In der vorliegenden Arbeit über das Klavierkonzert op. VII, Nr. 6 
von Johann Christian Bach soll eine Station des Übergangs von 
der Vivaldischen Konzertform zu dem später sog. klassischen 
Konzert Mozarts beschrieben werden. 
Formal stehen Bachs Klavierkonzerte op. VII jenen Mozarts 
schon sehr nahe, doch lassen sich formale Knackpunkte 
nur als eine Auseinandersetzung zwischen der ursprünglichen 
Ritornell-Solo-Gestaltung und den neueren "Moden" begreifen. 
Zu diesen gehören 1. die Dreiteiligkeit mit ausgesprochener 
Reprisenidee in der Sonate, 2. die zurückgehende Wichtigkeit 
der Orchesterrolle bei zugleich größer werdender Sonatenanlage 
der Soloteile, 3. die größer werdende Erwartungshaltung 
nach einer frühen Modulation zur V. Stufe, welche mit 
4. dem Streben nach einem dem Hauptgedanken gegensätzlichen 
Nebengedanken im Eröffnungsritornell und im ersten Solo, 
einhergeht, und 5. die weniger strikte Trennung von Tutti und Solo, 
ihre  gegenseitige thematische Durchdringung und die Möglichkeit 
eines Wechselspiels.  
Nach einem kurzen biographischen Abriß, geteilt in die Zeit 
bis Bachs Ankunft in London (1762) und die Zeit danach, 
soll eine stark zusammengefaßte Werkschau nur das Gewicht 
seiner Klavierkonzerte innerhalb seines Gesamtschaffens 
darstellen. Hierauf gehe ich auf die Modernität und Originalität 
Bachs in einigen wenigen Punkten ein.
Im zweiten Teil soll die Sekundärliteratur zum Thema, mehr 
einer Auflistung als einer Diskussion gleich, vorgestellt werden. 
Auch Angaben zur Quellenlage und den Ausgaben des Konzertes 
werden hier ihren Platz haben.
Es folgt dann eine beschreibende Analyse des ersten Satzes.
Am Schluß wird ein Versuch unternommen, das Konzert in 
die Entwicklungsgeschichte der Konzertform im 18. Jh. einzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
 - 1. BIOGRAPHIE UND WERK
    
- 1.1 DIE ZEIT BIS LONDON (1735-1762)
 - 1.2 LONDON (1762-1782)
 - 1.3 WERKE
 - 1.4 DER MODERNE BACH
 
 - 2 LITERATUR UND QUELLEN (AUSGABEN)
    
- 2.1 SEKUNDÄRLITERATUR
 - 2.2 QUELLEN (AUSGABEN)
 
 - 3 ANALYSE DES 1. SATZES VON OP. VII, NR. 6
    
- 3.1 ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
 - 3.2 DER ERSTE SATZ
        
- 3.2.1 GROẞFORM
 - 3.2.2 RITORNELL 1
 - 3.2.3 SOLO 1
 - 3.2.4 RITORNELL 2
 - 3.2.5 DURCHFÜHRUNG
 - 3.2.6 REPRISE
 - 3.2.7 SCHLUBRITORNELL
 
 
 - 4 EINORDNUNG
 
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Klavierkonzert op. VII, Nr. 6 von Johann Christian Bach und betrachtet es als einen wichtigen Schritt im Übergang von der Vivaldischen Konzertform zum klassischen Konzert Mozarts. Die Arbeit entstand im Rahmen eines Seminars, das sich mit der Entwicklung der Sonatensatzform und der Konzertform in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beschäftigte.
- Formale Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Bachs Klavierkonzerten und den Werken Mozarts.
 - Die Rolle der Ritornell-Solo-Gestaltung im Kontext der Entwicklung der Konzertform.
 - Der Einfluss der "neuen Moden" wie Dreiteiligkeit, Rückgang der Orchesterrolle und Modulation zur V. Stufe.
 - Die Interaktion von Tutti und Solo sowie die thematische Durchdringung.
 
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Thematik und den Aufbau der Arbeit. Das erste Kapitel bietet einen kurzen biographischen Abriss von Johann Christian Bach, aufgeteilt in seine Zeit vor und nach der Ankunft in London. Des Weiteren wird ein Überblick über seine Werke gegeben, wobei das Gewicht der Klavierkonzerte innerhalb seines Gesamtwerks hervorgehoben wird. Im zweiten Kapitel wird die Sekundärliteratur zum Thema, mehr einer Auflistung als einer Diskussion gleich, vorgestellt. Auch Angaben zur Quellenlage und den Ausgaben des Konzerts finden hier ihren Platz. Das dritte Kapitel befasst sich mit einer beschreibenden Analyse des ersten Satzes des Konzerts. Die Arbeit schließt mit einem Versuch, das Konzert in die Entwicklungsgeschichte der Konzertform im 18. Jahrhundert einzuordnen.
Schlüsselwörter
Johann Christian Bach, Klavierkonzert op. VII, Nr. 6, Konzertform, Ritornell-Solo-Gestaltung, Sonatensatzform, klassische Konzertform, Vivaldische Konzertform, Dreiteiligkeit, Orchesterrolle, Modulation, Tutti, Solo, thematische Durchdringung.
- Citation du texte
 - Ivano Abetini (Auteur), 1998, Zu: Johann Christian Bachs Klavierkonzert op.7, Nr. 6, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15057