Die Kontaktstellen des Menschen mit seiner Außenwelt sind die Sinnesorgane. Alle
Fähigkeiten, jegliches Wissen, seine Sozialkompetenz und seinen Intellekt, sein Gespür für
Kunst, seine Begeisterung für Musik, alle Erfahrung und Bildung und somit seine
Lebensfähigkeit verdankt der Mensch einzig und allein dem Umstand, daß er Sinnesorgane
besitzt. Allesamt dienen die Sinnesorgane der Reizaufnahme. Infolgedessen sind sie mit
Nervenzellen und Hilfsorganen versorgt und so mit den Wahrnehmungszentren im Gehirn
verbunden. Dort erst spielt sich die bewußte Wahrnehmung und Speicherung der
empfangenen Sinneseindrücke ab.
Während man Geruch, Geschmack und den Tastsinn als Nahsinne bezeichnet, werden das
Gehör und das Sehen zu den Fernsinnen gezählt. Der Versuch, die einzelnen Sinne nach ihrer
Wichtigkeit für das Überleben in eine Rangliste zu bringen, gestaltet sich schwierig, da ihre
Bedeutung von verschiedensten Faktoren abhängig ist.
So spielt das Zeitalter, in welchem der betreffende Mensch lebte eine große Rolle. Für einen
prähistorischen Menschen war seine Nase von äußerst großer Bedeutung, weil er damit in der
Lage war, bei günstigen Windverhältnissen andere Lebewesen über grössere Distanzen zu
„wittern“ und somit früher auf der Hut zu sein, als dies mit Hilfe seiner Augen oder Ohren
gelungen wäre. Für einen Menschen, der in der heißen Steppe Zentralafrikas wohnt, kann der
Geschmackssinn von lebenswichtiger Bedeutung sein, wenn er damit entscheiden kann, ob ein
Lebensmittel schon verdorben oder ob es noch für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Für unseren mit unzählbaren optischen Signalen vollgestopften Kulturkreis und für unsere
Zeit voller bunter Abbildungen der Welt läßt sich jedoch klar und eindeutig feststellen, daß
das Sehen eine immense Bedeutung für unser Zurechtfinden und unser Überleben in der
heutigen Welt hat.
Unser Auge funktioniert im Prinzip wie ein ganz einfacher Fotoapparat: Zunächst treffen
Lichtstrahlen auf jenen gallertartigen Klumpen, den man das Auge nennt. Von der Iris wird
mit Hilfe der Pupille die Menge des einfallenden Lichtes geregelt, um Über- oder
Unterbelichtungen, ähnlich wie mit der Blende einer Kamera, zu vermeiden oder zumindest in
Grenzen zu halten (während eine Katze jedoch beispielsweise mit Hilfe einer Art
„Restlichtverstärker“ auch zwischen Dämmerung und Nacht noch ein scharfes Bild erhält,
müssen wir Menschen uns mit einem eher kümmerlichen Lichtbereich begnügen). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Teil: Die „,Wichtigkeit“ der visuellen Informationsaufnahme
- 1.1 Funktion und Bedeutung des Auges als Sinnesorgan
- 1.2 Die Bedeutung des Sehens für Persönlichkeit und Meinungsbildung und die Rolle der Bildmedien
- 2. Teil: Die Manipulation von und durch Bilder
- 2.1 Die „,herkömmlichen“ Schnitt- und Montagetechniken
- 2.2 Die neuen Techniken digitaler Bildbearbeitung
- 2.3 Die Werbung
- 2.4 Nachrichten, Reportagen, Kriegsberichterstattung
- 3. Teil: Gesellschaftliche und politische Folgen
- 3.1 Von der „Informations-“ zur „Desinformationsgesellschaft“
- 3.2 „Internet“ als Hoffnungsschimmer oder aber Mitbestimmung nur noch in „Kleinsträumen“?
- Quellenhinweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Auswirkungen der digitalen Bildbearbeitung auf unsere Gesellschaft. Sie analysiert die Rolle des Auges als Sinnesorgan und die Bedeutung von Bildern für unsere Meinungsbildung. Darüber hinaus werden die Manipulation von und durch Bilder in verschiedenen Bereichen wie Werbung, Nachrichten und Kriegsberichterstattung betrachtet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den gesellschaftlichen und politischen Folgen der neuen Bildbearbeitungstechnologien und den Möglichkeiten, diese zu kontrollieren.
- Bedeutung des Auges als Sinnesorgan
- Einfluss von Bildern auf Persönlichkeit und Meinungsbildung
- Techniken der Bildmanipulation und deren Auswirkungen
- Gesellschaftliche und politische Folgen digitaler Bildbearbeitung
- Möglichkeiten zur Kontrolle und Gestaltung der neuen Bildmedien
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort erläutert die Motivation des Autors, sich mit dem Thema der digitalen Bildbearbeitung auseinanderzusetzen. Der erste Teil beleuchtet die Bedeutung des Auges als Sinnesorgan und den Einfluss von Bildern auf unsere Wahrnehmung und Meinungsbildung. Der zweite Teil behandelt verschiedene Techniken der Bildmanipulation, darunter herkömmliche Schnitt- und Montagetechniken sowie die neuen Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung. Er analysiert die Anwendung dieser Techniken in verschiedenen Bereichen wie Werbung, Nachrichten und Kriegsberichterstattung. Der dritte Teil untersucht die gesellschaftlichen und politischen Folgen der digitalen Bildmanipulation, wie zum Beispiel die Entstehung einer „Desinformationsgesellschaft“. Er stellt die Frage, ob das Internet eine Chance für mehr Mitbestimmung bietet oder ob die neuen Bildmedien zu einer weiteren Beschränkung der individuellen Freiheit führen.
Schlüsselwörter
Digitale Bildbearbeitung, Manipulation, Medien, Informationsgesellschaft, Desinformationsgesellschaft, Werbung, Nachrichten, Kriegsberichterstattung, Internet, Gesellschaft, Politik.
- Quote paper
- Peter Engert (Author), 1996, Manipulierfähigkeit der Bilder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15301