Welchen Wert besitzt der Kampf um relative politische und ökonomische Stabilität, wenn dieser auf dem Rücken der Demokratie ausgetragen wird? Russland ist laut Verfassungstext ein demokratischer und föderativer Rechtsstaat. Die Verfassungswirklichkeit betreffend, wird jedoch – mangels demokratischer und rechtsstaatlicher Verankerung des Regimes – von einem Superpräsidentialismus gesprochen. Die Machtelite führt eine autoritäre Hegemonialpolitik, die mehr auf Zwang als auf Konsens setzt. Mit der Überzeugung, dass die marktwirtschaftliche Modernisierung nur autoritär und diktatorisch realisiert werden kann, werden autoritäre Tendenzen in der präsidialen Amtsführung toleriert und akzeptiert und in praxi demokratische Institutionen und Verfahrensweisen unterminiert. Eine stabile marktwirtschaftliche Ordnung verlangt jedoch nicht nur die Kontrolle des Staates, sondern vielmehr eine Verfassung, unter der marktwirtschaftliche Normen gelten, die durch garantiertes Privateigentum, Wettbewerb, zivilrechtlich geschützte Vertragsfreiheit und liberale Außenwirtschaftsbeziehungen bestimmt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Ende der Sowjetunion
- Sozialistische Planwirtschaft versus liberale Marktwirtschaft
- Perestroika und Glasnost – der Anfang vom Ende?
- Das Erbe der Sowjetunion
- Der Machtkampf der Eliten
- Russland – Demokratie ohne Demokraten?
- Politische Apathie und Rechtsnihilismus
- Jelzins plutokratischer Hofstaat
- Russlands Oligarchie – ein Kind misslungener Privatisierung?
- Vom Plan zum Clan – eine pfadabhängige Transformation?
- Putins semi-autoritärer Superpräsidentialismus
- Putinismus – Der autoritäre Weg in die Demokratie?
- Das System Putin – Status quo versus Modernisierung und Demokratisierung?
- Resümee
- Literaturverzeichnis
- Monographien
- Sammelbände
- Periodika
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Transformation Russlands von der sozialistischen Planwirtschaft zur liberalen Marktwirtschaft und untersucht die Entwicklung des politischen Systems in den letzten 25 Jahren. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Probleme, die mit diesem Prozess verbunden sind, insbesondere die Entstehung einer Oligarchie, die politische Apathie und den Rechtsnihilismus. Die Arbeit untersucht auch die Rolle des Superpräsidentialismus unter Wladimir Putin und die Frage, ob dieser ein autoritärer Weg in die Demokratie oder eine Gefahr für die demokratische Entwicklung Russlands darstellt.
- Der Transformationsprozess Russlands von der Plan- zur Marktwirtschaft
- Die Entwicklung des politischen Systems in Russland
- Die Rolle der Oligarchie und die Folgen der Privatisierung
- Politische Apathie und Rechtsnihilismus in Russland
- Der Superpräsidentialismus unter Wladimir Putin
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Welchen Wert besitzt der Kampf um relative politische und ökonomische Stabilität, wenn dieser auf dem Rücken der Demokratie ausgetragen wird? Sie beleuchtet die Ambivalenz des russischen Transformationsprozesses und die Frage, ob die „Privatisierung der Macht“ neue starke staatliche Autorität bedingt. Die Arbeit analysiert die Entwicklung Russlands von der sozialistischen Planwirtschaft zur liberalen Marktwirtschaft und untersucht die Herausforderungen und Probleme, die mit diesem Prozess verbunden sind.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Ende der Sowjetunion. Es analysiert die Gründe für den Zerfall des sowjetischen Systems und die Rolle von Perestroika und Glasnost. Das Kapitel beleuchtet die moralische Konzeption der Gleichberechtigung in der sozialistischen Planwirtschaft und stellt diese der liberalen Marktwirtschaft mit ihren Quellen der Ungleichheit gegenüber.
Das dritte Kapitel untersucht das Erbe der Sowjetunion. Es analysiert den Machtkampf der Eliten nach dem Zerfall der Sowjetunion und die Herausforderungen, die sich für die Entwicklung einer demokratischen Gesellschaft stellen. Das Kapitel beleuchtet die politische Apathie und den Rechtsnihilismus in Russland und die Folgen für die Rechtsstaatlichkeit.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Jelzins plutokratischem Hofstaat. Es analysiert die Entstehung der Oligarchie und die Folgen der misslungenen Privatisierung. Das Kapitel untersucht die Rolle des Clans in der russischen Wirtschaft und die Auswirkungen auf die Transformation des Landes.
Das fünfte Kapitel analysiert Putins semi-autoritären Superpräsidentialismus. Es untersucht die Ambivalenz des Putinismus und die Frage, ob dieser ein autoritärer Weg in die Demokratie oder eine Gefahr für die demokratische Entwicklung Russlands darstellt. Das Kapitel beleuchtet die Rolle des Systems Putin und die Herausforderungen für die Modernisierung und Demokratisierung des Landes.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Transformationsprozess Russlands, die sozialistische Planwirtschaft, die liberale Marktwirtschaft, die Oligarchie, die politische Apathie, den Rechtsnihilismus, den Superpräsidentialismus, Putinismus, Demokratie, Modernisierung und Demokratisierung.
- Citation du texte
- Alexis Demos (Auteur), 2008, Der ökonomische Transformationsprozess Russlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152326