Vor dem Hintergrund einer voranschreitenden Globalisierung können Aktivitäten von Mergers & Acquisitions (M&A) multinational agierender Unternehmen nach wie vor als Megatrend betrachet werden. Auch wenn der ‚Merger-Boom’ der letzten Merger-Welle zurückgegangen ist, gehören grenzüberschreitende Transaktionen immer noch zu einer zentralen Tätigkeit von Unternehmen im nationalen und internationalen Kontext. Zugleich muss jedoch festgestellt werden, dass ein erheblicher Anteil der Transaktionen nicht die gewünschten Erwartungen erfüllt. Eines der prominentesten Beispiele ist in diesem Zusammenhang die als „Hochzeit im Himmel“ gefeierte Fusion von Daimler und Chrysler, die schlussendlich im Jahr 2007 wieder aufgelöst wurde. Als Grund für das Scheitern derartiger ‚Mega-Merger’ wird neben ökonomischen Begründungen immer wieder die Kultur als Quelle des Misserfolgs angeführt. So kommt insbesondere bei internationalen Zusammenschlüssen hinzu, dass neben den unterschiedlichen Unterneh-menskulturen gleichzeitig die Unterschiedlichkeit der nationalen Landeskulturen mit berücksichtigt werden muss. Insofern spielt für den Erfolg bei grenzüberschreitenden M&A das interkulturelle Management, also „die Bewältigung kulturbedingter Herausforderungen“, eine maßgebliche Rolle.
Ziel der Arbeit ist es, die Beschaffenheit und Funktionsweise einer Unternehmenskultur darzustellen sowie mit Hilfe der landesspezifischen Kulturdimensionen nach Hofstede einen Ansatz zum Verständnis einer Landeskultur aufzuzeigen. Auf Basis dessen sollen dann mögliche Risiken und Chancen der interkulturellen Zusammenarbeit bei M&A vorgestellt werden, die sich aus den Unterschieden zweier Unternehmens- bzw. Landeskulturen ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen von Mergers & Acquisitions
- 2.1 Mergers & Acquisitions
- 2.2 Die drei Phasen des M&A-Prozesses
- 2.3 Kultur als Grund für hohe Misserfolgsraten bei M&A
- 3. Unternehmenskultur und Landeskultur als Determinanten interkulturellen Managements
- 3.1 Grundlagen interkulturellen Managements
- 3.2 Unternehmenskultur
- 3.2.1 Definitorische Vorstellung der Unternehmenskultur-Forschung
- 3.2.2 Darstellung der Unternehmenskultur anhand des Drei-Ebenen-Modells nach Schein
- 3.2.3 Funktionen der Unternehmenskultur und Kulturstärke
- 3.3 Landeskultur: Landesspezifische Kulturdimensionen nach Hofstede
- 4. Risiken und Chancen interkultureller Unterschiede bei Mergers & Acquisitions
- 4.1 Interkulturelle Unterschiede als Risiko-Faktor
- 4.2 Interkulturelle Unterschiede als Chance für Synergieeffekte
- 4.2.1 Die ,value-in-diversity'-Hypothese
- 4.2.2 Das Konzept der ,cultural awareness'
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Unternehmenskultur und Landeskultur für den Erfolg grenzüberschreitender Mergers & Acquisitions (M&A) zu beleuchten. Dabei wird die Funktionsweise einer Unternehmenskultur anhand des Drei-Ebenen-Modells nach Schein erläutert und die landesspezifischen Kulturdimensionen nach Hofstede als Ansatz zur Analyse von Landeskulturen herangezogen.
- Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen von M&A
- Interkulturelles Management und seine Bedeutung für M&A
- Unternehmenskultur als Schlüsselfaktor für M&A-Erfolg
- Einfluss von Landeskulturen auf interkulturelle Zusammenarbeit
- Risiken und Chancen interkultureller Unterschiede bei M&A
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit den begrifflichen und konzeptionellen Grundlagen von Mergers & Acquisitions, definiert den Begriff und stellt die drei Phasen eines M&A-Prozesses vor. Zudem wird der Einfluss kultureller Aspekte auf die Erfolgswahrscheinlichkeit von M&A-Transaktionen beleuchtet. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Unternehmenskultur und Landeskultur als Determinanten interkulturellen Managements. Hier wird die Unternehmenskultur anhand des Drei-Ebenen-Modells nach Schein dargestellt und die landesspezifischen Kulturdimensionen nach Hofstede vorgestellt. Kapitel 4 analysiert die Risiken und Chancen interkultureller Unterschiede bei Mergers & Acquisitions. Dabei werden mögliche Risiken von kulturellen Unterschieden aufgezeigt und das Konzept der ,cultural awareness' als Chance für die erfolgreiche Zusammenarbeit vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Themen Mergers & Acquisitions, interkulturelles Management, Unternehmenskultur, Landeskultur, Kulturdimensionen nach Hofstede, Risiken und Chancen interkultureller Unterschiede, ,value-in-diversity'-Hypothese und ,cultural awareness'.
- Quote paper
- Lucas Rüngeler (Author), 2008, Risiken und Chancen interkultureller Unterschiede bei grenzüberschreitenden Mergers & Acquisitions, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154233