Als der ehemalige US-Präsident George Bush im Januar 1991 für eine Rede zur Lage der Nation vor die Presse trat, proklamierte er eine neue Weltordnung in der Frieden, Freiheit, Sicherheit und Gesetzlichkeit für die ganze Menschheit verwirklicht werden sollten.
Die Hoffnung einer friedlichen Welt ohne kriegerische Auseinandersetzungen großer Mächte schien zum Greifen nahe. Die UN hätte ihrer einstmals zugedachten Rolle als Friedenswahrer in einer multilateralen Welt nachgehen und an der Umsetzung der proklamierten Ziele arbeiten können.
Während kritische Autoren, wie z.B. Jochen Hippler bereits Anfang der 1990er Jahre vorhersagten, dass die USA sich nicht mit der Rolle eines gütigen Hegemons unter Leitung der UN zufrieden geben würden, ist diese Tatsache heute möglicherweise Gewissheit.
Spätestens nach den Terroranschlägen des 11. Septembers, erheben die Vereinigten Staaten zunehmend Anspruch auf eine unilaterale Führungsrolle in der Welt. Dies zeigte sich u.a. 2003, als die USA unter Führung ihres damaligem Präsidenten George W. Bush aus der bisher verfolgten Linie der UN austraten, diese für ineffektiv erklärten und eigenmächtig den Krieg gegen den Irak eröffneten. Dass der Irak trotz mehrmaliger Behauptung der Bushadministration nicht über Massenvernichtungswaffen verfügte, was häufig als Begründung für die Kriegshandlungen herangezogen wurde, gilt heute als bewiesen und diente daher offenbar nur als Vorwand zur Rechtfertigung des Einmarsches in das ölreiche Land. Dennoch schaffte George W. Bush es im Jahre 2004 von der US-amerikanischen Bevölkerung für eine zweite Amtsperiode gewählt zu werden und konnte somit seine Machtpolitik für vier weitere Jahre fortsetzen.
Im Zuge dieser Entwicklungen ist ein Begriff wieder in Mode geraten, für den es nach Ende des britischen Weltreiches und des russisches Zarenreiches keine Verwendung mehr zu geben schien - Der Begriff des Imperiums.
Daher soll es in dieser ARbeit darum gehen, herauszufinden, ob dieser Begriff auf die heutige USA angewendet werden kann. Bevor dies jedoch geschehen kann, muss erst einmal geklärt werden was genau unter einem Imperium zu verstehen und welche Charakteristika es ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Imperium – Eine Definition
- Die USA - Ein Imperium?
- Die amerikanische Wirtschaft
- Das amerikanische Militär
- Die amerikanische Politik
- Die amerikanische Kultur
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob die USA als Imperium betrachtet werden können. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Eigenschaften, die ein Imperium ausmachen und deren Anwendung auf die heutige Situation der Vereinigten Staaten. Die Arbeit strebt danach, die Komplexität des Begriffs „Imperium“ zu beleuchten und seine Relevanz im Kontext der globalen Machtverhältnisse zu bewerten.
- Definition des Begriffs "Imperium"
- Analyse der Merkmale von Imperien anhand der Theorie von Herfried Münkler
- Bewertung der USA im Hinblick auf die Merkmale eines Imperiums
- Diskussion der Folgen und Auswirkungen des "amerikanischen Imperiums"
- Bedeutung des Begriffs "Imperium" im Kontext der gegenwärtigen Weltordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Entwicklung der globalen Machtverhältnisse nach dem Ende des Kalten Krieges. Kapitel 2 widmet sich der Definition des Begriffs "Imperium" und grenzt diesen von anderen Staats- und Herrschaftsformen ab. Kapitel 3 analysiert die USA im Hinblick auf die Merkmale eines Imperiums, indem es die amerikanische Wirtschaft, das Militär, die Politik und die Kultur unter die Lupe nimmt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Begriffen "Imperium", "Hegemonialmacht", "Flächenstaat", "amerikanische Macht", "globale Ordnung" und "Weltpolitik". Sie analysiert die Merkmale eines Imperiums anhand der Theorien von Herfried Münkler und betrachtet die USA im Hinblick auf diese Merkmale. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der USA in der internationalen Politik und die Folgen ihres Einflusses auf die Weltordnung.
- Citation du texte
- Martin Lau (Auteur), 2010, Die USA - Ein Imperium, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156081