Segmentberichterstattung und internes Reporting - Wertorientierte Performancemessung unter IFRS


Diploma Thesis, 2010

111 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einführung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit

2. Segmentberichterstattung als Rechnungslegungsinstrument
2.1 Adressaten und Zielsetzung der Segmentberichterstattung
2.2 Notwendigkeit und Bedeutung der Segmentberichterstattung
2.2.1 Diversifikation als Ursache der Segmentberichterstattung
2.2.2 Nutzen der Segmentberichterstattung
2.2.3 Kosten der Segmentberichterstattung
2.2.3.1 Direkte Kosten
2.2.3.2 Indirekte Kosten
2.3 Historische Entwicklung der Standards zur Segmentberichterstattung
2.4 Aktuelle Anwendungsbereiche nach nationalem und internationalem Recht
2.5 Zusammenfassung

3. Qualitative Grundsätze der Segmentberichterstattung
3.1 Überblick
3.2 Entscheidungsnützlichkeit
3.3 Entscheidungsrelevanz
3.4 Verlässlichkeit
3.5 Vergleichbarkeit
3.6 Kosten und Nutzen einer Information
3.7 Konzeptionen der Segmentdatenermittlung
3.7.1 Überblick
3.7.2 Autonomous Entity Approach
3.7.3 Disaggregation Approach
3.8 Segment Value Reporting
3.9 Grundzüge einer wertorientierten Unternehmensberichterstattung
3.9.1 Informationen zur strategischen Bewertung von Segmenten
3.9.1.1 Shareholder-Value-Konzept
3.9.1.2 Discounted Cashflow-Verfahren als Grundlage der
Strategiebewertung
3.9.1.3 Würdigung der Ansätze in Hinblick auf die Eignung für die Strategiebewertung
3.10 Zusammenfassung

4. Segmentberichterstattung nach IFRS 8 an Beispielen der Daimler AG und BMW AG
4.1 Aufstellungspflichten
4.1.1 Anwendungsbereich des IFRS
4.1.2 Anwendungsbereiche im Rahmen der Zwischenberichterstattung
4.2 Segmentierungskonzeptionen
4.2.1 Management Approach
4.2.2 Risk and Reward Approach
4.3 Segmentierungskriterien
4.3.1 Segmentdefinition und Segmentidentifikation
4.3.2 Quantitative Schwellenwerte
4.3.3 Auszuweisende Segmentinformationen
4.3.3.1 Überblick
4.3.3.2 Segmentergebnis
4.3.3.3 Segmenterträge
4.3.3.4 Segmentvermögen
4.3.3.5 Segmentschulden
4.3.3.6 Segmentübergreifende Angaben
4.4 Segmentbilanzierungs- und Segmentbewertungsmethoden
4.4.1 Bilanzierungsgrundsätze
4.4.2 Symmetrische Zuordnung von Bestands- und Stromgrößen
4.5 Überleitungsrechnungen
4.6 Zwischenfazit

5. Segmentberichterstattung – Schnittstelle zwischen Controlling und Rechnungslegung
5.1 Anforderungen an die interne Segmentberichterstattung zur Erfüllung von Controllingzwecken
5.2 Grundsätze interner Segmentberichterstattung
5.2.1 Segmentkonzeptionen
5.2.2 Segmentbildung
5.2.3 Segmentdaten
5.2.3.1 Umfang und Wesen der Daten
5.2.3.2 Technik der Datengenerierung
5.3 Kompatibilität der Segmentberichterstattung nach IFRS 8 mit den Controllinganforderungen an einen Segmentbericht
5.3.1 Segmentkonzeptionen
5.3.2 Segmentbildung
5.3.3 Auszuweisende Segmentdaten
5.4 Schlussfolgerungen
5.5 Zusammenfassung

6. Kritische Würdigung und Fazit

Literaturverzeichnis

Verzeichnis der Gesetze

Verzeichnis der Geschäftsberichte

Internet- und sonstige Quellen

Interviews

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Segmentberichterstattung der DAX 30 Unternehmen

Abbildung 2: Arten der Diversifizierung am Beispiel der Automobilbranche

Abbildung 3: Schrittfolge zur Erstellung einer Segmentberichterstattung

Abbildung 4: Schrittfolge zur Ermittlung der berichtspflichtigen Segmente

Abbildung 5: top-down -Ansatz und bottom-up -Ansatz in der Segmentbericht- erstattung

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Angewandte Rechnungslegungsvorschriften in den Konzernabschlüssen des Berichtsjahrs 2008 in den Auswahlindizes des Prime Standard

Tabelle 2: Kosten der Segmentberichterstattung

Tabelle 3: Segmentinformationen nach IFRS

Tabelle 4: Umsatzerlöse und langfristige Aktiva der Daimler AG nach Regionen

Tabelle 5: Umsatzerlöse und langfristige Vermögenswerte der BMW AG nach Regionen

Tabelle 6: Segmentberichterstattung der Daimler AG

Tabelle 7: Überleitungsrechnung der Daimler AG

Tabelle 8: Segmentberichterstattung der BMW AG

Tabelle 9: Überleitungsrechnung der BMW AG

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

„Expert users of financial statements will almost say that the information about segments is by far the most interesting part of the total package.”[1]

Bereits seit Mitte der neunziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts wird in Deutschland eine Tendenz zur Internationalisierung der Rechnungslegung sichtbar. Einen spürbaren Aufwind erfuhr die internationale Rechnungslegung durch die Gründung des „Neuen Marktes“ im Jahr 1997 und die damit verbundene Neuregelung zur Rechnungslegung im damaligen SMAX. Diese Entwicklung wurde weitgehend durch die Einführung des
§ 292 a HGB a.F. im Jahre 1998 unterstützt.[2] Damit wurde in Deutschland den kapitalmarktorientierten Unternehmen die Möglichkeit geschaffen, befreiende Konzernabschlüsse nach IFRS aufstellen zu können.

