1. Einleitung
Mit dem schlechten Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler in der PISA- Studie ist das Interesse der Öffentlichkeit am Thema Bildung in den Vordergrund gerückt. Es ist kaum vorstellbar, dass in einem hoch entwickelten Industrieland, mit neunjähriger Schulpflicht und einem differenziert ausgebildeten Schulsystem, Kinder an grundsätzlichen Fähigkeiten im Lesen und Rechtschreiben scheitern.
Die Schriftsprache gilt als Schlüsselqualifikation zur Beschaffung von Informationen und der Erschließung neuer Zusammenhänge. Ein nicht ausreichender Erwerb dieser Qualifikation, die nach wie vor als „Indikator“ des Bildungsstandes gilt, hat weit reichende Folgen für die Schullaufbahn, das Berufsleben und die Persönlichkeitsentwicklung der Betreffenden.
Daher liegt die zentrale Aufgabe des schulischen Unterrichts darin, allen Schülern das Lesen und Schreiben zu vermitteln und sie somit für ein berufliches Fortkommen und die Teilhabe an Kultur und Gesellschaft zu qualifizieren.
Legasthenie bzw. Lese- Rechtschreibschwäche ist eine der am häufigsten auftretenden Störungen im Kindes- und Jugendalter, betrifft alle Schulformen und besonders das männliche Geschlecht.
In der folgenden Arbeit sollen neben einer Definition, auch die Fragen der Häufigkeit und der Verbreitung der Lese- und Rechtschreibschwäche in der Bevölkerung (Epidemiologie) dargestellt werden. Anschließend sollen die Faktoren, die zu einem erfolgreichen Lese- und Schreiblernprozess führen, vorgestellt und unter besonderer Berücksichtigung von Geschlechtsunterschieden betrachtet werden. Des Weiteren sollen soziale Ursachen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten besprochen und im Anschluss daran an Hand von Studien deren Auftreten in der Bevölkerung vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang wird auch auf geschlechtsspezifische Unterschiede näher eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Klassifikation und Epidemiologie
- Die Entwicklung der Legasthenieforschung
- Faktorenanalyse zum Lese- und Schreiblernprozess
- Funktionstüchtigkeit der Augen und visuelle Fähigkeit
- Funktionstüchtigkeit des Gehörgangs und auditive Fähigkeit
- Funktionstüchtigkeit des Sprechapparates und sprechtechnische und sprachliche Fähigkeiten
- Soziale Ursachen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
- Der Einfluss der sozioökonomischen und familiären Verhältnisse
- Häufigkeit außerschulischen Lesens
- Zusammenfassung
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Legasthenie bzw. Lese- und Rechtschreibschwäche unter besonderer Berücksichtigung von Geschlechtsunterschieden. Ziel ist es, die Definition, Häufigkeit und Verbreitung der Störung sowie die Faktoren zu analysieren, die zu einem erfolgreichen Lese- und Schreiblernprozess führen. Dabei werden soziale Ursachen und die Rolle von Geschlechtsunterschieden im Zusammenhang mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten beleuchtet.
- Definition und Klassifikation von Legasthenie
- Entwicklung der Legasthenieforschung
- Faktorenanalyse zum Lese- und Schreiblernprozess
- Soziale Ursachen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im Zusammenhang mit Legasthenie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Legasthenie im Kontext der Bildungslandschaft beleuchtet und die zentralen Forschungsfragen der Arbeit darlegt.
Definition
Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Legasthenie und der Herausforderungen bei der Klassifikation der Störung. Es werden die diagnostischen Kriterien des DSM-IV und ICD-10 vorgestellt und kritisch diskutiert. Außerdem wird die Frage der Häufigkeit und Verbreitung von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten in der Bevölkerung (Epidemiologie) beleuchtet.
Faktorenanalyse zum Lese- und Schreiblernprozess
Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Faktoren, die für einen erfolgreichen Lese- und Schreiblernprozess relevant sind. Dabei werden die Funktionen von Augen, Gehör und Sprechapparat im Zusammenhang mit den entsprechenden Fähigkeiten untersucht.
Soziale Ursachen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten
Dieses Kapitel befasst sich mit den sozialen Ursachen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten, insbesondere mit dem Einfluss der sozioökonomischen und familiären Verhältnisse sowie der Häufigkeit außerschulischen Lesens. Es werden Studien und Forschungsergebnisse vorgestellt, die diese Zusammenhänge beleuchten.
Schlüsselwörter
Legasthenie, Lese- und Rechtschreibschwäche, Geschlechtsunterschiede, Definition, Klassifikation, Epidemiologie, Faktorenanalyse, Lese- und Schreiblernprozess, soziale Ursachen, sozioökonomische Verhältnisse, außerschulisches Lesen, Studien, Forschungsergebnisse.
- Arbeit zitieren
- Marina Kils (Autor:in), 2010, Legasthenie bzw. Lese- und Rechtschreibschwäche unter besonderer Berücksichtigung von Geschlechtsunterschieden , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157198