Ertragslage: Das ordentliche Betriebsergebnis der Metro stieg im Jahr
2001 dank eines gesunden Auslandsgeschäftes und dem erfolgreichen
Segment Cash & Carry um 10% bei einer Umsatzsteigerung von 5,5%.
Die erwirtschafteten Mittel reichen jedoch nicht aus um die Kapitalkosten
zu decken: Die Gesamtkapitalrentabilität beträgt 6%, der Return On
Investment 3%.
Finanzlage: Nach Verlusten aus unrentablen Unternehmensübernahmen
ist bilanzanalytisch betrachtet das Reinvermögen der Metro aufgebraucht
und beträgt -1,3 Mrd €. Das langfristige Kapital der Metro sinkt um 23%.
Das Anlagevermögen ist zu 80% mittel- und kurzfristig finanziert. Der
Cash Flow (DVFA/SG) steigt um 23% auf ca. 1,3 Mrd. € und löst den
Vermögensabbau als stärkste Finanzierungsquelle ab.
Vermögen, Investitionen: Die Sachanlagen der Metro bestehen zu einem
Viertel aus per Sale-and-Lease-Back verkauften Immobilien, die die zukünftigen
Ergebnisse mit hohen Fixkosten belasten werden. Der Schwerpunkt
der Investitionen verlagert sich mehr und mehr vom stagnierenden
Inland auf das Ausland und konzentriert sich auf die florierenden Segmente
Cash & Carry und Media/Saturn.
Inhaltsverzeichnis
1. Kurzübersicht
2. Erfolgsanalyse
2.1. Ermittlung des Operativen Ergebnisses
2.2. Ergebnisquellenanalyse
2.3. Rentabilität.
3. Finanzanalyse
3.1. Kapitalstruktur
3.2. Liquidität, Cash Flow
4. Vermögens- und Investitionsanalyse
Abstract
Ertragslage: Das ordentliche Betriebsergebnis der Metro stieg im Jahr 2001 dank eines gesunden Auslandsgeschäftes und dem erfolgreichen Segment Cash & Carry um 10% bei einer Umsatzsteigerung von 5,5%. Die erwirtschafteten Mittel reichen jedoch nicht aus um die Kapitalkosten zu decken: Die Gesamtkapitalrentabilität beträgt 6%, der Return On Investment 3%.
Finanzlage: Nach Verlusten aus unrentablen Unternehmensübernahmen ist bilanzanalytisch betrachtet das Reinvermögen der Metro aufgebraucht und beträgt -1,3 Mrd €. Das langfristige Kapital der Metro sinkt um 23%. Das Anlagevermögen ist zu 80% mittel- und kurzfristig finanziert. Der Cash Flow (DVFA/SG) steigt um 23% auf ca. 1,3 Mrd. € und löst den Vermögensabbau als stärkste Finanzierungsquelle ab.
Vermögen, Investitionen: Die Sachanlagen der Metro bestehen zu einem Viertel aus per Sale-and-Lease-Back verkauften Immobilien, die die zukünftigen Ergebnisse mit hohen Fixkosten belasten werden. Der Schwerpunkt der Investitionen verlagert sich mehr und mehr vom stagnierenden Inland auf das Ausland und konzentriert sich auf die florierenden Segmente Cash & Carry und Media/Saturn.
1. Kurzübersicht
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Erfolgsanalyse
2.1. Ermittlung des Operativen Ergebnisses
Die von der Metro AG im betrachteten Zeitraum ausgewiesene Steigerung des Jahresüberschusses um 6,1% signalisiert eine positive Ertragsentwicklung.
Eine verlässlichere Bewertung der nachhaltigen Geschäftsentwicklung ermöglicht das Operative Ergebnis, welches mit 647 Mio. € weit unter dem Jahresüberschuss liegt. Die Steigerung um 10% bestätigt jedoch die positive Tendenz deutlich (vgl. Tabelle 1).