Mit der IAS-Verordnung[3] aus dem Jahre 2002 und der damit einhergehenden Verpflichtung zur IFRS-Konzernrechnungslegung am EU-weiten Kapitalmarkt wurde ein weiterer Meilenstein im Internationalisierungsprozess gesetzt.[4] Seit dem Jahr 2005 ist damit die IFRS-Rechnungslegung für den deutschen Kapitalmarkt verpflichtend geworden.

Der Trend zur Internationalisierung wird auch in einer aktuellen empirischen Untersuchung zur Entwicklung der Rechnungslegung am deutschen Kapitalmarkt deutlich.[5] In dieser Studie wurden insgesamt 160 Unternehmen aus den Auswahlindizes des Prime Standards untersucht. Im Ergebnis legte für das Berichtsjahr 2006 keines der Unternehmen mehr nach HGB Rechnung, lediglich 12 Unternehmen bilanzierten nach den Regelungen der US-GAAP. Alle übrigen inländischen Konzernabschlüsse am Kapitalmarkt wurden ausnahmslos nach IFRS erstellt. Ein weiterer Rückgang zeichnete sich im Berichtsjahr 2007 ab[6]: Hier standen 153 IFRS-Bilanzierern gerade einmal sieben US-GAAP-Anwendern gegenüber. Für das Berichtsjahr 2008 erstellten bzw. publizierten von den 160 gelisteten Unternehmen 155 ihren Konzernabschluss nach IFRS und fünf Unternehmen nach US-GAAP (vgl. Tab. 1).[7]

Tabelle 1: Angewandte Rechnungslegungsvorschriften in den Konzernabschlüssen des Berichtsjahrs 2008 in den Auswahlindizes des Prime Standard

Quelle: Zwirner (2009), S. 426.

Abbildung in dieserLeseprobenichtenthalten

Anhand von Tabelle 1 wird deutlich, dass im Berichtsjahr 2008 keines der 160 untersuchten Unternehmen einen Konzernabschluss nach den Normen des HGB erstellte. Während der Anteil der IFRS-Anwender am deutschen Kapitalmarkt deutlich überwiegt, erfährt die Bedeutung der US-GAAP eine weitere Abwertung. Dieses Ergebnis spiegelt die zunehmende Bedeutung der IAS/IFRS-Verordnungen am deutschen Kapitalmarkt wider.

Ein zweiter, sich deutlich herauskristallisierender Trend ist die zunehmende Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens im Zuge der verbreiteten Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards. Gerade in Deutschland herrscht eine traditionell gewachsene Teilung zwischen internem und externem Rechnungswesen vor. Ursächlich hierfür sind in erster Linie die Bestimmungen des HGB in Form des Vorsichtsgrundsatzes und des Maßgeblichkeitsprinzips.[8]

Durch die Einführung neuer IFRS Standards[9] führt die internationale Rechungslegung zum Fortschreiten der Harmonisierung des Rechnungswesens. Dies belegen auch empirische Studien.[10] Einer dieser Standards, der IFRS 8, zur Regelung der Segmentberichterstattung, dürfte diese Entwicklung weiter vorantreiben. Er wird im Folgenden näher untersucht werden.

Insbesondere die gestiegenen Publizitäts- und Transparenzanforderungen der IFRS machen die Anpassung unternehmensinterner Informationssysteme unausweichlich.[11] Nicht zuletzt könnte die Bedeutung der IFRS durch eine Anerkennung seitens der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) auf internationaler Ebene weiter steigen.[12] Im Zuge des Memorandum of Understanding von 2006 wurde eine Annäherung der beiden Rechnungslegungssysteme US-GAAP und IFRS vereinbart. Ziel des zwischen IASB und FASB bestehenden Konvergenzprojekts ist eine weitreichende Angleichung der bestehenden Rechnungslegungssysteme, wodurch die internationale Anerkennung der IFRS seitens der SEC als anwendbare Rechnungslegungsnormen erreicht werden soll.[13]

1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit

Mit der Entwicklung eines neuen gemeinsamen Standards zur Segmentberichterstattung ergeben sich neue Herausforderungen für die berichtenden Unternehmen, den Bedingungen des internationalen Kapitalmarktes zu entsprechen. Die IFRS-Rechnungslegung ist v.a. investororientiert, d.h. die Unternehmen haben ihre Berichterstattung unter dieser Anforderung zu modifizieren. Infolge dessen stehen für die vorliegende Diplomarbeit folgende Fragestellungen im Mittelpunkt:

Welche (neuen) Regelungen enthält der IFRS 8 und wie erfolgt die Anwendung dieser Regelungen in Theorie und Praxis? Welche Ziele werden seitens des Gesetzgebers mit der Einführung des neuen Standards verfolgt und werden diese erreicht?

Dies führt weitergehend zu der Fragestellung nach den Auswirkungen, die sich aus der Anwendung des neuen Standards ergeben. Besteht etwa die Gefahr der Ausnutzung von Gestaltungsspielräumen durch Regelungslücken innerhalb des Standards? Wird seitens der Unternehmen eine Bilanzpolitik erkennbar, so etwa bei der Zusammensetzung der ausgewiesenen Segmente, der Veränderung der Segmentabgrenzung, der Bemessungsgrundlage für das Segmentergebnis, dem Segmentvermögen und den Segmentverbindlichkeiten oder den Maßzahlen für die Ertragskraft?

