Mit der Entwicklung eines neuen gemeinsamen Standards zur Segmentberichterstattung ergeben sich neue Herausforderungen für die berichtenden Unternehmen, den Bedingungen des internationalen Kapitalmarktes zu entsprechen. Die IFRS-Rechnungslegung ist v.a. investororientiert, d.h. die Unternehmen haben ihre Bericht-erstattung unter dieser Anforderung zu modifizieren. Infolge dessen stehen für die vorliegende Diplomarbeit folgende Fragestellungen im Mittelpunkt:
Welche (neuen) Regelungen enthält der IFRS 8 und wie erfolgt die Anwendung dieser Regelungen in Theorie und Praxis? Welche Ziele werden seitens des Gesetzgebers mit der Einführung des neuen Standards verfolgt und werden diese erreicht?
Dies führt weitergehend zu der Fragestellung nach den Auswirkungen, die sich aus der Anwendung des neuen Standards ergeben. Besteht etwa die Gefahr der Ausnutzung von Gestaltungsspielräumen durch Regelungslücken innerhalb des Standards? Wird seitens der Unternehmen eine Bilanzpolitik erkennbar, so etwa bei der Zusammensetzung der ausgewiesenen Segmente, der Veränderung der Segmentabgrenzung, der Bemessungsgrundlage für das Segmentergebnis, dem Segmentvermögen und den Segmentverbindlichkeiten oder den Maßzahlen für die Ertragskraft?
Das Ziel der IFRS ist die verbesserte Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines berichtenden Unternehmens in Hinblick auf die Ansprüche der Investoren. Daran gemessen stellt sich die Frage, ob die Segmentberichterstattung nach IFRS 8 als ein geeignetes Instrument hierzu zweckdienlich ist.
Verglichen mit IAS 14, dem Vorgängerstandard, hat sich der IASB fortan für eine umfangreichere Anwendung des management approach ausgesprochen. Obwohl dies in der Literatur auf Zustimmung stößt, muss die Entscheidungsnützlichkeit der im Segmentbericht enthaltenen Informationen kritisch hinterfragt werden.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist, inwiefern durch den management approach ein realistisches Bild der internen Steuerung nach Außen widergespiegelt wird. Thematisiert wird in der Literatur die engere Verknüpfung des internen und externen Rechnungswesens. Insofern wird dieser Gedanke aufgegriffen und der Aspekt des Internationalisierungs- und Harmonisierungsprozesses mit der Einführung des IFRS 8 hinzugezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2. Segmentberichterstattung als Rechnungslegungsinstrument
- 2.1 Adressaten und Zielsetzung der Segmentberichterstattung
- 2.2 Notwendigkeit und Bedeutung der Segmentberichterstattung
- 2.2.1 Diversifikation als Ursache der Segmentberichterstattung
- 2.2.2 Nutzen der Segmentberichterstattung
- 2.2.3 Kosten der Segmentberichterstattung
- 2.2.3.1 Direkte Kosten
- 2.2.3.2 Indirekte Kosten
- 2.3 Historische Entwicklung der Standards zur Segmentberichterstattung
- 2.4 Aktuelle Anwendungsbereiche nach nationalem und internationalem Recht
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Qualitative Grundsätze der Segmentberichterstattung
- 3.1 Überblick
- 3.2 Entscheidungsnützlichkeit
- 3.3 Entscheidungsrelevanz
- 3.4 Verlässlichkeit
- 3.5 Vergleichbarkeit
- 3.6 Kosten und Nutzen einer Information
- 3.7 Konzeptionen der Segmentdatenermittlung
- 3.7.1 Überblick
- 3.7.2 Autonomous Entity Approach
- 3.7.3 Disaggregation Approach
- 3.8 Segment Value Reporting
- 3.9 Informationen zur strategischen Bewertung von Segmenten
- 3.9.1 Grundzüge einer wertorientierten Unternehmensberichterstattung
- 3.9.1.1 Shareholder-Value-Konzept
- 3.9.1.2 Discounted Cashflow-Verfahren als Grundlage der Strategiebewertung
- 3.9.1.3 Würdigung der Ansätze in Hinblick auf die Eignung für die Strategiebewertung
- 3.9.1 Grundzüge einer wertorientierten Unternehmensberichterstattung
- 3.10 Zusammenfassung
- 4. Segmentberichterstattung nach IFRS 8 an Beispielen der Daimler AG und BMW AG
- 4.1 Aufstellungspflichten
- 4.1.1 Anwendungsbereich des IFRS 8
- 4.1.2 Anwendungsbereiche im Rahmen der Zwischenberichterstattung
- 4.2 Segmentierungskonzeptionen
- 4.2.1 Management Approach
- 4.2.2 Risk and Reward Approach
- 4.3 Segmentierungskriterien
- 4.3.1 Segmentdefinition und Segmentidentifikation
- 4.3.2 Quantitative Schwellenwerte
- 4.3.3 Auszuweisende Segmentinformationen
- 4.3.3.1 Überblick
- 4.3.3.2 Segmentergebnis
- 4.3.3.3 Segmenterträge
- 4.3.3.4 Segmentvermögen
- 4.3.3.5 Segmentschulden
- 4.3.3.6 Segmentübergreifende Angaben
- 4.4 Segmentbilanzierungs- und Segmentbewertungsmethoden
