Unsere Sozialwerke sind in Bedrängnis, materiell und mehr noch ideell. Die Zunahme
der Rentenbezüger und die zähe Rezession führten nicht nur zu Mehrausgaben,
sondern reduzierten auch die Einnahmen.
Defizite in Rezessionszeiten sind für die AHV1 und IV2 sowie für die ALV3 nichts Neues.
Schon nach der Rezession von 1974/1975 machte die AHV, die IV und die ALV
Defizite. Nach einer 4-jährigen Defizitperiode befindet sich die AHV seit dem Jahr
2000 wieder in den schwarzen Zahlen. Diese Veränderung ist vor allem auf das erstmals
erhobene Mehrwertsteuerprozent zugunsten der AHV und den steigenden
Löhnen zurückzuführen. Im Jahre 2001 betrug der Fehlbetrag der IV Fr. 1´007 Millionen.
Die ALV schreibt ebenfalls seit vier Jahren wieder schwarze Zahlen was dazu
führte, dass es im Jahr 2001 erstmals seit 1991 wieder zu einem positiven Kapitalstand
kam (Fr. 3´437 Millionen). 4
Wie aus den Daten ersichtlich ist, kann man davon ausgehen, dass die IV in den
letzten Jahren als Auffangbecken für Langzeitarbeitslose herhalten musste.
Der Wettbewerbsdruck wirkt sich nicht nur auf die Firmen stärker aus, sondern auch
auf die Arbeitnehmer. Dies, da mit der Globalisierung der Kostendruck auf die Firmen
stärker angestiegen ist, und diese ihn über Rationalisierung und Entlassungen
an ihre Mitarbeiter weitergeben.
1 Alters- und Hinterlassenenversicherung.
2 Invalidenversicherung.
3 Arbeitslosenversicherung.
4 Vgl. Bundesamt für Sozialversicherung: Schweizerische Sozialversicherungsstatistik 2002. Bern
2002, 99.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel der Studienarbeit
- Sprachliche Gleichstellung
- Die Geschichte der Sozialversicherung
- Was versteht man unter Soziale Sicherung?
- Was versteht man unter Sozialversicherung?
- Was versteht man unter Sozialhilfe?
- Zusammenfassung
- Versicherte Personen bei der IV
- Obligatorische Versicherte
- Freiwillige Versicherte
- Die Leistungen der IV
- Der Invaliditätsbegriff gemäss Art. 4-5 IVG
- Eingliederungsmassnahmen
- Geldleistungen
- Renten
- Invaliditätsgrad
- IV-Finanzierung
- Führt Arbeitslosigkeit zu Invalidität?
- Wird die Invalidenversicherung zum Sanierungsfall?
- Möglichkeiten zur Kostensenkung
- Wird die Invalidenversicherung missbraucht?
- Massnahmen der IV gegen einen allfälligen Missbrauch
- Die soziale Schweiz im Allgemeinen Umbruch
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit untersucht die Auswirkungen der zunehmenden Arbeitslosigkeit auf die Invalidenversicherung (IV). Der Fokus liegt auf der Frage, ob Arbeitslosigkeit zu einem Anstieg der IV-Rentenbezüger führt und ob die IV missbraucht wird. Die Arbeit analysiert die IV-Systematik und zeigt potenzielle Problemfelder auf.
- Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Invalidität
- Analyse des Invaliditätsbegriffs und der IV-Leistungen
- Möglicher Missbrauch der IV
- Massnahmen zur Kostensenkung und zur Verhinderung von Missbrauch
- Entwicklung der Sozialversicherung in der Schweiz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik der Sozialversicherung und insbesondere der IV in der Schweiz ein. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Sozialversicherung in der Schweiz. Kapitel drei befasst sich mit den versicherten Personen der IV und unterscheidet zwischen obligatorischen und freiwilligen Versicherten. In Kapitel vier werden die Leistungen der IV im Detail erläutert, darunter der Invaliditätsbegriff, die Eingliederungsmassnahmen und die Geldleistungen. Kapitel fünf analysiert den potenziellen Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Invalidität.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Arbeitslosigkeit, Invalidenversicherung, Sozialversicherung, Missbrauch, Kostensenkung, Eingliederungsmassnahmen, Sozialpolitik, Schweiz, IV-Rentenbezüger.
- Citation du texte
- Alexandra Hugi (Auteur), 2003, Führt Arbeitslosigkeit tendenziell zu mehr IV-Fällen und wird die Invalidenversicherung missbraucht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15210