Das Ziel der IFRS ist die verbesserte Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines berichtenden Unternehmens in Hinblick auf die Ansprüche der Investoren. Daran gemessen stellt sich die Frage, ob die Segmentberichterstattung nach IFRS 8 als ein geeignetes Instrument hierzu zweckdienlich ist.

Verglichen mit IAS 14, dem Vorgängerstandard, hat sich der IASB fortan für eine umfangreichere Anwendung des management approach ausgesprochen. Obwohl dies in der Literatur auf Zustimmung stößt[14], muss die Entscheidungsnützlichkeit der im Segmentbericht enthaltenen Informationen kritisch hinterfragt werden.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist, inwiefern durch den management approach ein realistisches Bild der internen Steuerung nach Außen widergespiegelt wird. Thematisiert wird in der Literatur die engere Verknüpfung des internen und externen Rechnungswesens. Insofern wird dieser Gedanke aufgegriffen und der Aspekt des Internationalisierungs- und Harmonisierungsprozesses mit der Einführung des IFRS 8 hinzugezogen.

Als weiteren Aspekt dieser Arbeit wird die Thematik der wertorientierten Berichterstattung i.S. eines Value Reporting umrissen. Die zentrale Frage, ob der IFRS 8 eine werthaltige Berichterstattung der berichtenden Unternehmen im Sinne der Investororientierung schafft, gilt es zu beantworten. Hierzu werden ebenso die in diesem Zusammenhang an das interne Controlling berichtender Unternehmen gestellten Anforderungen erörtert.

Die vorhergehenden Fragen werden anhand der Segmentberichte zweier Automobilunternehmen beantwortet, soweit dies aus den Angaben der Geschäftsberichte möglich ist. Fragen zu unternehmensinternen Sachveralten können in diesem Zusammenhang nicht eingehend geklärt werden und unterliegen insofern einer theoretischen Betrachtung. Diese Arbeit geht auf Aspekte des Rechnungswesens nur soweit ein, wie es für das Verständnis der Thematik zwingend erforderlich ist. Volkswirtschaftliche Aspekte werden im Rahmen dieser Arbeit nicht berücksichtigt.

1.2 Aufbau der Arbeit

Die vorliegende Arbeit setzt sich konzeptionell aus sechs Teilen zusammen. Im ersten Kapitel wurde bereits mit einem Einstieg in die Thematik begonnen.

Im zweiten Kapitel werden grundlegende Inhalte zur Segmentberichterstattung als Rechnungslegungsinstrument diskutiert. Es wird dabei auf die Zielsetzung und Notwendigkeit sowie Kosten und Nutzen der Segmentberichterstattung näher eingegangen.

Daran anschließend beschäftigt sich das dritte Kapitel mit den qualitativen Grundsätzen der Segmentberichterstattung anhand des IFRS Framework. Dabei werden die jeweiligen Bilanzierungsgrundsätze, wie die Entscheidungsnützlichkeit und die Verlässlichkeit, vorgestellt. Danach werden die grundlegenden Konzeptionen der Segmentberichterstattung behandelt und im weiteren Verlauf die Grundlagen einer wertorientierten Berichterstattung sowie entsprechende Verfahren der Ermittlung dargestellt.

Den vierten Teil dieser Arbeit bildet eine fundierte Analyse des neuen Standards zur Segmentberichterstattung. Es werden die neuen Bestimmungen vom Anwendungsbereich über die Segmentdefinition, die Segmentabgrenzung und die Segmentinformationen bis hin zu den Zusatzangaben vorgestellt und anhand ausgewählter Jahresabschlüsse der Daimler AG und BMW AG praxisrelevant analysiert. Die Untersuchung erfolgt auf Basis der Geschäftsberichte des Jahres 2008. Ein wesentlicher Bestandteil dessen ist die Konzeptionsanalyse des management approach. Des Weiteren erfolgt eine Beurteilung der Segmentberichte im Hinblick auf die verfolgte Zielsetzung einerseits und die Erfüllung der qualitativen Anforderungen des Rahmenkonzepts andererseits.

Letztlich wird im fünften Kapitel die Segmentberichterstattung als Schnittstelle zwischen Controlling und Rechnungslegung im Einzelnen untersucht.

Das sechste Kapitel bildet mit einer kritischen Würdigung und einem Fazit das Ende dieser Arbeit.

