Erziehungsprozessen sind spezifische Probleme und Problemfelder immanent. Teilweise erreichen diese Probleme den Status eines Dilemmas. Kant führt in seiner Schrift „Über Pädagogik “ ein klassisches Dilemma an, das mit der Erziehung zur Mündigkeit einhergeht: Das Gewähren/Ermöglichen von Freiheit im Erziehungsprozess bei gleichzeitiger Lenkung durch den Lehrer/Erzieher darauf hin. Mit dem Eintreten für die mündige, aufgeklärte Person eröffnen sich spezifische Konfliktfelder, die sich zwischen den Polen Individualismus und Sozialismus, Autonomie und Heteronomie, Egoismus und Altruismus sowie Freiheit und Zwang formieren.
Horkheimer und Adorno greifen diese Konfliktfelder in Ihrer Publikation: „Dialektik der Aufklärung“ auf. Kurz nach dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte veröffentlicht, fragen die Autoren nach dem Stand der Aufklärung, die, wäre sie erfolgreich in dem menschlichen Verstand formiert gewesen, den Faschismus verhindert hätte. In Anbetracht jahrzehntelanger Barbarei, Menschenverachtung und Terror im Nationalsozialismus, dürfte Aufklärung –sofern sie wirklich stattgefunden habe- als gescheitert angesehen werden müssen.
In der vorliegenden Arbeit soll die Dialektik der Aufklärung zu den genannten Konfliktfeldern hin, unter Fokussierung der des Kantschen Dilemmas auf Beiträge hinsichtlich des Scheiterns der Aufklärung, zum Glück des Menschen, zum Menschenbild und zu den Bedingungen von Bildung unter Bezug/verweis auf Kants Schrift „Über Pädagogik“, analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?
- Die Fähigkeit sich seiner Freiheit zu bedienen
- Die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang
- Horkheimer/ Adorno: Dialektik der Aufklärung
- Warum Aufklärung?
- Vom Mythos zur Aufklärung
- Von der Aufklärung zum Mythos
- Emanzipation und Glück
- Was kann unter dem Glück des Menschen verstanden werden.
- Glücksbegriff in Über Pädagogik
- Glücksbegriff in der Dialektik der Aufklärung….....
- Menschenbild
- Menschenbild in der Dialektik der Aufklärung
- Menschenbild bei Kant
- Bildungsaspekte bzw. Bildungsverständnis.
- Ordo
- Déformation professionelle…
- Bedingungen der Selbstermächtigung des Educandus..
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Dialektik der Aufklärung im Kontext des Kantschen Dilemmas der Freiheit im Zwang. Der Fokus liegt auf der Analyse des Scheiterns der Aufklärung, dem Glück des Menschen, dem Menschenbild und den Bedingungen von Bildung in Bezug auf Kants Schrift „Über Pädagogik“.
- Das Scheitern der Aufklärung im Lichte der Dialektik der Aufklärung
- Der Glücksbegriff in der Dialektik der Aufklärung
- Das Menschenbild in der Dialektik der Aufklärung und bei Kant
- Die Bedeutung von Bildung im Kontext des Kantschen Dilemmas
- Die Analyse von Bildungsaspekten und dem Bildungsverständnis in der Dialektik der Aufklärung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Dilemma der Freiheit im Zwang ein, wie es Kant in „Über Pädagogik“ beschreibt, und beleuchtet den historischen Kontext der Dialektik der Aufklärung im Nachgang des Nationalsozialismus.
Kapitel 2 analysiert Kants „Über Pädagogik“ und seine Definition der Freiheit als Grundbedingung der Aufklärung. Es untersucht die Bedeutung der Vernunft und der Fähigkeit des Menschen, sich seiner Freiheit zu bedienen.
Kapitel 3 widmet sich der Dialektik der Aufklärung von Horkheimer und Adorno. Es beleuchtet die Argumentation der Autoren zur Entwicklung der Aufklärung und ihre Kritik am Menschenbild und dem Konzept des Glücks.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Aufklärung, Freiheit, Zwang, Dialektik, Glück, Menschenbild, Bildung, Erziehung, Subjekt, Objektivität, Pädagogik, Kantsches Dilemma, Horkheimer, Adorno.
- Citation du texte
- M.A. Oliver Landau (Auteur), 2006, Kants "Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwange?" im Spiegel der Dialektik der Auflärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152241