Die Arbeit beschäftigt sich mit der Anorexia nervosa (Magersucht), einer Störung, die durch extremen Gewichtsverlust und seelische sowie körperliche Leiden gekennzeichnet ist. Das Risiko für Anorexie wird durch mediale Einflüsse und den gesellschaftlichen Schlankheitswahn erhöht. Aufgrund der gravierenden psychischen und körperlichen Folgen sowie der hohen Behandlungskosten stellt Anorexie eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.
Die systemische Therapie, die den sozialen Kontext psychischer Störungen betont, wird als effektiver Ansatz hervorgehoben. Sie bezieht neben Patient:innen auch das Familiensystem ein und konzentriert sich auf die Interaktionen der Mitglieder. Besonders bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen, zeigt sich diese Therapieform als erfolgreich.
Ziel der Arbeit ist es, die familiären Risikofaktoren für Anorexia nervosa aus systemischer Perspektive zu untersuchen. Dabei wird betont, dass dysfunktionale Beziehungsmuster innerhalb der Familie das Risiko für die Entwicklung von Essstörungen erhöhen können. Mithilfe eines Interview-Leitfadens, der für Personen im Alter von 11 bis 25 Jahren entwickelt wurde, wird die Fragestellung untersucht, wie Beziehungsmuster zur Entstehung der Krankheit beitragen.
Die Beantwortung der Fragestellung erfolgte durch systematische Literaturrecherche in wissenschaftlichen Datenbanken und Bibliotheken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Systemische Therapie zur Behandlung von Anorexia nervosa
- 2. Störungsbild der Anorexia nervosa
- 2.1 Epidemiologie
- 2.2 Diagnosekriterien und Symptomatik
- 2.3 Verlauf und Prognose
- 2.4 Exkurs: Entwicklung im Kontext der Corona-Pandemie
- 2.5 Ätiologie der Anorexia nervosa aus systemischer Sicht
- 3. Methodisches Konzept zur Patientenbefragung
- 3.1 Strukturbaum: Risikofaktoren
- 3.2 Interview-Leitfaden zum halbstrukturierten Interview
- 4. Diskussion
- 4.1 Kritische Reflexion und Würdigung
- 4.2 Kontextualisierung: Lebensproblem und Problemsystem
- 4.3 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Risikofaktoren für die Entstehung von Anorexia nervosa aus systemischer Perspektive, mit besonderem Fokus auf familiäre Risikofaktoren und dysfunktionale Beziehungsmuster. Ein Interviewleitfaden wurde entwickelt, um diese Muster und weitere Risikofaktoren (genetische, individuelle, soziokulturelle) zu erforschen.
- Systemische Therapie bei Anorexia nervosa
- Familiäre Beziehungsmuster und Risikofaktoren
- Entwicklung eines Interviewleitfadens zur Patientenbefragung
- Methodische Vorgehensweise und deren kritische Reflexion
- Konzepte des Lebensproblems und Problemsystems in der systemischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einführung in die systemische Therapie bei Anorexia nervosa und die Bedeutung des sozialen Kontextes. Das Kapitel beleuchtet die hohe Relevanz der Störung und skizziert den systemischen Ansatz.
Kapitel 2: Detaillierte Beschreibung des Störungsbildes Anorexia nervosa, inklusive Epidemiologie, Diagnosekriterien, Symptomatik, Verlauf, Prognose und einem Exkurs zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Kapitel 3: Beschreibung der Methodik, die zur Untersuchung der Risikofaktoren verwendet wurde. Es wird die Entwicklung eines Strukturbaums und eines halbstrukturierten Interviewleitfadens erläutert.
Schlüsselwörter
Anorexia nervosa, Systemische Therapie, Familiäre Risikofaktoren, Beziehungsmuster, Interviewleitfaden, Qualitative Forschung, Epidemiologie, Diagnosekriterien.
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- Sandra Warnken (Autor), 2022, Anorexia nervosa aus systemischer Perspektive. Familiäre Einflüsse und Risikofaktoren, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1507712