2. Segmentberichterstattung als Rechnungslegungsinstrument

2.1 Adressaten und Zielsetzung der Segmentberichterstattung

Die Zielsetzung einer Segmentberichterstattung lässt sich aus dem Informationsdefizit sowie aus den Informationsbedürfnissen der Jahresabschlussadressaten ableiten. Sie liegt folglich darin, Grundsätze zur Darstellung von Publizitätsanforderungen einer Segmentberichterstattung aufzustellen, um den Analysten über die tatsächlichen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse des Unternehmens aufzuklären (Rahmenkonzept, F.12ff.). Es sollen entscheidungsrelevante Daten veröffentlicht werden, also solche, die eine bessere Abschätzung zukünftiger Gewinne/Verluste sowie zukünftiger Cashflows ermöglichen. Den Investoren soll ein tieferer Einblick in die Risiko-Rendite-Struktur des Unternehmens und die Quellen des Gesamterfolgs, aber auch möglicherweise vorliegende Quersubventionierungen verlustbringender Bereiche aufgezeigt werden.[15] Besondere Bedeutung erlangt die Segmentberichterstattung auch im Zusammenhang mit der zunehmenden Shareholder-Value-Orientierung. Wertschaffende und wertvernichtende Segmente sollen so identifiziert sowie deren Beitrag zum unternehmerischen Gesamterfolg herausgestellt werden. Letztlich übt die Publizität von Segmentinformationen Druck auf das Management aus, sich von unrentablen Geschäftsbereichen zu trennen und die frei werdenden Ressourcen effizient(er) zu investieren.[16] Im Rahmen einer differenzierten Analyse und Bewertung eines Unternehmens bietet die Segmentberichterstattung eine wesentliche Grundlage.[17]

Ein weiteres Ziel der Segmentberichterstattung ist es mehr Transparenz über das unternehmerische Geschehen zu schaffen, in Form eines Abbilds der internen Berichterstattung auf das externe Reporting. Zur Umsetzung dieses Leitgedankens soll der management approach beitragen. Auf diesen wird im weiteren Verlauf der Arbeit noch genauer eingegangen.

Da die Segmentberichterstattung nach IFRS keinen eigenständigen Abschlussbestand-teil, sondern lediglich einen Teil des Anhangs darstellt, entspricht der Adressatenkreis grundsätzlich auch dem des Jahres- und Konzernabschlusses eines berichtenden Unternehmens. Eine Auflistung der Abschlussadressaten findet sich im Rahmenwerk des IASB (F.9). Hierzu zählen:[18]

- Eigentümer, Gläubiger und potenzielle Investoren,
- Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Handelskammern,
- Lieferanten und weitere Kreditoren,
- Kunden,
- Kreditgeber,
- Management,
- Regierungen sowie deren Institutionen,
- Interessierte Öffentlichkeit.

Investoren interessieren sich in erster Linie für die unternehmerischen Auslandsaktivitäten und „deren Auswirkungen auf Risiko und Ertrag der Gesamtunternehmung.“[19] Daneben kann die Segmentrechnung im Rahmen der Rechenschaftslegung der Unternehmensführung als wirksames Kontrollinstrument der Anteilseigner fungieren. Die Gruppe der Anteilseigner (Eigen- und Fremdkapitalgeber) hat ein besonderes Interesse an den finanziellen Informationen. So sind potenzielle Shareholder v.a. an der Rendite ihrer Anlage interessiert; Banken wiederum an den Determinanten der Zahlungsströme, wie z.B. die Höhe, zeitliche Struktur oder die Eintrittswahrscheinlichkeit der Cashflows.[20] So kann durch eine Segmentberichterstattung die Rentabilität einzelner Geschäftsbereiche klarer dargestellt werden als es der Konzernabschluss vermag.

Die Interessen der Lieferanten, Kunden, Arbeitnehmer und anderen Geschäftspartner liegen v.a. in dem Unternehmensbereich, mit dem sie unmittelbar in Geschäftsbeziehung stehen. Mit Hilfe des Segmentberichts sind sie in der Lage, bisherige und zukünftige Anpassungen ihres Produktions- und Lieferprogramms oder Schlussfolgerungen über zukünftige Liefermöglichkeiten abzuleiten.[21] Arbeitnehmer können die Zukunft ihrer Arbeitsplätze und Chancen verschiedener Geschäftsbereiche besser antizipieren.[22] Nicht zuletzt haben auch der Staat und die Öffentlichkeit ein Interesse an der Segmentberichterstattung. Hier kann beispielsweise der ökonomische Beitrag von Unternehmensbereichen zu nationalen Standorten ermittelt werden. Mit Hilfe von Segmentinformationen sind staatliche Stellen in der Lage "eine bessere Überwachung großer multinationaler Konzerne in Bezug auf wettbewerbspolitische Fragen, Transferpreise, Steuern und Schaffung von Arbeitsplätzen" sicherzustellen.[23]

Die Veröffentlichung von segmentierten Daten stellt, aus Sicht der Unternehmen, eine Veröffentlichung wettbewerbsrelevanter Informationen dar. Diese stehen im Zeichen einer erhöhten Transparenz und sind regelmäßig in der Lage, die volkswirtschaftliche Effizienz und damit letztlich den gesellschaftlichen Wohlstand zu steigern.

Aber auch das Management einer Unternehmung hat ein Interesse an der internen Segmentberichterstattung. Dieses Interesse liegt v.a. in der Performancemessung und Verteilung vorhandener Ressourcen begründet. Strategische und operative Entscheidungen können aufgrund detaillierterer Daten beschleunigt und zur Steuerung einzelner Bereiche verwendet werden. Der Segmentberichterstattung kommt als ein wichtiges Bindeglied und Instrument der Berichterstattung eine entscheidende Bedeutung zu, denn sie führt zu einer engeren Verknüpfung von internem und externem Rechnungswesen.[24]

2.2 Notwendigkeit und Bedeutung der Segmentberichterstattung

Unter einer Segmentberichterstattung versteht man allgemein eine „nach Bereichen differenzierte Offenlegung finanzieller und nicht-finanzieller Informationen im Zusammenhang mit der Rechnungslegungspublizität von rechtlichen und wirtschaftlichen Einheiten.“[25] Segmente sind unterscheidebare Teilaktivitäten eines Unternehmens.

