Innerhalb der Debatte rund um die Kritik am Fernsehen von Marcel Reich-Ranicki beim Fernsehpreis 2008 entstand eine Diskussion, die vor allem dem Medium Fernsehen, welches man so scharf kritisierte und negativ beurteilte, zu gute kam:
"Zwar hatte Marcel Reich-Ranicki das deutsche Fernsehen effektvoll blamiert mit seiner Fernsehpreis-Nichtannahme, doch gerade deshalb erlebte es eine goldene Woche: Endlich wurde überhaupt mal wieder darüber gesprochen, endlich gab es mal wieder ein kollektives Fernseherlebnis, die Ausschnitte von Reich-Ranickis amüsantem Wutanfall und Gottschalks geistesgegenwärtiger Schlichtung hatte tatsächlich jeder gesehen. Wenn sich im Fernsehen ausnahmsweise ein besonderer Moment ereignet, dann interessiert es auch wieder." (Stuckrad-Barre)
Dieses aktuelle Beispiel hat nicht nur die Frage nach der Qualität aufgeworfen, sondern veranschaulicht unmissverständlich, dass das Medium Fernsehen ein Konglomerat von Formaten ist, die versuchen dem Fernsehzuschauer die Ideologie des Fernsehens durch Propaganda und Manipulation einzuverleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik
- Relevante Aspekte des ästhetisch-kritischen Konzepts von T.W. Adorno anhand einiger Aspekte und wesentlichen Beispielen
- Produzierte Selbstreferenzialität des Fernsehens und die Identifikation mit der Figur Doug Heffernan (King of Queens)
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit das Fernsehen als ein produziertes Ideologiekonzept verstanden werden kann. Anhand der amerikanischen Sitcom „King of Queens“ und der Figur Doug Heffernan soll die Aktualität der Kulturindustrietheorie von T.W. Adorno untersucht werden. Die Arbeit analysiert, wie das Fernsehen durch die Inszenierung von Figuren und Geschichten eine bestimmte Ideologie vermittelt und die Identifikation des Zuschauers mit dieser Ideologie fördert.
- Die Kulturindustrie als Konzept zur Analyse des Fernsehens
- Die Rolle von Figuren und Geschichten in der Konstruktion von Ideologie
- Die Identifikation des Zuschauers mit fiktiven Figuren
- Die Bedeutung von Serialität für die Vermittlung von Ideologie
- Die Kritik an der Qualität des Fernsehens und die Rolle von Einschaltquoten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt den Zusammenhang zwischen der Kritik am Fernsehen und der Kulturindustrietheorie von Adorno her. Im zweiten Kapitel werden relevante Aspekte des ästhetisch-kritischen Konzepts von Adorno anhand von Beispielen erläutert. Das dritte Kapitel analysiert die produzierte Selbstreferenzialität des Fernsehens und die Identifikation des Zuschauers mit der Figur Doug Heffernan. Die Schlussbemerkung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Fernsehen, Kulturindustrie, T.W. Adorno, Ideologie, „King of Queens“, Doug Heffernan, Identifikation, Serialität, Einschaltquoten.
- Citar trabajo
- Thomas Ochs (Autor), 2009, Fernsehen als produziertes Ideologiekonzept , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150606