Um das HGB zu einer vollwertigen, einfacheren und kostengünstigeren alternative zu den IFRS zu machen ohne aber das System der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aufzugeben, sah der Gesetzgeber in seinen Regierungsentwurf (Reg.E.) zum Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) als Lösung eine umfassende Deregulierung sowie die Stärkung der Informationsfunktion des handelsrechtlichen Jahresabschlusses vor. Um dieses Ziel zu erreichen schlug er unter anderem vor, die Zeitwertbilanzierung von zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten in das HGB aufzunehmen.
Während dessen spitzte sich in Deutschland eine Diskussion in der Fachwelt über das Für und Wider des beizulegenden Zeitwerts (englisch: fair value) und dessen Einzug in das HGB zu. So starteten eine Reihe von Experten und Hochschulprofessoren gar eine Initiative gegen die Einführung der Zeitwertbewertung in das BilMoG. Die Befürworter hingegen sahen in der Einführung der Zeitwertbewertung grundsätzlich eine Verbesserung der deutschen Rechnungslegung. Auch im internationalen Kontext nahm die Kritik an die Zeitwertbilanzierung, im Eindruck gestärkt durch die weltweite Wirtschafts- und
Finanzmarktkrise, zu.
Letztendlich schaffte es die Zeitwertbilanzierung nicht, wie im Reg.E. vorgesehen, in die allgemeinen Bewertungsvorschriften des dritten Buches des HGB, sondern aber in die Vorschriften für die Bewertung der Finanzinstrumenten des Handelsbestands von Kredit- und
Finanzdienstleistungsinstituten.
Gegenstand dieser Arbeit ist es, die grundsätzlichen Gründe für, aber auch die Risiken einer Zeitwertbewertung darzustellen und zu prüfen welche Konsequenzen die im Reg.E. vorgeschlagene Zeitwertbewertung von zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten für den handelsrechtlichen Jahresabschluss hätte.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- I. Das Konzept der Zeitwertbilanzierung
- II. Auswirkungen auf die nationalen Vorschriften
- III. Diskussion
- 1. Gründe für die Zeitwertbewertung
- 2. Risiken der Zeitwertbewertung
- 3. Die Zeitwertbewertung in der Krise
- IV. Die Zeitwertbilanzierung von zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten
- C. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Zeitwertbilanzierung von zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten und untersucht die Auswirkungen dieser Bewertungsmethode auf den handelsrechtlichen Jahresabschluss. Ziel ist es, die grundsätzlichen Gründe für die Zeitwertbewertung darzustellen, sowie die damit verbundenen Risiken aufzuzeigen.
- Das Konzept der Zeitwertbilanzierung und seine Bedeutung im internationalen Kontext
- Die Auswirkungen der Zeitwertbewertung auf die nationalen Vorschriften, insbesondere das HGB
- Die Diskussion um die Vor- und Nachteile der Zeitwertbewertung
- Die Risiken der Zeitwertbewertung, insbesondere im Kontext der Finanzmarktkrise
- Die Anwendung der Zeitwertbilanzierung auf Finanzinstrumente, die zu Handelszwecken erworben wurden
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung
Die Einleitung stellt den Hintergrund der Arbeit vor und erläutert die Motivation für die Einführung der Zeitwertbilanzierung im HGB. Sie beleuchtet die Diskussion um die Zeitwertbewertung in Deutschland und im internationalen Kontext.
B. Hauptteil
I. Das Konzept der Zeitwertbilanzierung
Dieses Kapitel beschreibt das Konzept der Zeitwertbilanzierung und erklärt, wie der Zeitwert ermittelt wird. Es beleuchtet die Bedeutung des Zeitwertes im internationalen Kontext und die Unterschiede zur traditionellen Bewertung im HGB.
II. Auswirkungen auf die nationalen Vorschriften
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der Zeitwertbewertung auf die nationalen Vorschriften, insbesondere auf das HGB. Es analysiert die Auswirkungen auf das Vorsichtprinzip, das Imparitätsprinzip und die Zahlungsbemessungsfunktion des Jahresabschlusses.
III. Diskussion
Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Argumente für und gegen die Zeitwertbewertung. Es diskutiert die Risiken der Zeitwertbewertung, insbesondere im Kontext der Finanzmarktkrise.
IV. Die Zeitwertbilanzierung von zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten
Dieses Kapitel untersucht die Anwendung der Zeitwertbilanzierung auf Finanzinstrumente, die zu Handelszwecken erworben wurden. Es analysiert die spezifischen Herausforderungen und die Auswirkungen dieser Bewertungsmethode auf den Jahresabschluss.
Schlüsselwörter
Zeitwertbilanzierung, beizulegender Zeitwert, Fair Value, HGB, IFRS, Finanzinstrumente, Handelszwecke, Bewertung, Risiken, Jahresabschluss, Vorsichtprinzip, Imparitätsprinzip, Zahlungsbemessungsfunktion.
- Citation du texte
- Tim Ahrens (Auteur), 2009, Zeitwertbilanzierung von zu Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152226