Nach dem Framework des IASB-Rahmenkonzepts besteht die Zielsetzung von Abschlüssen in der Darstellung und Vermittlung von Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des berichtenden Unternehmens sowie deren Veränderungen (F.12).[26] Bei Unternehmen mit unterschiedlichen Produkten und Dienstleitungen sowie globalen Standorten lassen sich die individuellen Rentabilitäten, Wachstumsaussichten und Risiken der verschiedenen Geschäftsfelder und Regionen aus den hoch aggregierten Daten des Jahres- bzw. Konzernabschlusses nicht ableiten.[27] Es bedarf zwangsläufig dazu eines Instruments, das durch zusätzliche Informationen zu den unterschiedlichen Arten von Produkten und Dienstleistungen und regionalen Tätigkeitsfeldern des berichtenden Unternehmens diese Informationslücke zu schließen vermag. Eine Lösung hierfür bietet die Segmentberichterstattung.

Sie ermöglicht es, als zusätzliches Instrument, die zunehmend komplexeren Strukturen von Unternehmen zu berücksichtigen. Diese zeichnen sich heutzutage vielfach durch Diversifikationsstrategien aus. Multinationale Unternehmen versuchen ihre Tätigkeiten auf unterschiedlichen Märkten zu entfalten, hauptsächlich um Risiken zu streuen, lukrative Geschäftsfelder zu erschließen und Rentabilität sowie Wachstum voranzutreiben.[28]

Eine weitere Problematik ist der Unternehmens- oder Branchenvergleich als Teil der Bilanzanalyse. Es wird zunehmend schwieriger für derartige Unternehmen Vergleichsobjekte heranzuziehen. Branchen, die Unternehmen mit gleichen Strukturen aufweisen sind kaum mehr zu identifizieren. Hinzu kommt das Problem, dass der Konzernabschluss gegenüber dem Einzelabschluss zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Konzernabschluss aggregiert die Daten der Einzelabschlüsse zu einem einzigen Abschluss, so dass Informationen über einzelne Tochtergesellschaften verloren gehen.[29]

Für das Management eines Konzerns und die externen Adressaten besteht daher der Bedarf einer Disaggregation der Konzernabschlussdaten. Dabei wird die Einheitstheorie der Konzernrechnungslegung quasi auf die Segmentebene übertragen.[30]

Die Abbildung 1 zeigt eine Untersuchung aller Jahresabschlüsse der DAX 30 Unternehmen aus dem Jahr 2008. Hieraus wird ersichtlich, dass nahezu die Hälfte aller Unternehmen bereits den IFRS 8 vorzeitig angewendet hat. Weitere 15 Unternehmen haben ihren Segmentbericht (noch) nach IAS 14 erstellt. Ebenso lässt sich erkennen, dass die Mehrheit der Unternehmen ihre Abschlüsse nach den Regeln der IAS/IFRS aufstellen. Nur zwei Unternehmen, deren Anteile an einer der US-amerikanischen Börsen gelistet war, haben nach US-GAAP Regeln bilanziert und dementsprechend den SFAS 131 in für den Segmentbericht verwendet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Segmentberichterstattung der DAX 30 Unternehmen

Quelle: Geschäftsberichte der 30 DAX Unternehmen des Geschäftsjahres 2008 auf den jeweiligen Homepages der Unternehmen; in Anlehnung an Johann (2008) ,S. 2

Die Abbildung 1 verdeutlicht eindrucksvoll, welchen hohen Stellenwert die IFRS Rechnungslegung genießt. Auch in Zukunft dürfte dieser, gemessen an der zunehmenden Globalisierung internationaler Kapitalmärkte, weiter steigen. Bezogen auf die Standards zur Segmentberichterstattung zeigt die Untersuchung, dass bereits fast 50% der DAX Unternehmen den IFRS 8 vorzeitig angewendet haben.

Die BMW AG startete 2005 im Zuge des Projekts Strategie „Number ONE“ mit einer vorzeitigen Umstellung des internen Berichtswesens.[31] Mit der Zielsetzung, alle Maßnahmen zu ergreifen, die auf Zukunftssicherung und Wertsteigerung ausgerichtet sind,[32] hatte die BMW AG diesbezüglich ihre interne Rechnungslegung (vorzeitig) an die Bedürfnisse der Investoren, im Sinne der Schaffung von Transparenz, angepasst. Damit wurden die notwendigen Umstellungsmaßnahmen im Rahmen der management approach Anwendung ergriffen. Es war somit seitens des Konzerns unproblematisch, den IFRS 8 vorzeitig zu implementieren bzw. anzuwenden.

2.2.1 Diversifikation als Ursache der Segmentberichterstattung

Bereits im vorherigen Kapitel wurden die Diversifikationsstrategien der Unternehmen und die daraus resultierende Notwendigkeit der Erstellung eines Segmentberichts erwähnt. Der Begriff Diversifikation bedeutet Auffächerung oder Vielfalt. Im wirtschaftlichen Kontext ist damit eine Ausweitung des Sortiments bzw. die Erweiterung des Leistungsangebots eines Unternehmens versinnbildlicht.

