Unternehmen stehen ständig vor den Herausforderungen sich verändernder Markt- und
Wettbewerbsbedingungen.1 Eine kontinuierliche Anpassung an externe Einflüsse ist dabei
zwingender Bestandteil der Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit.2 Werden
Nachfragerückgänge oder Wettbewerbsveränderungen verkannt oder wird unzulänglich auf
sie reagiert oder werden ineffiziente Unternehmensstrukturen beibehalten, drohen existenzgefährdende
Handlungsunfähigkeit und Liquiditätsengpässe3: Die „Unternehmenskrise“4.
Die Heilung der Unternehmenskrise („Sanierung“5) stellt das primäre Ziel jener Akteure dar,
die sich der Wiederherstellung von „Ertragskraft und Innovationsfähigkeit“ verschrieben haben:
6 Die Eigentümer des Unternehmens, Führungskräfte, Kreditinstitute, Finanzinvestoren,
spezialisierte Unternehmensberater und Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfer und Interim-
Manager, jene Personengruppen die unter dem Sammelbegriff der Restrukturierungsbranche
zusammengefasst werden oder direkt von ihr betroffen sein können.7
Die Sanierung umfasst die Instrumente, mittels derer die Überlebensfähigkeit eines Unternehmens
nachhaltig gesichert werden kann.8 Während die Sanierung i. e. S. lediglich finanzwirtschaftliche
Maßnahmen umfasst, die regelmäßig nicht ausreichend sind, ein Unternehmen
aus der Krise zu führen, sind unter dem Sanierungsbegriff i. w. S. auch strategische
und operative Maßnahmen, wie z. B. Veränderungen in den leistungswirtschaftlichen Betriebsbereichen
und sonstige strukturelle Maßnahmen zu fassen.9 Unter dem Begriff der
Restrukturierung werden mittel- bis langfristige Maßnahmen zusammengefasst.10 Darüber
hinaus wird auch für finanzwirtschaftliche Maßnahmen der Begriff der Restrukturierung verwendet,
wie dies z. B. bei der bilanziellen Restrukturierung der Fall ist, unter die alle „eigenund
fremdkapitalbasierten Instrumente“ fallen.11 Wie zu erkennen ist, überschneiden sich die
Begriffe inhaltlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Änderungen durch das MoMiG im Überblick
- Gründungserleichterung
- UG (haftungsbeschränkt)
- Beschleunigtes Eintragungsverfahren
- Kapitalaufbringung und Erhöhung
- Einpersonengründung
- Offene und verdeckte Sacheinlage
- Hin- und Herzahlen
- Genehmigtes Kapital
- Kapitalerhaltung
- Modernisierung des Eigenkapitalersatzrechts
- Verwaltungssitz und Geschäftsanschrift
- Gesellschafterliste
- Ausschlussgründe für Geschäftsführer
- Insolvenzantragspflichten
- Restrukturierung vor dem Hintergrund des MoMiG
- Eigenkapitalmaßnahmen
- Kapitalerhöhung, Kapitalherabsetzung und Kapitalschnitt
- Verdeckte Sacheinlage als Gestaltungsmittel der Kapitalerhöhung
- Rechtsgeschäfte im Zusammenhang einer Kapitalerhöhung
- Vorauszahlungen auf geplante Kapitalerhöhungen
- Kapitalaufbringung durch Einlage von Dienstleistungen
- Joint-Ventures
- Einpersonengesellschaft
- Strukturierung und Durchführung von Eigenkapitalinvestitionen
- Due Diligence
- Zweckgesellschaften
- Ausländische Investoren
- Akquisitionsfinanzierung
- Modell der Finanzierung durch Eigenkapitalreduktion
- Darlehensmodell
- Sicherheitenmodell
- Verschmelzungsmodell
- Kreditfinanzierung durch Gesellschafter
- Gesellschafterdarlehen
- Sicherheitengewährung
- Nutzungsüberlassung
- Allgemeines
- Finanzplankredite
