Ein Unterrichtsentwurf zum Thema "Nationalsozialistische Außenpolitik bis 1936"


Elaboración, 2010

15 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Hospitationsauftrag - Wie steigt der Lehrer in den Unterricht ein?
1.1. Allgemein
1.2. Einstiegsformen
1.2.1. Repetitive Einstiege
1.2.2. Problematisierende Einstiege
1.2.3. Animative Einstiege
1.2.4. Sedative Einstiege

2. Eigener Unterrichtsentwurf
2.1. Unterrichtsthema
2.2. Unterrichtsvoraussetzungen und didaktische Reduktion
2.3. Unterrichtsziele
2.4. Tabellarischer Unterrichtsverlauf
2.5. Eigene Reflektion

3. Praktikumsauftrag: Umgang mit der DDR-Geschichte

Literatur

1. Hospitationsauftrag - Wie steigt der Lehrer in den Unterricht ein?

1.1. Allgemein

Für den Lehrenden stellt die Einstiegsphase eine große Herausforderung dar, denn sie soll beim Lernenden sowohl „Spannung, Staunen und Neugier, ggf. auch Widerspruch erzeugen.“1 Durch das Wecken von Neugierde, das Erzeugen von Fragestellungen, das Anbahnen von Problemstellungen und die Vermittlung von interesseweckenden Informationen soll beim Schüler die Bereitschaft zum Lernen entstehen.2 Der Lehrende muss bei der Planung seiner Unterrichtsstunde erstens über die Voraussetzungen der Lernenden informiert sein beziehungsweise Kenntnis davon haben, zweitens sich die Einstiegsmöglichkeiten in genau das Stundenthema vor Auge führen und drittens verdeutlichen, was der Einstieg für das zu behandelnde Thema überhaupt leisten soll.3 Allgemein unterscheidet SCHNEIDER für die Geschichtsdidaktik vier Einstiegstypen4, welche nachfolgend vorgestellt und mit eigenen Hospitationserfahrungen belegt werden.

1.2. Einstiegstypen

1.2.1. Repetitive Einstiege

Hierbei geht es darum, das Gelernte zu festigen. Diese Variante gilt noch heute als berechtigt und als die „gängigste Form eine Geschichtsstunde zu beginnen.“5 Dass diese Einstiegsform noch als berechtigt gilt, verlangt jedoch, dass der Lehrer nicht einfach nur fragt: „Wer kann nochmals zusammenfassen, was wir letzte Stunde gemacht haben?“6 Vielmehr hat der Lehrer die Möglichkeit durch gezielte Fragen im Unterrichtsgespräch eine Wiederholung der letzten Stunde zu vollziehen und dabei gleichzeitig zu überprüfen, was die Schüler aus dieser Stunde mitgenommen haben. Eine Lehrerin hat dies so in einer 5. Klasse vollzogen. Sie fragte zum Einstieg nach den Arten der Geschichte, die es gibt. Somit konnten die Schüler ihr Wissen demonstrieren und jeder wusste, was in der letzten Stunde behandelt wurde. Anschließend leitete sie dann zu den Hausaufgaben über. Oft ist aber der Fall zu beobachten, dass der Lehrer oder ein Schüler einfach die letzte Stunde kurz zusammenfasst. Mitunter verknüpfen Lehrer dies gleich mit der Zielformulierung und dem „Fahrplan“ für die Unterrichtsstunde.

Eine Lehrerin hat in der 5. Klasse zu Beginn der Stunde eine Folie aufgelegt, mit Stichpunkten zum Thema der letzten Stunde. Ihre Frage an die Schüler lautete: „Wer kann dazu etwas erklären?“ Auch dies ist zwar eine Möglichkeit den Unterrichtsstoff der letzten Stunde zu wiederholen, jedoch werden hierbei weder Neugierde erzeugt, noch Fragestellungen aufgeworfen, noch ein Problem angebahnt. Zusammenfassend ist zu erwähnen, dass nach meinen Beobachtungen der Aussage SCHNEIDERS, dass diese Einstiegsform die „gängigste Form“7 sei, zuzustimmen ist.

1.2.2. Problematisierende Einstiege

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten das Interesse der Schüler zu wecken. Mit kontroversen Schriftquellen oder unterschiedlichen Behauptungen, Standpunkten und Sichtweisen sollen die Schüler zu Fragen oder Behauptungen provoziert werden, gegebenenfalls auch Hypothesen formulieren.8 Diese Form des Einstieges findet man in der Schule sehr selten. Ich habe sie beobachtet, als eine Lehrerin ein Formular mitbrachte, das man zur Einreise in die USA ausfüllen muss. Dabei zeigte sie den Schülern, dass man als Deutscher heute noch gefragt wird, ob man an den Verbrechen der Nationalsozialisten in irgendeiner Form beteiligt war. Dies war eine gute Vorlage für die Entstehung einer Diskussion innerhalb der Klasse und auch ein aktueller Bezug beziehungsweise wurde persönliche Betroffenheit der Schüler zu einem historischen Sachverhalt erreicht.