Erstmalig wurde der Begriff der Diversifizierung Mitte des 20. Jahrhunderts im angloamerikanischen, später auch im deutschen Sprachraum geprägt.[33] Im Zuge der industriellen Entwicklung zeichnete sich bereits zu dieser Zeit ein zunehmender Trend der Unternehmen, ihr Tätigkeitsfeld auf unterschiedlichen Märkten auszuweiten, ab. In der Gegenwart erlangen die operativen Tätigkeiten der Unternehmen in zunehmendem Maße globale Dimensionen. Beispielhaft sei hier die steigende Zahl der Unternehmenszusammenschlüsse im Rahmen einer verstärkten externen Diversifikationsbewegung genannt.[34]

Das Hauptziel der Diversifizierung kann grundsätzlich in der Absicherung des Unternehmens und somit seiner Bestrebung zur dauerhaften Existenz gesehen werden. Aufgrund des vorhandenen Konkurrenzdrucks am Markt sind die Unternehmen gehalten ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten bzw. zu steigern. Aus diesem Primärziel der Unternehmenssicherung lassen sich drei weitere Teilziele ableiten:

- Wachstum,
- Rentabilitäts- bzw. Marktwertsteigerung,
- sowie Risikominderung.[35]

In der Literatur werden vielfältigste Arten der Diversifikation unterschieden. Im Grundsatz sollen hier zwei Ausprägungen genannt werden:

- die geografische bzw. regionale Diversifikation und
- die sektorale Diversifikation.

Die regionale Diversifizierung zielt auf eine Ausweitung der unternehmerischen Tätigkeit auf unterschiedliche Regionen, v.a. ins Ausland ab.[36] Dies ermöglicht den Unternehmen die Erschließung weltweiter Kapitalmärkte um bspw. Transaktionskosten zu reduzieren. Weitere Beweggründe können die Erschließung ausländischer Märkte oder das Fehlen wettbewerbsbeschränkender Reglementierungen sein.

Die sektorale Diversifizierung kennzeichnet die Ausdehnung der Unternehmensaktivitäten auf neue Tätigkeitsbereiche, also eine Erweiterung des Leistungsspektrums. Das bedeutet, es lassen sich heterogene Produkte und/oder Dienstleistungen identifizieren.

Die Erscheinungsform der sektoralen Diversifizierung kann in vier weitere Unterarten unterteilt werden:

1. Die horizontale Diversifikation ist eine Erweiterung des Leistungsprogramms durch Aufnahme weitere Produkte, Produktgruppen oder Dienstleistungen, die auf derselben gesamtwirtschaftlichen Stufe der Produktion stehen.[37] Beispielhaft ist hier der Erwerb eines Automobilproduzenten durch einen anderen seiner Branche zu nennen.
2. Die Erhöhung der Leistungstiefe durch Aufnahme weiterer Produkte aus vor- bzw. nachgelagerten Produktions- oder Absatzstufen wird als vertikale Diversifikation bezeichnet.[38] Der Kauf eines Reifenherstellers durch einen Automobilproduzenten ist ein Beispiel für eine vertikale Diversifikation.
3. Merkmal der konzentrischen Diversifikation ist die Aufnahme neuer Geschäftsfelder die Ähnlichkeit zu den bisherigen Produkten, Märkten und den damit verbundenen Leistungsprozessen des Unternehmens aufweisen.[39]
4. Zuletzt bezeichnet die konglomerate oder laterale Diversifikation die Ausdehnung der Geschäftsaktivitäten, sowohl unabhängig von dem bisherigen Leistungsspektrum als auch technisch neuartig, auf völlig verschiedenartige Produkte.[40] Beispielhaft ist die 100%ige Übernahme einer Bank durch einen Automobilproduzenten. Die Abbildung 2 veranschaulicht zusammenfassend die unterschiedlichen Arten der Diversifikation am Beispiel eines Automobilproduzenten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Arten der Diversifizierung am Beispiel der Automobilbranche

Quelle: Abbildung Alvarez (2004), S. 11, (modifiziert)

Mit zunehmender Diversifikation von Unternehmen sinkt folglich auch der Aussagegehalt unsegmentierter Abschlüsse.[41] Dieser Umstand begründet die besondere Rolle und Existenz des Segmentberichts. Unterstrichen wird dieses Argument mit der Aussage, dass mit der Segmentberichterstattung „ein Maß an Einsichtnahme in einen diversifizierten Konzern gewährt [wird], wie es für einen nichtdiversifizierten Konzern selbstverständlich ist.“[42]

2.2.2 Nutzen der Segmentberichterstattung

In den vorherigen Abschnitten wurde bereits teilweise auf den Nutzen eines Segmentberichts eingegangen. Ziel dieses Abschnitts ist daher eine kurze Zusammenstellung der wesentlichen Nutzfunktionen der Segmentberichterstattung.

Folgende Funktionen können den Segmentdaten zugeordnet werden:[43]

- Die Erfüllung einer Informationsfunktion sowie die Erhöhung der
Informationstransparenz,
- Die Erhöhung der Transparenz der Managementperformance,
- Die Umsetzung der Anforderungen der Rechnungslegung.

