unterricht
- Das Potential von E-Portfolioarbeit zur Kompetenzförderung der Schüler im Bildungsgang GTA/FHR
- Das Potential von E-Portfolioarbeit zur Gestaltung eines Unterrichts, der den individuellen motivationalen Profilen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird
- Lerntheoretische Grundlagen der Motivationsforschung
- Steven Reiss' fundamentale Motive menschlichen Handelns
- Das Verhältnis von Emotion und Kognition aus Sicht der Neurobiologe
- Das Potential der E-Portfolioarbeit zur Förderung fachübergreifenden Arbeitens
- Das Potential der E-Portfolioarbeit zur Förderung der kommunikativen Kompetenz
- Das Potential der E-Portfolioarbeit zur Förderung des selbstständigen Lernens im Fremdsprachenunterricht
- Warum Selbstständigkeit fördern?
- Metakognition als Mittel zur Förderung des selbstständigen Lernens
- Begriffsklärung
- Hinführung zu metakognitiver Praxis
- Das Lerntagebuch
- Das Potential von E-Portfolioarbeit zur Gestaltung eines Unterrichts, der den individuellen motivationalen Profilen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Einführung von E-Portfolioarbeit im Fach Englisch im Bildungsgang Gestaltungstechnische Assistentinnen und Assistenten (GTA) am Adolf-Kolping-Berufskolleg in Kerpen-Horrem. Sie analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen der E-Portfolioarbeit im Kontext des GTA-Bildungsgangs und untersucht deren Potential zur Kompetenzförderung der Schülerinnen und Schüler.
- Etablierung von E-Portfolioarbeit im Fach Englisch
- Analyse der Stärken und Schwächen des E-Portfolio-Konzepts
- Bedeutung der E-Portfolioarbeit für die Kompetenzförderung der Schülerinnen und Schüler
- Motivation und Selbstständigkeit im Kontext der E-Portfolioarbeit
- Integration von E-Portfolioarbeit in den Englischunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Hausarbeit vor und erläutert die Problemstellung, die mit der Einführung von E-Portfolioarbeit im Fach Englisch im GTA-Bildungsgang verbunden ist. Das zweite Kapitel beleuchtet die Genese des E-Portfoliokonzepts, wobei die Begriffsbestimmung, lerntheoretische Grundlagen und die Besonderheiten des elektronischen Portfolios im Vordergrund stehen. Das dritte Kapitel widmet sich der Konzeptionellen Überlegung zur Einführung von E-Portfolioarbeit im Fach Englisch im Bildungsgang GTA, wobei die technischen Voraussetzungen, die Gestaltung und Komponenten des E-Portfolios sowie die Planungsschritte zur Entwicklung der E-Portfolios und die Konsequenzen für den Unterricht im Detail behandelt werden. Das vierte Kapitel analysiert das Potential von E-Portfolioarbeit zur Kompetenzförderung der Schüler im Bildungsgang GTA/FHR, wobei die Gestaltung eines Unterrichts, der den individuellen motivationalen Profilen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird, die Förderung fachübergreifenden Arbeitens, die Förderung der kommunikativen Kompetenz und die Förderung des selbstständigen Lernens im Fremdsprachenunterricht im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
E-Portfolioarbeit, Englischunterricht, Bildungsgang Gestaltungstechnische Assistentinnen und Assistenten (GTA), Kompetenzförderung, Selbstständigkeit, Motivation, Metakognition, Lerntagebuch, Fachübergreifendes Arbeiten, Kommunikative Kompetenz, Fremdsprachenunterricht.
- Citation du texte
- Johannes Klaas (Auteur), 2008, E-Portfolioarbeit im Fach Englisch im Bildungsgang „Gestaltungstechnische AssistentInnen“ am AKBK in Kerpen-Horrem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150172