Die Handlung Textstelle ergibt sich aus den Ereignissen des Mittelteils des Willehalm. Orange ist zurück erobert und die Christen unter Führung des Markgrafen erwarten die zweite Schlacht auf dem Feld von Alischanz.
Rennewart hat zu Beginn des 7. Buches zum zweiten und dritten Mal seine Stange vergessen. Beschämt und darüber nachsinnend, warum ihm das Schicksal solchermaßen mitspielt, kehrt er nach Orange zurück, um sie zu holen. Auf dem Rückweg trifft er am pitît punt das fliehende Reichsheer.
Die Ritter hatten den Kampf eingestellt, da dieser ihrer Meinung nach für sie schon mit der Befreiung von Orange erfüllt war. Erst auf das Bitten Willehalms hin, um Christi Willen den Kampf fortzusetzen, hatten sie das Kreuz genommen und weitergekämpft. Die Haltung der Reichsfürsten spiegelt die Haltung des Königs wieder. Wie Loys mussten auch sie erst zum Kampf gedrängt werden, um die Pflichten, die sie mit dem Kreuz auf sich genommen hatten, zu erfüllen. Beim Anblick des Heidenlagers jedoch verlässt sie der Mut und sie kehren um. Dadurch beschämen sie das Reich und das Kreuz gleichermaßen.
Willehalm hält daraufhin eine Rede an die Zurückgebliebenen und verheißt diesen einen ewigen Lohn im Himmel: Die durchbohrte Hand Christi werde sie nicht abweisen.
Die Reichsfahne wird eingeholt und durch die Willehalms ersetzt, der sein Heer in fünf Scharen einteilt. Nur eine hant vol Männer vermag er dem Riesenheer Terramers entgegenzustellen.
Rennewart zwingt das Reichsheer am pitît punt mit seiner Stange zur Umkehr. Er wütet so gründlich unter ihnen, dass einige von ihnen glauben, ein Gottesgericht sei über sie gekommen. Erst als die Ritter ihre Flucht bereut haben und geloben, ihm zu folgen, beendet der Riese den Kampf. Bevor der Kriegszug Willehalms sich in Bewegung setzt, erreicht Rennewart den Markgrafen und übergibt ihm die Schar.
Inhaltsverzeichnis
- I. Übersetzung Wh. 331, 23- 333, 11.
- II. Einordnung der Textstelle in den Gesamtkontext des Werkes
- 1. Vorgeschichte
- 2. Handlung
- 3. Formale Analyse
- III. Interpretation von Einzelaspekten
- 1. sît iuch nu ellen man: Willehalm und die Führer des Reichsheeres
- 2. des rîches van: Reichsfahne und Reichsgedanke
- 3. Oransche, Paris, Ache, Rome: Terramers Eroberungspläne
- 4. gote & minne: Religion und Frauenliebe als Kampfmotive
- 5. du solt die flühtegen haben dier: Die Rolle Rennewarts
- 6. Zur Bedeutung der Zahlen im Willehalm
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Interpretation und Übersetzung einer Textstelle aus Wolframs von Eschenbachs „Willehalm“. Der Fokus liegt auf der Analyse der Sprache, der literarischen Gestaltung und der Bedeutung des Textabschnitts im Kontext des gesamten Werkes.
- Die Rolle von Willehalm und den Führern des Reichsheeres
- Die Bedeutung der Reichsfahne und des Reichsgedankens
- Die Eroberungspläne des Sarazenenfürsten Terrame
- Die Verbindung von Religion und Frauenliebe als Kampfmotive
- Die Rolle des Ritters Rennewart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Übersetzung des Textabschnitts Wh. 331, 23- 333, 11 bildet den Ausgangspunkt der Arbeit. Im Anschluss wird die Textstelle in den Gesamtkontext des Werkes eingeordnet, wobei die Vorgeschichte, die Handlung und die formale Analyse des Abschnitts beleuchtet werden. Der dritte Teil der Arbeit widmet sich der Interpretation einzelner Aspekte des Textabschnitts. Die Analyse umfasst die Bedeutung von Willehalm und den Führern des Reichsheeres, die Rolle der Reichsfahne und des Reichsgedankens, die Eroberungspläne Terramers, die Verbindung von Religion und Frauenliebe als Kampfmotive, die Rolle Rennewarts und die Bedeutung der Zahlen im „Willehalm“. Abschließend wird ein Fazit gezogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen des „Willehalm“, darunter die Darstellung des Reichsheeres, die Bedeutung der Reichsfahne, die Eroberungspläne Terramers, die Rolle der Religion und der Frauenliebe im Kampf und die Bedeutung der Zahlen im Werk.
- Citation du texte
- Christian Lannert (Auteur), 2009, Der "Willehalm" Wolfram von Eschenbachs , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150280