Der Begriff des Projektmanagements wird an den unterschiedlichsten Stellen des Privaten wie Beruflichen in differenzierten Anstrichen gerne und oft verwendet. Doch so beliebt er auch ist, so trennunscharf bleibt er. Allzu oft werden bereits kleinere Aufgaben als Projekt bezeichnet – manchmal eine kleinere Arbeit, manchmal ein größeres Vorhaben. Wenn Richard Sennet von der postmodernen Arbeitsgesellschaft behauptet, sie halte nichts Dauerhaftes mehr vor, dann scheint das Wort Projekt genau in diesen Kontext zu passen. Denn wie auch immer der Begriff veranlagt wird, gemein scheint allen Bedeutungshorizonten die zeitliche Kurzfrist, die vorrübergehende Bindung von Ressourcen mit der Aussicht auf baldige Neuverwertung zu sein.
Nun soll es hier nicht um den Alltagsbetrachtung eines scheinbaren Modewortes, sondern um eine detaillierte, soziologische Aufschlüsselung des Bedeutungshorizonts sowie der Verfasstheit und Tragweite von Projektarbeit im Hinblick der erodierenden, traditionellen Arbeitsstrukturen gehen. Denn hinter dem liegt der Schlüssel zu dem, was sich hinter der Begrifflichkeit des Projektmanagement verbirgt. Natürlich stellt sich zunächst die Frage, was es überhaupt mit dem Projektmanagement als Methode auf sich hat und natürlich führt die Spur zu allererst in die Betriebswirtschaftslehre. Besonders die Wortkomponenten Projekt und Management sind hier konstitutiv angelegt und greifen als Konglomerat in Form des Projektmanagements zunehmend nach einem festen Platz in den dortigen Lehrbüchern.
Projektmanagement wird hier als ein Führungs- und Steuerungsinstrument zur Bewältigung einer Aufgabe und zum Erreichen gesetzter Ziele verstanden. Als solches muss es aber auch im soziologischen Kontext verstanden werden, in dem Begriffe wie Herrschaft, Hierarchie, Struktur oder Motivation, um nur einige zu nennen, eine Rolle spielen. Für eine solche Analyse reichen die darstellendenden Überlegungen der BWL nicht mehr aus. Vielmehr stellt sich hier die Frage wie Projektmanagement als soziologisches Gebilde zu verorten ist. Sicher ist, dass die Organisationssoziologie als Verortungsdisziplin hierfür Ausgangspunkt ist.
Dies wiederum wirft Fragen nach der Organisationsform von Projektmanagement auf: Ist sie eine Abwandlung der bürokratischen Organisation oder liegen die Veranlagungen von Projekmanagement eher in der Motivationstheorie? Die genaue Verortung zu den "Grundzügen der Soziologie des Projektmanagements" soll in dieser Arbeit Thema und Erkenntnis sein.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ZUM WESEN DES PROJEKTMANAGEMENTS
- DIE MANAGEMENTKOMPONENTE
- DIE PROJEKTKOMPONENTE
- PROJEKTMANAGEMENT
- Projektteam und Projektleiter
- Projektorganisation innerhalb von Organisationen
- Projektphasen
- Führung im Projektmanagement
- MANAGEMENT BY PROJECTS
- ZUSAMMENFASSUNG
- ZUR SOZIOLOGIE DES PROJEKTMANAGEMENTS
- PROJEKTMANAGEMENT ALS ORGANISATORISCHE REAKTION AUF ÖKONOMISCHEN WANDEL
- ORGANISATIONSSOZIOLOGISCHE EINORDNUNG DES PROJEKTMANAGEMENTS
- Grundlegende Überlegungen
- Projektmanagement im Bürokratieansatz
- Projektmanagement in der Organisationslehre
- Projektmanagement aus motivationstheoretischer Sicht
- Koordinationsleistungen im Projektmanagement
- AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht das Projektmanagement aus einer soziologischen Perspektive und analysiert seine Funktion als Organisationsform in der Arbeitswelt. Dabei wird insbesondere die Bedeutung des Projektmanagements als Reaktion auf den ökonomischen Wandel und seine Einordnung in die Organisationslehre untersucht.
- Projektmanagement als Organisationsform im postfordistischen Kontext
- Die Soziologie des Projektmanagements
- Einordnung des Projektmanagements in verschiedene organisationssoziologische Ansätze
- Motivationsaspekte des Projektmanagements
- Die Rolle von Koordinationsleistungen im Projektmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Begriff des Projektmanagements in den Kontext der sich wandelnden Arbeitswelt vor und hebt seine Bedeutung in der modernen Arbeitsgesellschaft hervor. Es wird die Notwendigkeit einer soziologischen Betrachtung des Projektmanagements betont, die über die betriebswirtschaftliche Perspektive hinausgeht.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Wesen des Projektmanagements, indem es die Managementkomponente und die Projektkomponente näher betrachtet. Es wird die historische Entwicklung des Managementbegriffs in der Betriebswirtschaftslehre erläutert sowie die verschiedenen Funktionen des Managements innerhalb von Unternehmen dargestellt. Zudem wird die Rolle des Projektteams, der Projektorganisation, der Projektphasen und der Führung im Projektmanagement beleuchtet.
- Das dritte Kapitel widmet sich der Soziologie des Projektmanagements. Es analysiert das Projektmanagement als Reaktion auf den ökonomischen Wandel und untersucht seine Einordnung in verschiedene organisationssoziologische Ansätze. Dazu werden die Theorien von Bürokratie, Organisationslehre und Motivationstheorie herangezogen, um das Projektmanagement als Organisationsform zu analysieren. Das Kapitel beleuchtet zudem die Bedeutung von Koordinationsleistungen im Projektmanagement.
Schlüsselwörter
Projektmanagement, Organisationsform, postfordistische Arbeitswelt, Soziologie, Organisationslehre, Bürokratieansatz, Motivationstheorie, Koordinationsleistungen, ökonomischer Wandel, Arbeitsstrukturen
- Arbeit zitieren
- Sozialökonom (M.A.) Jörg Passlack (Autor:in), 2007, Projektarbeit als postfordistische Organisationsform von Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154003