Anfang des 21. Jahrhunderts wird das Investment Banking nahezu verteufelt. Im Zuge der Finanzkrise, die ihren Anfang im Jahre 2007 nahm, wurden mit dem Kerngeschäft der Investment Banken die Begriffe Spekulation und Gier verbunden.1 Der originäre Kern des Investment Bankings stellt jedoch die Begleitung von Transaktionen dar. Von der Bewertung von Unternehmen über die Due Diligence bis hin zum Transaktionsabschluss. Die Spekulationen an den Kapitalmärkten mit derivativen Produkten werden zwar zur Sparte Investment Banking dazu gezählt, sind jedoch kein originärer Teil. Dies ist auf die steigenden Wachstumsraten2 des Geschäfts mit Derivaten in den letzten 20 Jahren zurückzuführen. Die Verbindung der Begleitung von Transaktionen mit den Eskapaden an den Finanzmärkten ist die Ursache für das negative Image des originären Geschäfts der Investment Banken. Dennoch ist es von großer Bedeutung, das notwendige Know – How als Kreditinstitut zu bilden und zur Verfügung zu stellen. Die demografische Entwicklung und die Bedeutung der Unternehmensnachfolge stellen dabei nur einen Teil der Aspekte dar, die die Implementierung der Unternehmensbewertung in der ganzheitlichen Finanzberatung notwendig machen. Der in Zukunft erwartete Bevölkerungsrückgang3 wird zu einem Anstieg des Konkurrenzdrucks zwischen Kreditinstituten führen. Die Bindung des Kapitals in einem Land, das als „overbanked“4 gilt und dessen Bevölkerung, die mehr denn je Zugang zu umfassenden Informationsquellen besitzt, wird sich deutlich schwerer erweisen. Dabei stellt sich bezüglich der Nachhaltigkeit und der zukünftigen Konkurrenzfähigkeit die Frage, ob es möglich und vertretbar ist, als Kreditinstitut international anerkannte und elementare Dienstleistungen wie die Unternehmensbewertung und Transaktionsbegleitung nicht anzubieten. Speziell in der Finanzbranche, in der man lediglich mit Know – How, Innovation und Beratungsqualität glänzen und sich profilieren kann, scheint der Trend des stetig steigenden Konkurrenzdrucks des letzten Jahrzehnts auch in Zukunft gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT UND DANKSAGUNG
- INHALTSVERZEICHNIS
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- FORMELVERZEICHNIS
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 PROBLEMSTELLUNG
- 1.2 ZIELSETZUNG
- 2 SHAREHOLDER VALUE VS. STAKEHOLDER VALUE
- 2.1 BEGRIFFSERLÄUTERUNG
- 2.1.1 Shareholder Value
- 2.1.2 Stakeholder Value
- 2.2 SHAREHOLDER VS. STAKEHOLDER
- 2.3 SHAREHOLDER VALUE, EIN RESULTAT DER MARKTWIRTSCHAFT
- 2.4 NOTWENDIGKEIT WERTORIENTIERTER STEUERUNG
- 3 PRAXISBEZOGENE UNTERNEHMENSBEWERTUNG
- 3.1 DIE DISKREPANZ ZWISCHEN „PREIS“ UND „WERT“
- 3.2 PLANZAHLEN ALS BASIS DER UNTERNEHMENSBEWERTUNG
- 3.2.1 Informationen als Grundlage für Investmententscheidungen
- 3.2.2 Ermittlung der Ist - Zahlen
- 3.2.2.1 Jahresabschlüsse
- 3.2.2.2 Branchendaten
- 3.2.3 Ermittlung und Plausibilisierung der Planzahlen
- 3.2.3.1 Die Plan - GuV
- 3.2.3.2 Die Plan - Bilanz
- 3.2.3.3 Der Terminal Value – eine ewige Rente
- 3.3 DISCOUNTED CASH FLOW
- 3.3.1 Equity - Ansatz
- 3.3.1.1 Konzeption des Equity - Verfahrens
- 3.3.1.2 Ermittlung des Flow to Equity
- 3.3.1.3 Eigenkapitalkostenermittlung und deren Problematik
- 3.3.1.3.1 Konzeption der kapitalmarkttheoretischen Eigenkapitalkosten
- 3.3.1.3.2 Risk Free Rate
- 3.3.1.3.3 Das systematische Risiko
- 3.3.1.3.3.1 Peer Group Ermittlung
- 3.3.1.3.3.1 Der Beta-Faktor
- 3.3.1.3.4 Market Risk Premium