- 4.4.1 Bilanzierungsgrundsätze
- 4.4.2 Symmetrische Zuordnung von Bestands- und Stromgrößen
- 4.5 Überleitungsrechnungen
- 4.6 Zwischenfazit
- 4.1 Aufstellungspflichten
- 5. Segmentberichterstattung – Schnittstelle zwischen Controlling und Rechnungslegung
- 5.1 Anforderungen an die interne Segmentberichterstattung zur Erfüllung von Controllingzwecken
- 5.2 Grundsätze interner Segmentberichterstattung
- 5.2.1 Segmentkonzeptionen
- 5.2.2 Segmentbildung
- 5.2.3 Segmentdaten
- 5.2.3.1 Umfang und Wesen der Daten
- 5.2.3.2 Technik der Datengenerierung
- 5.3 Kompatibilität der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 mit den Controllinganforderungen an einen Segmentbericht
- 5.3.1 Segmentkonzeptionen
- 5.3.2 Segmentbildung
- 5.3.3 Auszuweisende Segmentdaten
- 5.4 Schlussfolgerungen
- 5.5 Zusammenfassung
- 6. Kritische Würdigung und Fazit
- Literaturverzeichnis
- Verzeichnis der Gesetze
- Verzeichnis der Geschäftsberichte
- Internet- und sonstige Quellen
- Interviews
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Segmentberichterstattung und dem internen Reporting im Kontext der wertorientierten Performancemessung unter IFRS. Ziel ist es, die Bedeutung der Segmentberichterstattung als Rechnungslegungsinstrument zu beleuchten und die Anforderungen an die interne Segmentberichterstattung zur Erfüllung von Controllingzwecken zu analysieren. Die Arbeit untersucht die Schnittstelle zwischen externer und interner Berichterstattung und beleuchtet die Herausforderungen der Harmonisierung von IFRS-Anforderungen mit den Bedürfnissen des Controllings.
- Segmentberichterstattung als Rechnungslegungsinstrument
- Qualitative Grundsätze der Segmentberichterstattung
- Segmentberichterstattung nach IFRS 8
- Schnittstelle zwischen Controlling und Rechnungslegung
- Wertorientierte Performancemessung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ein. Es wird der Aufbau der Arbeit erläutert und die Relevanz der Segmentberichterstattung im Kontext der wertorientierten Performancemessung unter IFRS hervorgehoben.
Kapitel 2 befasst sich mit der Segmentberichterstattung als Rechnungslegungsinstrument. Es werden die Adressaten und Zielsetzung der Segmentberichterstattung, die Notwendigkeit und Bedeutung sowie die Kosten und Nutzen der Segmentberichterstattung analysiert. Die historische Entwicklung der Standards zur Segmentberichterstattung und die aktuellen Anwendungsbereiche nach nationalem und internationalem Recht werden ebenfalls beleuchtet.
Kapitel 3 behandelt die qualitativen Grundsätze der Segmentberichterstattung. Es werden die Prinzipien der Entscheidungsnützlichkeit, Entscheidungsrelevanz, Verlässlichkeit, Vergleichbarkeit und Kosten-Nutzen-Abwägung erläutert. Die verschiedenen Konzeptionen der Segmentdatenermittlung, insbesondere der Autonomous Entity Approach und der Disaggregation Approach, werden vorgestellt. Darüber hinaus wird das Segment Value Reporting und die Bedeutung einer wertorientierten Unternehmensberichterstattung im Kontext der Segmentberichterstattung diskutiert.
Kapitel 4 analysiert die Anforderungen der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 anhand von Beispielen der Daimler AG und BMW AG. Es werden die Aufstellungspflichten, Segmentierungskonzeptionen, Segmentierungskriterien und die Auszuweisenden Segmentinformationen im Detail betrachtet. Die Segmentbilanzierungs- und Segmentbewertungsmethoden sowie die Überleitungsrechnungen werden ebenfalls erläutert.
Kapitel 5 untersucht die Schnittstelle zwischen Controlling und Rechnungslegung im Kontext der Segmentberichterstattung. Es werden die Anforderungen an die interne Segmentberichterstattung zur Erfüllung von Controllingzwecken, die Grundsätze der internen Segmentberichterstattung und die Kompatibilität der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 mit den Controllinganforderungen an einen Segmentbericht analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Segmentberichterstattung, internes Reporting, wertorientierte Performancemessung, IFRS 8, Controlling, Rechnungslegung, Management Approach, Risk and Reward Approach, Segment Value Reporting, Shareholder-Value-Konzept, Discounted Cashflow-Verfahren, Daimler AG, BMW AG.
- Quote paper
- Dipl.-Kaufmann Mirko Martin (Author), 2010, Segmentberichterstattung und internes Reporting - Wertorientierte Performancemessung unter IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151658