2.2. Ergebnisquellenanalyse
Die Aufspaltung1 der im Betriebsergebnis neutralisierten Größen zeigt, dass der Jahresüberschuss zum großen Teil auf außerordentlichen Einflüssen basiert, die insg. 573 Mio. € ausmachen (vgl. Tabelle 2). Das negative Bewertungsergebnis von -149 Mio. € spiegelt die hohe Ergebnisbelastung durch Geschäftswert-Abschreibungen wieder.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Ermittlung des operativen Ergebnisses
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Ergebnisquellenanalyse
2.3. Rentabilität
Die Eigenkapitalrendite ist mit 15,9% überdurchschnittlich. Die Aussage-kraft dieser Kennzahl ist allerdings kritisch zu bewerten: Sie basiert auf bilanzpolitisch stark gestaltbaren Bezugsgrößen. Zudem werden implizit die Risiken eines zu hohen Fremdkapitaleinsatzes3 ausgeblendet. Die Gesamtkapitalrendite von 5,8% liegt unterhalb dem von Metro veranschlagten, durchschnittlichen Kapitalkostensatz von 7,3%4. Dies signalisiert, dass das Unternehmen weniger Werte schafft, als durch Kapitalbindung verloren gehen. Der Return On Investment, auf Basis des Operativen Ergebnisses berechnet und prognose-analytisch wertvoller, liegt mit 3% ebenfalls auf einem ungenügenden Niveau.
Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Metro trotz einer positiv erscheinenden Eigenkapitalrendite Werte vernichtet5.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Rentabilitäten
3. Finanzanalyse
3.1. Kapitalstruktur
Das Bilanzanalytische Eigenkapital der Metro AG ist negativ - der Wert der Metro beruht nur noch auf „Hoffnung“: den immens hohen Ge-schäfts- und Firmenwerten, die in ihrer Höhe dem bilanzierten Eigenka-pital entsprechen. Dieses im Vergleich zum Vorjahr zudem noch um 10% gesunkene, substanziell nicht existente Reinvermögen, führt zu schlech- ten Bonitäts-Beurteilungen8 und dadurch zu höheren Fremdkapitalkos-ten.
Der Abbau der Rückstellungen um 10% bei gleichzeitiger Ausweitung der Geschäftstätigkeit (Umsatzsteigerung) ist alarmierend und deutet auf einen finanzwirtschaftlichen Notstand hin.
Der negative Deckungsgrad A und der dramatisch von 32% auf magere 20% gefallene Deckungsgrad B zeigen, dass das Anlagevermögen der Metro im Wesentlichen mittel- und kurzfristig finanziert ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Eigenkapital und Rücklagen
Ursächlich für den Rückgang des langfristigen Kapitals um fast ¼ ist ne-ben den fallenden Pensionsrückstellungen v.a. der Abbau der langfristi-gen Verbindlichkeiten um ca. 1 Mrd € zulasten der mittelfristigen Ver-bindlichkeiten, die um über 1 Mrd € anwuchsen - in diesem Kontext ein weiteres Warnsignal.
Im Ergebnis ist eine große Lücke in der Kapitalversorgung der Metro zu vermuten. Sie steht einer dynamischen Expansion im Wege und kann angesichts der zweifelhaften Bonität des Konzerns wohl nur noch durch den Gang an den Kapitalmarkt überbrückt werden10.
[...]
1 Die Herleitung wurde aus Nachweisgründen dem Anhang hinzugefügt.
2 Die gewaltigen, aber unerläuterten Posten „Synergieeffekte“ und „übrige sonstige betr. Erträge“ sind aus Vorsichtsgründen nicht dem ordentlichen Betriebsergebnis zuzurechnen, vgl. Küting, K. / Weber, C., 2001, S. 236
3 Gräfer, 2001, S. 92
4 Metro 2001, S.17
5 Dies wird auch durch den negativen EVA zum Ausdruck gebracht (Metro 2001, S. 17); Zur Aussagefähigkeit des EVA vgl. Heidorn / Klein / Siebrecht, 2000, S. 4
6 Die mit 1,3% niedrige Umsatzrendite spiegelt die Preiskämpfe (FTD, 10.01.2002 „Metro verfehlt ihr Umsatzziel für 2001“) im deutschen Einzelhandel wieder, sagt jedoch nichts über Unternehmenserfolg oder -Rendite aus.
7 Bilanzsumme - FinanzAV - Wertpapiere des UV - eig. Anteile - sonst. VG
8 Moody’s bspw. bewertet die Metro AG mit BAA1, schlechter als vergleichbare Wett-bewerber (Tesco plc: AA3, Carrefour: A1), vgl. Metro 2001, S. 22 HVB 2003, Moodys 2003
9 Gez. EK + Konzerngewinn + Anteile anderer Gesellschafter
10 Vgl. SZ, 15.3.2001: „Metro denkt über Kaufhof nach“, Berliner Zeitung, 27.9.2000: „Metro prüft Börsengang von Saturn“
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