Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Literaturverfilmung − Theoretische Grundlagen
3 Analyse − Der Film in Relation zur Vorlage
3.1 Handlung und Figuren im Vergleich
3.1.1 Grundlegende Figurenkonstellation
3.1.2 Handlung
3.1.3 Figurencharakteristik
3.1.3.1 Séraphin − Verkörperung von Habgier, von Geiz und des Bösen
3.1.3.2 Donalda − Pflichtbewusstsein, Gutgläubigkeit und Aufopferung bis zum Tod
3.1.3.3 Alexis − ein unbeschwerter, einfühlsamer Gegenpol zu Séraphin
3.2 Das Motiv der Sünde
3.3 Erzähl- und Darstellungsformen
3.3.1 Diskursstruktur
3.3.2 Filmspezifische Gestaltungsmittel
4 Fazit
5 Ausblick
Bibliographie
1 Einleitung
Das Filmdrama „Séraphin: Un homme et son péché“ von Regisseur Charles Binamé (*1945) lockte in Québec seit der Premiere am 29. November 2002 über 1,3 Mio. Besucher in die Ki- nos und war damit die dort bislang erfolgreichste kanadische Kinoproduktion1 (Stand: 31.12.2009; cf. OCCQ 2010).
Die fesselnde Tragik der Geschichte der jungen Donalda Laloge (Karine Vanasse), die entge- gen ihrer Liebe zu Alexis Labranche (Roy Dupuis) den älteren, kaltherzigen Séraphin Poudrier (Pierre Lebeau) heiratet und daran zugrunde geht, kann jedoch nicht allein als Grund für den Erfolg angeführt werden − ebenso wenig das Identifikationspotential der historischen Einbet- tung der Handlung in das Québec des 19. Jahrhunderts. Vielmehr ist es die generationenüber- greifende Verankerung der Figuren des Films im kollektiven Gedächtnis der Québecer Gesell- schaft, die sie bereits seit Jahrzehnten begleiten (cf. Radio Canada 2002), denn der Film − so lässt schon der Titel vermuten − geht zurück auf einen Klassiker der frankokanadischen Lite- ratur: den Roman „Un homme et son péché“ von Claude-Henri Grignon (1894-1976). Dieser Roman erschien 1933 und gilt heute als eines der bekanntesten literarischen Werke in Québec. Grignon erhielt dafür 1935 den Québecer Literaturpreis „Prix David“ (cf. Ertler 2002: 126; cf. GrandQuébec (a)).
Die Verfilmung durch Binamé reiht sich − wie auch im Vorspann aufgeführt − in eine um- fangreiche Tradition an Verarbeitungen der Romanvorlage Grignons ein (cf. Séraphin: 00:03:06). Ungeachtet der exakten Inhalte sind diverse Figuren und Charaktere, verschiedene Handlungsstränge sowie einzelne Motive in zahlreichen Werken aus der Zeit zwischen der Veröffentlichung des Romans und der Entstehung des Binamé-Films wiederzufinden. Hierzu zählen beispielsweise Fortsetzungsgeschichten für Rundfunk und Printmedien, ein Theater- stück, die Verfilmungen „Un homme et son péché“ (1949) und „Séraphin“ (1950) von Paul Gury, Comicreihen von Albert Chartier und insbesondere die Fernsehserie „Les Belles Histo- ires des Pays-d’en-Haut“, deren 495 Folgen von Radio Canada produziert und zwischen 1956 und 1970 regelmäßig ausgestrahlt wurden (cf. BAnQ, BD Québec, IMDb (1), Télé-Québec).
Gerade im Hinblick auf diese − auch inhaltliche − Vielfalt der Verarbeitungen des ursprüngli- chen Werks Grignons stellt sich die Frage, inwiefern Binamés Film tatsächlich noch mit der Romanvorlage in Verbindung gebracht werden kann. Einige Parallelen, wie zum Beispiel Titel und Figurennamen, sind offensichtlich, doch es gilt zu untersuchen, ob und in welcher Form der Film auch noch jenseits dieser Entsprechungen Elemente des Romans aufgreift und somit der Einordnung als Literaturverfilmung gerecht wird oder ob er vielmehr gerade im Hinblick auf das im Film im Vordergrund stehende Liebesdrama eine völlig neue Geschichte trägt.
