Bei dem Friedensbündnis, das Augustus 20 v. Chr. mit den Parthern schloss, erreichte er auch die Rückgabe der zuvor bei Carrhae verloren gegangenen Feldzeichen. Der Princeps wusste, wie auch schon zuvor bei diversen anderen Ereignissen, diesen Sieg möglichst vorteilhaft der römischen Öffentlichkeit zu präsentieren, um seinen nach dem Bürgerkrieg noch nicht ganz sicheren Stand als de facto Alleinherrscher weiter zu sichern. Er nutzte dabei alle verfügbaren Medien der damaligen Zeit und so finden sich Zeugnisse dieses Ereignisses in der antiken Geschichtsschreibung, Dichtung, Kunst und auf Münzen. Im Rahmen dieser Arbeit soll kritisch untersucht werden, wie dieser Sieg dargestellt wurde, welche Intentionen Augustus damit verfolgte und inwiefern die überlieferten Quellen dazu wohl der Wahrheit entsprechen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Quellenanalyse
- 3 Das Geschehen bis zur Rückgewinnung der Feldzeichen
- 4 Die Darstellung der Ereignisse
- 4.1 Im Handeln des Augustus
- 4.2 In der Geschichtsschreibung
- 4.3 In der Dichtung
- 4.4 In der Kunst
- 4.5 Auf Münzen
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des römischen Sieges und der Rückgabe der bei Carrhae verlorenen Feldzeichen durch Augustus. Ziel ist es, die Intentionen Augustus' bei der Präsentation dieses Ereignisses zu analysieren und die Zuverlässigkeit der antiken Quellen kritisch zu bewerten. Die Arbeit berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Perspektiven der Forschung und vermeidet den umstrittenen Begriff der "Propaganda".
- Die Darstellung des Sieges in den Res Gestae des Augustus
- Die Rolle der antiken Geschichtsschreibung (z.B. Pompeius Trogus, Iustinus)
- Die Rezeption des Ereignisses in der augusteischen Dichtung (z.B. Horaz)
- Die visuelle Darstellung in der Kunst und auf Münzen
- Die Bewertung der Quellenlage und der unterschiedlichen Interpretationen in der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Rückgabe der bei Carrhae verlorenen Feldzeichen im Jahr 20 v. Chr. ein und erläutert die Bedeutung dieses Ereignisses für die Selbstdarstellung Augustus'. Sie hebt die Problematik der Quellenlage hervor, insbesondere das Fehlen einer parthischen Perspektive, und kündigt eine kritische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Interpretationen der Forschung an. Der Fokus liegt auf einer geschichtswissenschaftlichen Analyse und vermeidet den umstrittenen Begriff der Propaganda.
2 Quellenanalyse: Dieses Kapitel analysiert die wichtigsten Quellen zur Untersuchung des Themas. Zentral sind die Res Gestae des Augustus, die als politisch motivierte Darstellung seiner Errungenschaften zu verstehen sind. Das Kapitel analysiert zudem die "Historiae Philippicae" des Pompeius Trogus, die nur in der gekürzten Fassung des Iustinus überliefert ist und eine umfassende Weltgeschichte mit Fokus auf die östliche Mittelmeerregion darstellt. Die verschiedenen Quellen werden in ihren jeweiligen historischen Kontexten eingeordnet und ihre Vor- und Nachteile für die Forschung diskutiert. Besondere Beachtung findet der Kontext der römischen Expansion und der kulturellen Integration des Mittelmeerraums, sowie die Perspektive einer "translatio imperii".
4 Die Darstellung der Ereignisse: Dieses Kapitel behandelt die vielschichtigen Darstellungen des Ereignisses in verschiedenen Medien der Antike. Es wird die Darstellung im Handeln des Augustus selbst, in der Geschichtsschreibung, in der Dichtung, in der Kunst und auf Münzen untersucht. Dabei werden die jeweiligen spezifischen Mittel der Darstellung und deren jeweilige Botschaften analysiert, immer unter der Prämisse der politisch motivierten Selbstdarstellung Augustus'. Der Fokus liegt darauf, wie Augustus seinen Sieg präsentierte und welche Intentionen er dabei verfolgte. Die unterschiedlichen Darstellungen werden miteinander verglichen und auf ihre Glaubwürdigkeit hin untersucht.
Schlüsselwörter
Augustus, Parther, Carrhae, Feldzeichen, Res Gestae, Pompeius Trogus, Iustinus, Horaz, Propaganda, Quellenkritik, römische Geschichte, Prinzipat, Selbstdarstellung, Münzen, Kunst, antike Geschichtsschreibung, Pax Augusta, römische Expansion.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des römischen Sieges und der Rückgabe der bei Carrhae verlorenen Feldzeichen durch Augustus.
Was ist das Ziel dieser Arbeit?
Ziel ist es, die Intentionen Augustus' bei der Präsentation dieses Ereignisses zu analysieren und die Zuverlässigkeit der antiken Quellen kritisch zu bewerten. Die Arbeit berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Perspektiven der Forschung und vermeidet den umstrittenen Begriff der "Propaganda".
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf:
- Die Darstellung des Sieges in den Res Gestae des Augustus
- Die Rolle der antiken Geschichtsschreibung (z.B. Pompeius Trogus, Iustinus)
- Die Rezeption des Ereignisses in der augusteischen Dichtung (z.B. Horaz)
- Die visuelle Darstellung in der Kunst und auf Münzen
- Die Bewertung der Quellenlage und der unterschiedlichen Interpretationen in der Forschung
Welche Quellen werden analysiert?
Die wichtigsten Quellen sind die Res Gestae des Augustus und die "Historiae Philippicae" des Pompeius Trogus (in der Fassung des Iustinus).
Was sind die Schlüsselwörter dieser Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Augustus, Parther, Carrhae, Feldzeichen, Res Gestae, Pompeius Trogus, Iustinus, Horaz, Propaganda, Quellenkritik, römische Geschichte, Prinzipat, Selbstdarstellung, Münzen, Kunst, antike Geschichtsschreibung, Pax Augusta, römische Expansion.
Wie wird die Darstellung der Ereignisse analysiert?
Die Darstellung wird anhand des Handelns des Augustus, der Geschichtsschreibung, der Dichtung, der Kunst und der Münzen untersucht. Die jeweiligen spezifischen Mittel der Darstellung und deren jeweilige Botschaften werden analysiert, immer unter der Prämisse der politisch motivierten Selbstdarstellung Augustus'.
- Citation du texte
- Sebastian Dölle (Auteur), 2024, Signis Receptis. Die Rückgabe der bei Carrhae verlorenen Feldzeichen und ihre Darstellungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1573344