Eine andere Form der problematisierenden Einstiege sind diachrone Vergleiche. Bei dieser Variante erfolgt eine „Gegenüberstellung von mindestens zwei Bildern, Karten, oder Texten, die auf einen früheren und späteren Zustand verweisen oder zwei zeitlich auseinanderliegende Sachverhalte vorstellen“.9 Der Vergleich politischer Karten bspw. vor und nach dem 1. Weltkrieg oder Bilder einer Wohnung zu Weihnachten 1945 und Mitte der 50er Jahre in der BRD sind dafür gut geeignet. Dies habe ich zwar nicht beobachten können, aber selbst ausprobieren dürfen, was nach meiner Ansicht auch bei den Schülern zusagte. Mir ist besonders aufgefallen, dass viele Lehrer diese Variante nicht als Einstiegsmöglichkeit, sondern oft im weiteren Unterrichtsverlauf, benutzen.

1.2.3. Animative Einstiege

Es sollte zwar immer versucht werden, Neugierde bei den Schülern zu wecken, jedoch steht dieser Aspekt bei animativen Einstiegen bewusst im Vordergrund.10 In der Unterrichtspraxis wird den Schülern eine Geschichte zum Thema vorgelesen, jedoch bei der Zuspitzung abgebrochen. Die Klasse soll dann Vermutungen beziehungsweise Spekulationen anstellen, wie die Geschichte weitergeht beziehungsweise der angedeutete Konflikt enden könnte. Dem Lehrer dienen hierzu Erzählungen, Zeitungsberichte oder autobiographische Texte.11 Ich selbst habe diese Einstiegsform nur einmal erlebt, als die Lehrerin den Spartakusaufstand in der 6. Klasse unterrichtete. Sie las eine Geschichte vor und unterbrach diese an geeigneter Stelle. Die Schüler sollten anschließend vermuten, wie der Aufstand weitergegangen sein könnte und welches Ergebnis er hervorgebracht hat.

Auch das „Brainstorming“ zählt zu den animativen Einstiegsformen. Schüler sollen hierbei selbst Materialien mitbringen, die mit dem Unterrichtsthema in Verbindung stehen. Das können dann beispielsweise Inflationsgeld, Fotographien, Ausweise oder andere Sachgegenstände aus der Vergangenheit sein.12 Die Reizwirkung und Aura, die entsteht, sollte sich der Lehrer gerade in der Einstiegsphase zunutze machen.13 Leider ist mir diese Einstiegsform in der Schule nicht ein einziges Mal begegnet.

Eine weitere Form dieser Gruppierung ist ein „Feature“. Die Schüler werden mit möglichst vielen Bildquellen, die nacheinander gezeigt werden, auf ein Thema eingestellt. Dies kann mithilfe eines Diaprojektors, Overheadprojektors oder eines Laptops geschehen.14 Ich konnte zwar beobachten, dass einige Lehrer oft Bilder mithilfe des Overheadprojektors zeigten, aber nicht mehrere zu einem Thema als Einstieg oder dass sie überhaupt mit einen Laptop arbeiteten. In den von mir hospitierten Geschichtsstunden hat kein Lehrer einen Laptop als Unterrichtsmedium eingesetzt, sowohl in der Sekundarstufe I als auch II.

1.2.4. Sedative Einstiege

Für SCHNEIDER gelten die sedativen Einstiegsformen als günstiges Mittel die Klasse für eine Unterrichtsstunde zu motivieren, wenn vor allem ungünstige Rahmenbedingungen herrschen.

[...]


1 GERHARD SCHNEIDER, Einstiege, in: Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, S. 595.

2 Vgl. HARTWIG HAUBRICH, Geographie unterrichten lernen: Die neue Didaktik der Geographie konkret, S.282.

3 Vgl. Ebd., S.282.

4 Vgl. GERHARD SCHNEIDER, Einstiege, S.597-617.

5 Ebd., S.598.

6 Ebd., S.598.

7 Vgl. ebd., S.598.

8 Vgl. ebd., S.600.

9 Ebd., S.600.

10 Vgl. ebd., S.605.

11 Vgl. ebd., S.605.

12 Vgl. ebd., S.609.

13 Vgl. ebd., S.609.

14 Vgl. ebd., S.609.

Final del extracto de 15 páginas

Detalles

Título
Ein Unterrichtsentwurf zum Thema "Nationalsozialistische Außenpolitik bis 1936"
Universidad
http://www.uni-jena.de/
Curso
Begleitveranstaltung Praxissemester
Calificación
1,3
Autor
Año
2010
Páginas
15
No. de catálogo
V151166
ISBN (Ebook)
9783640634163
Tamaño de fichero
568 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Nationalsozialistische Außenpolitik bis 1936, Sekundarstufe 2
Citar trabajo
David Kirsch (Autor), 2010, Ein Unterrichtsentwurf zum Thema "Nationalsozialistische Außenpolitik bis 1936", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151166

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