- 3.3.2 Entity-Ansatz
- 3.3.2.1 Konzeption des Entity - Ansatzes
- 3.3.2.2 Ermittlung der operativen Free Cash Flows
- 3.3.2.3 WACC - Ansatz
- 3.3.2.4 Adjusted Present Value (APV) – Ansatz
- 3.4 EVA, EINE ALTERNATIVE UMSETZUNGSMÖGLICHKEIT
- 4 SHAREHOLDER VALUE IN DER FINANZBERATUNG
- 4.1 ANLÄSSE DER UNTERNEHMENSBEWERTUNG
- 4.2 MANAGEMENT DER DCF - WERTTREIBER
- 4.2.1 Bewertung von Sanierungsunternehmen
- 4.2.2 Value Based Management mittelständischer Unternehmen
- 4.3 IMPLEMENTIERUNGSBASIERTER MEHRWERT FÜR FINANZINSTITUTE
- 5 FAZIT
- Das Konzept des Shareholder Value und seine Relevanz für die Unternehmensführung
- Die Bedeutung der Unternehmensbewertung als Instrument zur Wertmessung und -steigerung
- Praktische Anwendung des DCF-Verfahrens in der Finanzberatung
- Analyse der Wertreiber und ihrer Bedeutung für die Unternehmensentwicklung
- Der Mehrwert der Unternehmensbewertung für Finanzinstitute
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in die Problematik der Unternehmensbewertung und die Zielsetzung der Arbeit ein.
- Kapitel 2: Shareholder Value vs. Stakeholder Value: Dieses Kapitel beleuchtet die beiden Konzepte Shareholder Value und Stakeholder Value und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Es wird die Bedeutung des Shareholder Value im Kontext der Marktwirtschaft herausgestellt.
- Kapitel 3: Praxisbezogene Unternehmensbewertung: Dieses Kapitel erläutert die Diskrepanz zwischen „Preis“ und „Wert“ und stellt die Planzahlen als Basis der Unternehmensbewertung vor. Es werden verschiedene Methoden zur Ermittlung der Ist-Zahlen und Planzahlen dargestellt, sowie die Berechnung des Terminal Value. Der Abschnitt widmet sich dem Discounted Cash Flow Verfahren (DCF) und seinen verschiedenen Ansätzen. Der Equity-Ansatz und der Entity-Ansatz werden im Detail behandelt, einschließlich der Ermittlung der Eigenkapitalkosten und der operativen Free Cash Flows. Das Kapitel behandelt zudem das Economic Value Added (EVA) als eine alternative Methode der Unternehmensbewertung.
- Kapitel 4: Shareholder Value in der Finanzberatung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Anlässen der Unternehmensbewertung in der Finanzberatung. Es erläutert die Bedeutung der Unternehmensbewertung für das Management von Werttreibern, insbesondere im Kontext von Sanierungsunternehmen und Value Based Management mittelständischer Unternehmen. Abschließend wird der Mehrwert der Unternehmensbewertung für Finanzinstitute dargestellt.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der praxisorientierten Unternehmensbewertung im Kontext der Implementierung des Shareholder Value Ansatzes in der ganzheitlichen Finanzberatung von mittelständischen Unternehmen. Sie zielt darauf ab, die Bedeutung der Unternehmensbewertung als Instrument für die nachhaltige Wertgenerierung zu verdeutlichen und die praktische Anwendung des Discounted Cash Flow (DCF)-Verfahrens in der Finanzberatung zu demonstrieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Unternehmensbewertung, Shareholder Value, Stakeholder Value, Discounted Cash Flow, Equity-Ansatz, Entity-Ansatz, Economic Value Added (EVA), Finanzberatung, Sanierungsunternehmen und Value Based Management.
- Citar trabajo
- Julian Kohl (Autor), 2010, Praxisorientierte Unternehmensbewertung zur Implementierung des Shareholder Value Ansatzes in der ganzheitlichen Finanzberatung mittelständischer Unternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158551