Im Zeitalter der Globalisierung wird seitens der Bildungsministerien immer wieder be-tont, wie wichtig es sei, dass interkulturelles Lernen in den einzelnen Fächern wichtig ist bzw. dass ein interkulturell gerichteter Unterricht notwendig ist, vor allem in einem Land, in dem auch viele Schüler und Schülerinnen mit einem Migrationshintergrund vorhanden sind. Im Jahre 1996 wurde das Thema des interkulturellen Lernen und der Bildung auf der Kultusministerkonferenz auf der politischen Ebene behandelt. Um aber dies zu erreichen, genügt es nicht, thematisch diese Aspekte aufzugreifen. Aus der Sicht von AUERNHEIMER würde dies nicht zu den Zielen der interkulturellen Bil-dung führen bzw. zum politischen Engagement. (AUERNHEIMER 2008: S. 402.) Es ist nicht nur wichtig diese Themen in den Unterricht zu vermitteln, es muss schließlich auch diskutiert werden, welche didaktischen Konzepte die soeben genannten Ziele umsetzen können. Häufig wird in diesem Zusammenhang das Konzept der Jigsaw-Klasse genannt.
Gegenstand dieser Ausarbeitung soll daher die Fragestellung sein, inwiefern das Kon-zept der Jigsaw-Klasse als Instrument eines interkulturell ausgerichteten Unterrichtes eingesetzt werden kann. Dabei wird es vor allem darum gehen, wie dieses Konzept in den Unterricht integriert werden kann und wie es aus einer sozialpsychologischen Per-spektive betrachtet wird.
Um dies zu können, muss zunächst geklärt werden, warum ein interkulturell gerichteter Unterricht notwendig ist. Hierfür werden in diesem Kapitel einige Studien genannt, die aufzeigen, dass ethnische Vorurteile in der Schule bestehen und es daher eine Notwen-digkeit zur Intervention besteht.
Nachdem diesem Teil der Ausarbeitung richtet sich der Focus im Anschluss daran auf das Konzept der Jigsaw-Klasse sowie auf seinen theoretischen Grundlagen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Soziale Vorurteile in Schulen
- Die Jigsaw-Klasse als Instrument eines interkulturell gerichteten Unterrichtes?
- Die empirischen Grundlagen
- Die Kontakthypothese
- Das Konzept der Jigsaw-Klasse
- Möglichkeiten und Grenzen des Konzeptes
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die Eignung der Jigsaw-Klasse als Instrument für einen interkulturell ausgerichteten Unterricht. Sie analysiert die Notwendigkeit eines solchen Unterrichts anhand von Studien über soziale Vorurteile in Schulen. Darüber hinaus wird das Konzept der Jigsaw-Klasse, seine theoretischen Grundlagen und seine praktische Umsetzung im schulischen Kontext beleuchtet.
- Die Notwendigkeit eines interkulturellen Unterrichts
- Soziale Vorurteile in Schulen
- Das Konzept der Jigsaw-Klasse
- Die empirischen Grundlagen der Jigsaw-Klasse
- Möglichkeiten und Grenzen des Jigsaw-Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen
Die Einleitung betont die Bedeutung von interkulturellem Lernen im Bildungssystem, insbesondere in einem Land mit hoher Migrationsquote. Sie erläutert die Ziele eines interkulturellen Unterrichts, die von der Förderung der interkulturellen Kompetenz bis hin zur Reduzierung von Vorurteilen reichen. Das Konzept der Jigsaw-Klasse wird als mögliche Methode zur Erreichung dieser Ziele vorgestellt.
Soziale Vorurteile in Schulen
Dieses Kapitel beleuchtet die Problematik von ethnischen Vorurteilen in Schulen. Es zitiert Studien, die aufzeigen, dass negative Einstellungen gegenüber bestimmten Personengruppen in Schulen vorhanden sind. Die Studie "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" wird als Beispiel für die Erforschung von Vorurteilen in verschiedenen Bereichen, wie z.B. Rassismus, Rechtsextremismus und Sexismus, vorgestellt.
Die Jigsaw-Klasse als Instrument eines interkulturell gerichteten Unterrichtes?
Dieses Kapitel fokussiert auf das Konzept der Jigsaw-Klasse und seine Eignung als Instrument für interkulturellen Unterricht. Es beleuchtet die empirischen Grundlagen, insbesondere das SHERIF-Experiment, das den Zusammenhang zwischen Konkurrenz und Vorurteilen aufzeigt. Die Kontakthypothese, die aus dem Experiment abgeleitet wurde, sowie die Entwicklung des Jigsaw-Konzepts werden ebenfalls erläutert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Möglichkeiten und Grenzen des Konzeptes, seine Anwendung in der Praxis und die potenziellen Vorteile für die Reduzierung von Vorurteilen.
Schlüsselwörter
Interkultureller Unterricht, soziale Vorurteile, Jigsaw-Klasse, Kontakthypothese, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, SHERIF-Experiment, empirische Studien, Interventionsmöglichkeiten, kooperatives Lernen.
- Quote paper
- Adem Özcan (Author), 2010, Die Jigsaw-Klasse als Instrument eines interkulturellen Unterrichtes?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153664