Seit den späten 60er Jahren hat sich - u.a. hervorgerufen durch die Studie
„Grenzen des Wachstums“ des „Club of Rome“ in den 70er Jahren - die Qualität
der Umwelt sowohl zum Gegenstand der Politik als auch zu einem Thema von
wissenschaftlichem Interesse entwickelt.1 Bevölkerungszunahme und Wirtschaftswachstum
haben mit der damit verbundenen Einführung und Verbreitung
umweltbelastender Produktionstechniken in den letzten Jahren dazu geführt,
dass das Thema Umweltbelastung immer akuter wurde. Auf der einen Seite
werden zunehmend Umweltressourcen aufgezehrt. Auf der anderen Seite wird
die Umwelt mit stetig steigenden Emissionen belastet, die von ihr allein jedoch
längst nicht mehr abgebaut werden können. Längst überfällig ist ein wirksames
umweltpolitisches Instrument, welches diesem Raubbau Einhalt gebietet. Diese
Arbeit soll die Wirksamkeit des Emissionsrechtehandels als Instrument der
Umweltpolitik untersuchen. Zur Einführung sei jedoch ein Überblick über die
ökonomische Problematik des Umweltproblems und das umweltpolitische
Instrumentarium gegeben.
1 vgl. Bartel, Rainer / Hackl, Franz (1994): Einführung in die Umweltpolitik, Geleitwort
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Umweltökonomie
- 1.1. Ökonomische Analyse des Umweltproblems
- 1.2. Externe Effekte in der Umweltökonomie
- 1.2.1. Internalisierungskonzept nach Pigou
- 1.2.2. Internalisierungskonzept nach Coase
- 2. Umweltpolitik
- 2.1. Prinzipien der Umweltpolitik
- 2.2. Hauptinstrumente der Umweltpolitik
- 2.2.1. Zielsetzung
- 2.2.2. Auflagen
- 2.2.3. Umweltsteuern/Abgaben
- 2.2.4. Zertifikate
- 3. Theorie handelbarer Emissionsrechte
- 3.1. Das Kyoto-Protokoll
- 3.2. Vergabe der Zertifikate
- 3.2.1. Grandfathering (freie Vergabe)
- 3.2.2. Auctioning (Versteigerungsverfahren)
- 3.3. Gültigkeit der Zertifikate
- 3.3.1. Unbefristet gültige Zertifikate
- 3.3.2. Zeitlich befristete Zertifikate
- 4. Praktische Umsetzung
- 4.1. Acid Rain Program
- 4.2. Bubble-Policy - Glockenpolitik
- 4.3. Offset-Policy - Ausgleichspolitik
- 4.4. Banking & Leasing - Umweltbanken
- 5. Kritische Beurteilung des Emissionsrechtehandels
- 5.1. Ökonomische Effizienz
- 5.2. Ökologische Effizienz
- 5.3. Innovationseffizienz
- 5.4. Politische Akzeptanz
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Emissionsrechtehandel als Instrument der Umweltpolitik und untersucht dessen Wirksamkeit.
- Ökonomische Analyse des Umweltproblems und die Herausforderungen der Umweltressourcenknappheit
- Externe Effekte in der Umweltökonomie und deren Internalisierung
- Prinzipien und Instrumente der Umweltpolitik, einschließlich Auflagen, Steuern und Zertifikate
- Theorie des Emissionsrechtehandels, insbesondere im Kontext des Kyoto-Protokolls
- Kritische Beurteilung des Emissionsrechtehandels hinsichtlich ökonomischer, ökologischer, innovativer und politischer Aspekte
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Problematik des Umweltproblems ein und erläutert die Notwendigkeit wirksamer Umweltpolitik. Das erste Kapitel definiert die Umweltökonomie und analysiert das Problem der Umweltressourcenknappheit aus ökonomischer Perspektive. Es beleuchtet die Rolle externer Effekte, insbesondere negative externe Effekte, und stellt die Konzepte der Internalisierung nach Pigou und Coase vor.
Das zweite Kapitel widmet sich der Umweltpolitik. Es beschreibt die Prinzipien der Umweltpolitik und erläutert die Hauptinstrumente wie Auflagen, Umweltsteuern/Abgaben und Zertifikate. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Theorie handelbarer Emissionsrechte, erläutert das Kyoto-Protokoll und behandelt die verschiedenen Vergabe- und Gültigkeitsformen von Zertifikaten.
Das vierte Kapitel widmet sich der praktischen Umsetzung des Emissionsrechtehandels anhand von Beispielen wie dem Acid Rain Program, der Bubble-Policy, der Offset-Policy und dem Banking & Leasing. Das fünfte Kapitel analysiert den Emissionsrechtehandel kritisch hinsichtlich seiner ökonomischen, ökologischen, innovativen und politischen Effizienz.
Schlüsselwörter
Umweltökonomie, Umweltproblem, Externe Effekte, Internalisierung, Umweltpolitik, Emissionsrechtehandel, Kyoto-Protokoll, Zertifikate, Grandfathering, Auctioning, Acid Rain Program, Bubble-Policy, Offset-Policy, Banking & Leasing, Ökonomische Effizienz, Ökologische Effizienz, Innovationseffizienz, Politische Akzeptanz
- Citation du texte
- Andrea Dissel (Auteur), 2003, Kritische Würdigung des Emissionsrechtehandels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15058