Ständig neue Technologien und veränderte Anforderungen in einer immer schnelllebigeren Zeit erfordern von Menschen lebenslanges Lernen in allen Lebensbereichen. Zwar ist in der Arbeitswelt Fachwissen weiterhin von großer Bedeutung und überdurchschnittliche Noten begünstigen den Einstieg in das Berufsleben, doch sind diese beiden Faktoren nicht mehr allein ausschlaggebend für den beruflichen Erfolg. Heutige Arbeitgeber erwarten neben der Fachkompetenz von ihren Arbeitnehmern auch Handlungskompetenzen und Schlüsselqualifikationen. Arbeitnehmer müssen daher verstärkt Eigenschaften wie z.B. Eigeninitiative, Eigenständigkeit, Flexibilität, Entscheidungsstärke und Problemlösefähigkeit vorweisen.
Da Lernen zum größten Teil in der Schule stattfindet und Schüler vor allem am Berufskolleg auf das (Arbeits-)Leben vorbereitet werden, sind dort neue Unterrichtskonzepte und –methoden notwendig. Schüler übernehmen mehr Verantwortung für ihren Lernprozess und Berufskollegs bilden Schüler stärker zu eigenständigen Lernern aus. Schrittweise müssen Schüler die Fähigkeiten erwerben, Inhalte selbstständig zu erarbeiten, sich eigenständig Lernziele zu setzen, das eigene Lernen zu kontrollieren und realistisch einzuschätzen sowie das Lernergebnis zu beurteilen.
Ein noch relativ junges Konzept, das den Anforderungen dieser konstruktivistischen Auffassung des selbstgesteuerten Lernens und damit auch den veränderten Ansprüchen aus Gesellschaft und Arbeitswelt gerecht werden kann, ist das Portfolio. Wie kaum eine andere Methode oder Unterrichtskonzeption bietet die Arbeit mit Portfolios die Möglichkeit, diese hohen Erwartungen an Schüler und Berufskollegs zu erfüllen.
In dieser Arbeit steht zunächst die theoretische Darstellung des Portfolio-Konzeptes mit seinem fast unausschöpflichen Potential im Mittelpunkt. Neben grundlegenden Informationen zu Bedeutung, Klassifizierungen und Elementen der Portfolio-Arbeit werden auch Chancen und Grenzen kritisch diskutiert. Im zweiten Teil wird das zuvor theoretisch vorgestellte Konzept anhand eines praktischen Beispiels veranschaulicht. Dazu wird eine mögliche Unterrichtseinheit konstruiert, die im hauswirtschaftlichen Unterricht am Berufskolleg stattfinden kann. Besonders in diesem Teil der Arbeit soll deutlich werden, wie sich das Konzept für den handlungsorientierten Unterricht, wie es ihn z.B. im hauswirtschaftlichen Bereich gibt, eignet. Zudem wird auf die Kompatibilität des Portfolio-Konzeptes mit dem Lernfeldkonzept eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- EINLEITUNG
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN ZUR PORTFOLIO-ARBEIT IM HAUSWIRTSCHAFTLICHEN UNTERRICHT AM BERUFSKOLLEG
- Herkunft und Bedeutung des Portfolio-Begriffes
- Entstehungsgeschichte und Verbreitung
- Portfolio-Definition
- Klassifizierung der Portfolios
- Elemente der Portfolio-Arbeit
- Rahmenbedingungen für erfolgreiche Portfolio-Arbeit
- Entstehungsprozess eines Portfolios
- Context definition
- Collection
- Selection
- Reflection
- Projection
- Presentation
- Die Aufgaben und die Rolle des Lehrers
- Die Einsatzgebiete des Portfolios
- Das Portfolio als Lehr-/Lerninstrument
- Das Portfolio als alternatives Beurteilungsinstrument
- Einschätzung des Portfolio-Einsatzes
- Grenzen und Gefahren der Portfolio-Arbeit
- Chancen und Möglichkeiten der Portfolio-Arbeit
- Herkunft und Bedeutung des Portfolio-Begriffes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Examensarbeit befasst sich mit dem Portfolio-Konzept und dessen Einsatz im hauswirtschaftlichen Unterricht am Berufskolleg. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen des Portfolio-Konzepts und stellt praktische Umsetzungsideen für den Unterricht vor.
- Die Entstehung und Verbreitung des Portfolio-Konzepts
- Die verschiedenen Arten von Portfolios und ihre Anwendung
- Die Elemente und der Entstehungsprozess von Portfolios
- Die Rolle des Lehrers bei der Portfolio-Arbeit
- Die Einsatzgebiete des Portfolios als Lehr-/Lerninstrument und als alternatives Beurteilungsinstrument
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Portfolio-Konzept und seinen Einsatz in der Lehrerbildung. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen des Portfolio-Konzepts beleuchtet, einschließlich seiner Entstehungsgeschichte, Definition und Klassifizierung. Weiterhin werden die Elemente der Portfolio-Arbeit, die Rolle des Lehrers und die Einsatzgebiete des Portfolios im Unterricht behandelt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Einschätzung des Portfolio-Einsatzes, wobei die Grenzen und Gefahren sowie die Chancen und Möglichkeiten der Portfolio-Arbeit diskutiert werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Portfolio-Arbeit, Portfolio-Konzept, hauswirtschaftlicher Unterricht, Berufskolleg, Lehr-/Lerninstrument, alternatives Beurteilungsinstrument, selbstständiges Lernen, Lernprozess, Reflexion, Lehrerrolle.
- Citation du texte
- Stephanie Hugenroth (Auteur), 2009, Portfolioeinsatz am Berufskolleg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155660