Durch die Bereitstellung disaggregierter Bereichsangaben kann eine Verbesserung des Aussagegehalts der Abschlüsse erreicht werden. Damit steigt auch die Möglichkeit für den Abschlussleser, eine stichhaltigere Prognose über den zukünftigen Unternehmenserfolg zu konstatieren. Gemäß dem Feinheitstheorem haben detailliertere Informationen grundsätzlich einen größeren Nutzen als Undifferenzierte.[44] Da jedoch die Ermittlung und Publizierung von zusätzlichen Daten mit weiteren Kosten verbunden ist, muss diese Aussage relativiert werden. Der Aussagegehalt eines Abschlusses wird nicht zwangsläufig über die Quantität der Informationen bestimmt, sondern darüber, ob die berichteten Daten entscheidungsrelevant und in diesem Sinne nützlich für den Adressaten sind. Letztlich trägt eine aussagefähige Segmentberichterstattung „zur Reduzierung von Informationsasymmetrien und damit zur Verbesserung der Effizienz des Kapitalmarktes bei.“[45] Aus ökonomischer Sicht leistet damit die Segmentberichterstattung einen positiven Beitrag zur Marktvollkommenheit.[46]

Zusätzlich soll mit Hilfe der Segmentberichterstattung mehr Transparenz bezüglich der Managementperformance geschaffen werden. In der Literatur wird in diesem Zusammenhang der Begriff stewardship -Funktion genannt. Das Management steht folglich in der Verantwortung, die von den Investoren überlassenen Ressourcen einer effizienten und gewinnbringenden Verwendung zuzuführen. Im Sinne der IFRS-Rechnungslegung gilt es solche Informationen zu veröffentlichen, die eine Beurteilung der Managementleistung bezüglich der Verwendung der überlassenen Ressourcen ermöglichen (F.14).[47] Der Segmentberichterstattung kommen somit eine Rechenschaftsfunktion sowie eine Kontrollfunktion der Investoren gegenüber dem Management zu.[48]

Der letzte Punkt beinhaltet die Umsetzung der Anforderungen im Bereich der Rechnungslegung. Dazu gehören auch die vorab diskutierten Funktionen der Erfüllung einer Informationsfunktion sowie die Erhöhung der Transparenz der Managementperformance. Nationale und internationale Rechnungslegungsstandards knüpfen an dieser Stelle auf der Segmentebene an. Wie sich die genaue Umsetzung der Rechnungslegungsanforderungen in der Praxis widerspiegelt, ist Gegenstand des Kapitels 4.

2.2.3 Kosten der Segmentberichterstattung

Im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung von Segmentinformationen fallen im Unternehmen sowohl direkte als auch indirekte Kosten an. Dabei stehen direkten Kosten in unmittelbarem Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Segmentinformationen. Sofern aus der Veröffentlichung von Daten negative Entwicklungen bzw. Reaktionen resultieren, können indirekte Kosten entstehen, z.B. in Form von finanziellen Einbußen.[49] Ebenso können direkte und indirekte Kosten auf Seiten der Adressaten anfallen. Tabelle 2 gibt hierzu einen Überblick. Im Folgenden werden beide Kostenarten näher untersucht.

Tabelle 2: Kosten der Segmentberichterstattung

Quelle: Hacker (2002), S. 103

Abbildung in dieserLeseprobenichtenthalten

2.2.3.1 Direkte Kosten

Die Kosten der Datenbeschaffung und -verarbeitung haben für die Unternehmen besondere Relevanz.[50] Kostentreiber können bspw. die Analyse, Interpretation und Datenredundanz der Informationen, ebenso übermäßige Informationsfülle (information overload), mangelnde Datenaufbereitung und die Vergleichbarkeit von Informationen sein.[51] Dabei richtet sich die Höhe der direkten Kosten nach der Qualität und dem Ausmaß der internen Berichterstattung. Sofern bereits entsprechende Segmentdaten für unternehmensinterne Berichts- und Steuerungszwecke generiert und aufbereitet werden, dürften die direkten Kosten überschaubar sein.[52]

Weitere direkte Kosten fallen i.V.m. der Publizierung in externen Berichten an, so z.B. interner Verwaltungs- und Prüfungsaufwand. Diese dürften allerdings aufgrund der allgemeinen Verpflichtung zur Abschlussprüfung und -publizität moderat sein.[53] Das

Ausmaß der direkten Kosten ist unternehmensabhängig. Folgenden Faktoren sind hier maßgeblich:[54]

- Orientierung der Segmentberichterstattung an der internen Berichtsstruktur,
- Qualität der internen Berichterstattung und Verwendungsmöglichkeit unternehmensinterner Segmentdaten sowie
- Unternehmensgröße.

Durch die Anwendung des management approach dürften, aufgrund der Nähe der Segmentberichterstattung zur internen Berichtsstruktur, die anfallenden direkten Kosten sinken. Inwiefern dies in der Praxis erreicht werden kann, wird im weiteren Verlauf der Arbeit geklärt.

2.2.3.2 Indirekte Kosten

Infolge der Veröffentlichung von Segmentdaten können unterschiedliche, negative Reaktionen folgen. Diese können für den Shareholder in Form von Kursverlusten auftreten.

Aus Unternehmenssicht fallen indirekte Kosten vorrangig in Form von Wettbewerbsnachteilen an, da mit der Veröffentlichung einem großen Adressatenkreis zusätzliche, ggf. wettbewerbssensible Informationen bereitgestellt werden.[55] Vorstellbar ist auch in diesem Zusammenhang ein Imageschaden. So stand z.B. die Daimler AG häufig in der Kritik der Aktionäre bzgl. der verlustreichen Beteiligung an der Marke Chrysler.[56]

Aktuelle und potenzielle Mitbewerber könnten aus den disaggregierten Daten Erkenntnisse hinsichtlich der Markposition ziehen und sich dadurch strategische Vorteile verschaffen. Lieferanten, Abnehmer und Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmervertreter könnten geneigt sein, bessere Konditionen zu verhandeln oder Geschäftsbeziehungen zu prüfen.[57] Beispielhaft sei eine Margenerhöhung bei besonders rentablen Segmenten durch Lieferanten genannt.

[...]


[1] Roberts/Weetmann/Gordon (1998), S. 160.