Im Folgenden gilt es daher, zunächst den Begriff der Literaturverfilmung zu definieren. An- schließend können ausgehend vom Film Binamés − der aktuellsten Version der Geschichte rund um Séraphin und Donalda, auf dem somit auch der Schwerpunkt der Betrachtung liegen soll − verschiedene Aspekte analysiert und mit der Romanvorlage verglichen werden. Von der inhaltlichen Betrachtung der Figurenkonstellation über Handlung und Figurencharakterisie- rung sowie das Motiv der Sünde bis hin zu ausgewählten Erzähl- und Darstellungsformen wie der Diskursstruktur und der Verwendung filmspezifischer Gestaltungsmittel lassen sich so Erkenntnisse über die Relation von Film und literarischer Vorlage zueinander gewinnen.
2 Die Literaturverfilmung − Theoretische Grundlagen
Um Aussagen hinsichtlich der Einordnung des vorliegenden Films als Literaturverfilmung treffen zu können, ist vorab eine Erläuterung und Eingrenzung des Begriffs vorzunehmen. Zunächst einmal ist die Bezeichnung Literaturverfilmung nicht als eigenes Genre zu verstehen, sondern als eine Verortung des Films in Relation zu seiner literarischen Vorlage. Jedoch ist nicht jeder Film, der einer literarischen Vorlage entstammt, eine Literaturverfilmung:
Nicht gemeint ist damit der Tatbestand, daß fast alle Spielfilme eine literarische Vorlage haben, aus der sich Drehbuchautor und Regisseur für ihr eigenes Werk wie aus einem Steinbruch bedienen. In diesen Fällen kann normalerweise auf die Berücksichtigung der ‚Stoffquelle’ ohne weiteres verzichtet werden. Anders verhält es sich dagegen bei solchen Filmen, die bewusst und explizit auf den Medientransfer […] abheben und die Frage der ‚Adäquatheit’ der ‚Verfilmung’ in den Vordergrund stellen (Faulstich 2002: 57).
Um von einer Literaturverfilmung sprechen zu können, ist folglich die bewusste Bezugnahme des Films auf seine literarische Vorlage Voraussetzung. Erst dann sind Vergleich und Bewertung möglich (cf. Faulstich 2002: 57).
Mit Hilfe des Kriteriums der „Werktreue“ - das heißt in Abhängigkeit von dem Grad der Adaption des ursprünglichen Werks an die Erfordernisse des Mediums Film und an die Vor- stellungen der Filmschaffenden (cf. Wilpert 2001: 6, s.v. Adaption) - können zusammenfas- send zwei verschiedene Arten der Literaturverfilmung unterschieden werden: Kreuzer (1993: 27ff) nennt hier zunächst die Illustration, die durch den Versuch einer mög- lichst identischen Wiedergabe der literarischen Vorlage im Film gekennzeichnet ist:
Sie hält sich, soweit im neuen Medium möglich, an den Handlungsvorgang und die Figurenkonstellati- on der Vorlage und übernimmt auch wörtlichen Dialog, ja unter Umständen einen längeren auktorialen Erzähltext, der im Off gesprochen wird, während gleichzeitig die Bilder des Films ablaufen (Kreuzer 1993: 27).
Die veränderte Wirkung des einst geschriebenen Wortes bei der Wiedergabe in einem anderen Medium scheint dabei außer Acht zu bleiben (cf. Kreuzer 1993: 27).
Die interpretierende Transformation hingegen zeichnet sich weniger durch inhaltliche Übernahmen aus, sondern zielt viel mehr auf eine möglichst analoge Sinn-Wiedergabe ab. Voraussetzung ist daher erst einmal das Erfassen des „Sinn[s] des Werkganzen […], bevor entschieden werden kann, welches Detail auf welche Weise sinngerecht umzusetzen [ist]“ (Kreuzer 1993: 28). Veränderungen der Vorlage hinsichtlich Inhalt und Gestaltung sind daher logische Konsequenz. Es besteht jedoch nach wie vor eine Verbindung zwischen Film und literarischer Vorlage:
Der Terminus der Transformation hebt den Terminus der Werktreue zwar auf: das in den Film trans- formierte Buch ist eben ein anderes Werk, so weit entfernt von seinem ‚Original’ wie Buch und Film überhaupt voneinander entfernt sind. Der Terminus der Interpretation aber zeigt an, daß mit der Trans- formation der Werkbezug zum ‚Original’ dennoch nicht negiert, sondern prinzipiell festgehalten wird. Als Interpretation bezieht sich die Transformation auf das ursprüngliche Werk, ohne es ersetzen zu können. Die Interpretation steht unter dem Postulat der Angemessenheit […] (Kreuzer 1993: 28 - Her- vorhebungen im Original).