- Bereits gewährte oder stehen gelassene Finanzplankredite
- Noch nicht gewährte Finanzplankredite
- Bereits gewährte oder stehen gelassene Finanzplankredite nach MoMiG
- Noch nicht gewährte Finanzplankredite nach MoMiG
- Praxisrelevanz
- Sanierungsbeiträge der Kreditinstitute und anderer Gesellschaftsgläubiger
- Gewährung zusätzlicher Kredite
- Stundung von Forderungen
- Verzicht auf Zins- und Tilgungszahlungen
- Forderungsverzicht
- Forderungsverzicht mit Besserungsschein
- Rangrücktritt
- Debt-Equity-Swap
- Gesellschafterdarlehen beim Debt-Equity-Swap
- Verdeckt Sacheinlage und Differenzhaftung beim Debt-Equity-Swap
- Strukturelle und organisatorische Maßnahmen
- Cash-Pooling
- Funktionsweise eines Cash-Pools
- Rechtliche Einordnung
- Kapitalerhaltung im Cash-Pool
- Recht der Gesellschafterdarlehen im Cash-Pool
- Kapitalaufbringung im Cash-Pool
- Ergebnis
- Restrukturierung nach dem UmwG
- Formwechsel
- Verschmelzungen
- Verschmelzung durch Aufnahme
- Verschmelzung durch Neugründung
- Spaltung
- Ergebnis
- Übertragende Sanierung
- Fortführungsgesellschaften
- Sonstiges
- Beratung der Geschäftsführer
- Beratung der Gesellschafter
- Firmenbestattung
- Grenzüberschreitende Insolvenzen
- Kritische Würdigung ausgewählter Teilbereiche des MoMiG
- Regelungen zur Erleichterung des Cash-Poolings
- Verdeckte und offene Sacheinlage bei Gründung einer UG (haftungsbeschränkt)
- Finanzplankredite
- Gutgläubiger Erwerb
- Thesen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit den Änderungen des MoMiG und deren Auswirkungen auf die Restrukturierungsbranche. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse der neuen Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich für Unternehmen und deren Gesellschafter durch die Gesetzesänderungen ergeben.
- Vereinfachung der Gründung und Kapitalaufbringung
- Modernisierung des Eigenkapitalersatzrechts
- Restrukturierungsinstrumente im Rahmen des MoMiG
- Bewertung der Auswirkungen auf die Praxis
- Kritische Würdigung ausgewählter Teilbereiche des MoMiG
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des MoMiG und seine Relevanz für die Restrukturierungspraxis ein. Kapitel 2 präsentiert eine detaillierte Übersicht über die wesentlichen Änderungen des MoMiG, von der Gründungserleichterung bis hin zur Modernisierung des Eigenkapitalersatzrechts. Kapitel 3 widmet sich der Restrukturierung im Kontext des MoMiG. Dabei werden verschiedene Eigenkapitalmaßnahmen, Kreditfinanzierungen und strukturelle Anpassungsmöglichkeiten im Detail beleuchtet. Kapitel 4 bietet eine kritische Würdigung ausgewählter Teilbereiche des MoMiG, wobei insbesondere die Auswirkungen auf das Cash-Pooling, die verdeckte Sacheinlage und die Finanzplankredite im Fokus stehen. Die Thesen des Autors werden in Kapitel 5 vorgestellt, und schließlich fasst das Fazit die wesentlichen Erkenntnisse des Werkes zusammen.
Schlüsselwörter
MoMiG, Restrukturierung, Eigenkapitalmaßnahmen, Kreditfinanzierung, Cash-Pooling, UG (haftungsbeschränkt), Finanzplankredite, Gesellschafterdarlehen, Debt-Equity-Swap, Übertragende Sanierung, Firmenbestattung.
- Citation du texte
- Dennis Rödder (Auteur), 2010, Änderungen durch das Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) und deren Auswirkungen auf die Restrukturierungsbranche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158645