[2] Vgl. Zwirner (2009), S. 425ff.

[3] Vgl. EG-Verordnung Nr. 1606/2002 v. 19.07.2002.

[4] Vgl. Bieg/Hossfeld/Kußmaul/Waschbusch, (2009), S. 1.

[5] Vgl. Zwirner (2009), S. 426f.

[6] Vgl. Zwirner (2009), S. 426ff.

[7] Vgl. Zwirner (2009), S. 426ff.

[8] Vgl. Pelger (2008), S. 427f.

[9] Beispielhaft seien hier genannt: IFRS 7, 8, 9 wobei IFRS 9 voraussichtlich ab 01.01.2013 in Kraft tritt.

[10] Vgl. Pelger (2008), S. 428; Müller (2006), S. 256f.

[11] Vgl. Lopatta (2008), S. 407.

[12] Vgl. Eckes/Flick/Weigel (2009), S. 55.

[13] Vgl. Eckes/Flick/Weigel (2009), S. 55; Weißenberger (2006), S. 151f.

[14] Vgl. Alvarez (2004), S. 58.

[15] Vgl. Rückle/Karst/Bietz (2004), S. 109.

[16] Vgl. Nardmann (2002), S. 29.; Benecke (2000), S. 168ff.

[17] Vgl. Alvarez (2004), S. 7.

[18] Vgl. ausführlich in Pellens/Füllbier/Gassen (2008), S. 101-102.

[19] Wikipedia (2009), URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Segmentierung_(%C3%96konomik) [03.11.2009].

[20] Vgl. Hacker (2002), S. 51.

[21] Vgl. Wikipedia (2009), URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Segmentierung_(%C3%96konomik)
[03.11.2009].

[22] Vgl. Wikipedia (2009), URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Segmentierung_(%C3%96konomik)
[03.11.2009].

[23] Möckli (1997), S. 39.

[24] Vgl. Böcking (1999), S. 509ff.

[25] Alvarez (2004), S. 1.

[26] Vgl. Lüdenbach/Hoffmann (2008), S. 2142.

[27] Vgl. Lüdenbach/Hoffmann (2008), S. 2143.

[28] Vgl. Ostermeier (2006), S. 109.

[29] Vgl. Risse (1995), S. 737; Wollmert (2000), S. 137.

[30] Vgl. Rückle/Karst/Bietz (2004), S. 109.

[31] Gem. Interview BMW AG am 17.12.2009.

[32] Vgl. BMW AG (2009), URL: http://www.bmwgroup.com/d/nav/index.html?http://www.bmwgroup.com/d/0_0_www_bmwgroup_com/investor_relations/corporate_news/news/2008/Umsatzmeldung_01_2008.html [19.12.2009].

[33] Vgl. Pejic (1997), S. 8; Alvarez (2004), S. 9.

[34] Vgl. Schulz (1997), S. 1.

[35] Vgl. Pejic (1997), S. 10.

[36] Vgl. Pejic (1997), S. 8; Alvarez (2004), S. 10.

[37] Vgl. Alvarez (2004), S. 10; Peskes (2004), S. 55.

[38] Vgl. Alvarez (2004), S. 10; Peskes (2004), S. 55.

[39] Vgl. Alvarez (2004), S. 10-11.

[40] Vgl. Alvarez (2004), S. 11; Peskes (2004), S. 55.

[41] Vgl. Nardmann (2002), S. 28.

[42] Nardmann (2002), S. 41-42.

[43] Vgl. Alvarez (2004), S. 20ff.

[44] Vgl. Schmidt (2005), S. 31.

[45] Alvarez (2004), S. 22.

[46] Vgl. Hacker (2002), S. 75.

[47] Vgl. Koelen (2009), S. 34.

[48] Vgl. Alvarez (2004), S. 23.

[49] Vgl. Alvarez (2004), S. 24.

[50] Vgl. Hacker (2002), S. 105ff.

[51] Vgl. Alvarez (2004), S. 25.

[52] Vgl. Pejic (1997), S. 67ff.

[53] Vgl. Alvarez (2004), S. 25; Hacker (2002), S. 105.

[54] Vgl. Alvarez (2002), S. 25; Hacker (2002), S. 107.

[55] Vgl. Hacker (2002), S. 107ff.

[56] Siehe hierzu Universität Kassel (2009), Artikel vom 06.April 2005 unter URL:

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/export/daimler-2005.html [11.01.2009].

[57] Vgl. Alvarez (2004), S. 25.

Excerpt out of 111 pages

Details

Title
Segmentberichterstattung und internes Reporting - Wertorientierte Performancemessung unter IFRS
College
University of Applied Sciences Berlin
Grade
1,3
Author
Year
2010
Pages
111
Catalog Number
V151658
ISBN (eBook)
9783640718511
ISBN (Book)
9783640718900
File size
1048 KB
Language
German
Keywords
IFRS 8, IAS 14, Segmentbericht, Segmentberichterstattung, Management Approach, Risk and Reward Approach, Top-Down-Approach, Bottom-Up-Approach, Value Reporting, Cash Flow, Autonomous Entity Approach, Disaggregation Approach, SFAS 131, ROCE, Controlling, BMW AG, Daimler AG, IFRS, HGB, US-GAAP
Quote paper
Dipl.-Kaufmann Mirko Martin (Author), 2010, Segmentberichterstattung und internes Reporting - Wertorientierte Performancemessung unter IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151658

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Title: Segmentberichterstattung und internes Reporting - Wertorientierte Performancemessung unter IFRS



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