Das entscheidende Kriterium ist folglich der Grad der Transformationsleistung, wobei oftmals Mischformen vorliegen, sodass auf den ersten Blick keine eindeutige Einordnung einer Verfilmung möglich scheint. Erst die genauere Betrachtung einzelner Filmelemente erlaubt dann die Klassifizierung als Literaturverfilmung mit deren Unterkategorien (cf. Gast 1993b: 49). Darüber hinaus ergänzt Gast (1993b: 49ff) die Typologie Kreuzers um eine inhaltliche Komponente, die Unterscheidung in Adaptionsarten. Jenseits des Grads der Transformation kann also auch die Art der Adaption hinterfragt werden.
Erfolgt beispielsweise eine Aktualisierung und Anpassung des Stoffes der Vorlage für die Gegenwart, so soll dem Rezipienten die Aktualität eines Problems verdeutlich werden. Auch sind politisierende, ideologisierende oder aber gerade ausschließlich ästhetisierende oder parodierende Adaptionen möglich. Die historisierende Variante soll hingegen das „spezi- fisch Historische einer literarischen Vorlage […] [herausarbeiten und] es damit in das gegen- wärtige Bewußtsein der Rezipienten […] rücken“ (Glas 1993b: 51). Die psychologische Adaption stellt wiederum „die psychologischen Aspekte von Personenkonstellationen und Konfliktlösungen deutlich über die Vorlage hinaus, jedoch nicht gegen sie, in den Mittel- punkt“ (Glas 1993b: 51), wohingegen popularisierende Adaptionen vor allem komplexe lite- rarische Vorlagen zum leichteren Verständnis für ein breiteres Publikum vereinfachen und veranschaulichen wollen (cf. Glas 1993b: 51).
Inwieweit es sich bei Binamés Verfilmung der Romanvorlage Grignons um eine Literaturver- filmung handelt und welche Einordnung hinsichtlich der Adaptionsart vorgenommen werden kann, soll die nachfolgende Analyse zeigen. Dazu werden einerseits Parallelen und Unter- schiede zwischen Film und Romanvorlage auf inhaltlicher Ebene untersucht, andererseits aber auch ästhetische Vergleiche gezogen, um so die aus der literarischen Vorlage in den Film übernommenen Elemente und Akzente auf verschiedenen Ebenen betrachten zu können.
3 Analyse − Der Film in Relation zur Vorlage
Ein Vergleich von Film und Roman kann verschiedenste Parallelen und Unterschiede aufzei- gen. Im Folgenden sollen daher primär Film und Buch hinsichtlich Handlung und Figuren inhaltlich vorgestellt und verglichen werden − ergänzt um die Betrachtung des für die Hand- lung maßgeblichen Motivs der Sünde sowie ausgewählter Erzähl- und Darstellungsformen.
3.1 Handlung und Figuren im Vergleich
Der vergleichenden Darstellung der eigentlichen Handlungen von Film und Roman soll zur besseren Orientierung ein kurzer Überblick über die jeweilige grundlegende Figurenkonstellation vorausgehen. An die Untersuchung der Handlung schließt sich dann eine ausführliche vergleichende Charakteristisierung der wesentlichen Figuren an.
3.1.1 Grundlegende Figurenkonstellation
Die Figurenkonstellation des Films kann ausgehend von der etwa zwanzigjährigen Protagonistin Donalda Laloge betrachtet werden. Ihre Mutter ist bereits vor mehreren Jahren verstorben, ihr Vater, François-Xavier Laloge, betreibt gemeinsam mit seinem Sohn und somit Donaldas Bruder, Bidou Laloge, einen Dorfladen.
Donaldas große Liebe ist Alexis Labranche. Entgegen ihren Gefühlen und ihrem Willen heiratet sie jedoch den deutlich älteren Séraphin Poudrier, um den Vater dadurch aus seiner finanziellen Abhängigkeit von diesem zu lösen. In ihrer misslichen Lage ist die Schwägerin Nanette Laloge Donaldas enge Vertraute. Weitere Figuren, die Donaldas Schicksal begleiten, sind unter anderem der Arzt, Docteur Cyprien, sowie der Priester, Curé Raudin.
