Das Gelingen oder Misslingen in der schulischen Laufbahn der etwa sechs Millionen Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in unserem deutschen Bildungssystem über ihre weiteren Bildungschancen und ihre Partizipation an unserer Gesellschaft entscheidet. Die durch den Migrationshintergrund häufig eingeschränkt erkennbaren und beobachtbaren Kompetenzen in im sprachlichen Bereich(Deutsch) machen "Deutsch als Zweitsprache", zu einem zentralen Thema der Institution Schule über das Fach Deutsch hinaus. Die Lösung in der Praxis scheint in dem häufigen Verweis
der mehrsprachigen Kinder an Sonder- und Lernbehinderten Förderschulen zu liegen.
Das derzeitige Forschungsinteresse im Bereich des Zweitsprachenerwerbs hat sich entsprechend verlagert. Prozesse der Sprachaneignung in Lebenssituationen mit Migrationshintergrund sollen so genau wie möglich nachvollzogen und damit auch Maßstäbe für die Beurteilung dieser Prozesse gewonnen werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Potentiale der Aneignung verschiedener Sprachen zu bestimmen und pädagogisches Handeln den Prozessen der gesteuerten Sprachvermittlung Rechnung zu tragen, um für Chancengleichheit zu sorgen. Es wird sich sowohl im institutionellen Rahmen der Schule als auch in der Lehrerausbildung etwas verändern müssen, um Integration und Chancengleichheit stattfinden lassen zu können.
In dieser Arbeit wird der Bereich der institutionellen Diskriminierung durch Lehrpersonal, im Hinblick auf sprachliche Bildung der Kinder mit Migrationshintergrund betrachtet. Die Entstehung der Entscheidungsmuster, hin zur institutionellen Diskriminierung soll in Bezug auf die Aus- und Fortbildung von
Lehrpersonal im Bereich Deutsch als Zweitsprache beleuchtet werden. Ergebnisse und Theorie der neuen Sprachentwicklung sollen aufzeigen, wo der institutionellen Diskriminierung in der Ausbildung von Lehrkräften entgegengewirkt werden kann. Politischen Unternehmungen und Anstrengungen der neusten Zeit sollen in die Überlegung zum Bildungserfolg von Kindern mit Migrationshintergrund im Sinne des Nationalen Integrationsplans einbezogen werden. Dadurch kann betrachtet werden, wo und wie Entwicklungen und Veränderungen in der Lehrerausbildung stattfinden sollen und Ergebnisse aus den beschriebenen Breichen Berücksichtigung finden sollten. Deutsch als Zweitsprache wird so als Herausforderung für den Aus- und Weiterbildungsbereich von Lehrpersonal betrachtet um Chancengleichheit für Kinder
mit Migrationshintergrund zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bildungsmisserfolg von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Institutionelle Diskriminierung
- Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache
- Sprachliche Bildung bi- und multilingual aufwachsender Kinder
- Theorie des Zweitsprachenerwerbs
- Unterrichtliche Praxis von Deutsch als Zweitsprache
- Der Nationale Integrationsplan über gute Bildung und Ausbildung von Schülern und Lehrern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die institutionelle Diskriminierung von Kindern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem im Hinblick auf ihre sprachliche Bildung. Sie analysiert die Entstehung von Entscheidungsmustern, die zu institutioneller Diskriminierung führen, und beleuchtet die Rolle der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften im Bereich Deutsch als Zweitsprache. Dabei werden Ergebnisse und Theorien der Sprachentwicklung berücksichtigt, um aufzuzeigen, wie der institutionellen Diskriminierung in der Ausbildung von Lehrkräften entgegengewirkt werden kann.
- Institutionelle Diskriminierung von Kindern mit Migrationshintergrund im Bildungssystem
- Die Rolle der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften im Bereich Deutsch als Zweitsprache
- Ergebnisse und Theorien der Sprachentwicklung
- Entwicklungen und Veränderungen in der Lehrerausbildung
- Chancengleichheit für Kinder mit Migrationshintergrund
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und beleuchtet die Problematik des Bildungsmisserfolgs von Kindern mit Migrationshintergrund in Deutschland. Sie verdeutlicht die Bedeutung von Deutschkenntnissen für den Schulerfolg und die gesellschaftliche Teilhabe. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Ursachen für den Bildungsmisserfolg von Kindern mit Migrationshintergrund und analysiert die Rolle der institutionellen Diskriminierung. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Sprachlichen Bildung von Kindern, die zwei oder mehr Sprachen lernen, und beleuchtet die Theorie des Zweitsprachenerwerbs sowie die Praxis des Deutschunterrichts für Zweitsprachlerner. Der Nationale Integrationsplan wird im vierten Kapitel behandelt und dessen Bedeutung für die Integration und Chancengleichheit von Kindern mit Migrationshintergrund hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Institutionelle Diskriminierung, Bildungsmisserfolg, Migrationshintergrund, Deutsch als Zweitsprache, Sprachentwicklung, Lehrerausbildung, Chancengleichheit, Integration, Nationaler Integrationsplan.
- Arbeit zitieren
- Jeanette Mahlstedt (Autor:in), 2010, Deutsch als Zweitsprache - Eine Herausforderung an die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften für Chancengleichheit von Kindern mit Migrationshintergrund, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150662