Im Roman sind die 20-jährige Donalda Laloge und der hier ebenfalls zwanzig Jahre ältere Séraphin Poudrier bereits beim Einsetzen der Handlung verheiratet. Über Donaldas familiären Hintergrund wird nur wenig bekannt.
Alexis ist der Cousin Séraphins und meist dessen einziger Bezugspunkt. Donalda und Séraphin sind häufig bei ihm zu Gast. Alexis ist hier allerdings verheiratet und hat acht Kinder, darunter die sechzehnjährige Bertine, zu der sich wiederum Séraphin sehr hingezogen fühlt, als sich diese gemeinsam mit ihrer Mutter, Alexis’ Frau Arthémise, im Verlauf der Geschichte um die kranke Donalda kümmert. Zwischen Donalda und Alexis besteht hingegen nur eine etwas en- gere Verbundenheit und Sorge füreinander − sie haben keine Liebesbeziehung wie im Film. Ebenfalls in Erscheinung treten weitere Figuren wie der Curé Raudin und der Docteur Cyp- rien.
Die Hauptfiguren Donalda Laloge und Séraphin Poudrier stehen also in Film und Roman in einem vergleichbaren Verhältnis zueinander, wohingegen sich die Einbettung der Figur des Alexis im Film deutlich von der im Roman unterscheidet (siehe 3.1.3.3). Einige Nebenfiguren der Romanhandlung werden auch im Film vergleichbar aufgegriffen. Inwiefern sich Rollen und Funktionen einzelner Figuren tatsächlich gleichen oder unterscheiden, muss im Zusam- menhang mit der Handlung und der tiefgreifenderen Figurencharakteristik untersucht werden.
3.1.2 Handlung
Der Handlungsrahmen von Film und Roman ist identisch, die Geschichte spielt jeweils Ende des 19. Jahrhunderts in dem kanadischen Dorf Sainte-Adèle2. Dies begünstigt im Folgenden den Vergleich einzeln herausgegriffener Handlungs- und Darstellungsaspekte sowie deren Wirkung, da von einem analogen Hintergrund ausgegangen werden kann.
Auch grundlegende Handlungselemente entsprechen sich in weiten Teilen: Donalda und Séra- phin heiraten, jedoch wird die Beziehung nicht von Liebe getragen. Donaldas tristes Schicksal führt in Film und Roman nach einem Jahr Ehe über eine Erkrankung zur Erlösung durch Tod (cf. Grignon: 151f; cf. Séraphin: 01:56:10ff). Ihr einziger Kontakt zur Umwelt sind Alexis − wenn auch mit abgewandelter Rolle − sowie jeweils ihre Freundin und Vertraute − im Film Nanette, im Roman Bertine. Auch das Agieren des gefühlskalten Séraphin ist in beiden Fällen von seiner Geldgier, seinem Geiz − auch gegenüber seiner Frau − und unfairen Geldgeschäften gekennzeichnet (siehe auch 3.1.3.1). So werden einige Nebenhandlungen dieser Art aus dem Roman auch im Film wieder aufgegriffen, wie zum Beispiel die Geschichte des übervorteilten M. Lemont (cf. Grignon: 97ff), die sich im Film im Schicksal des M. Brochu wiederfindet (cf. Séraphin: 00:05:10ff).
Trotz Alexis’ Rettungsversuch stirbt Séraphin letzten Endes im Film wie im Roman, als er sein Geld aus dem brennenden Haus holen will − bezeichnenderweise stets mit einigen gerade noch gegriffenen Goldstücken in der Hand (cf. Grignon: 213ff; cf. Séraphin: 02:01:25ff).
Ein erster auffälliger Unterschied liegt zunächst in der Rolle Alexis’ und seiner Liebesbeziehung zu Donalda, die im Roman so nicht existiert, im Film jedoch handlungstragend ist. Das junge Paar durchlebt hier gemeinsam einen glücklichen Sommer, will heiraten und eine Familie gründen − doch zuvor muss Alexis fortziehen, um Geld zu verdienen (cf. Séraphin: 00:03:55-00:20:35). Die während seiner Abwesenheit stattfindende Zweckheirat zwischen Donalda und Séraphin (cf. Séraphin: 00:44:53-00:48:50) nimmt dem eigentlichen Liebespaar die gemeinsame Zukunft und besiegelt Donaldas Schicksal unter Séraphins Einfluss, wogegen auch der erbitterte Kampf Alexis’ letzten Endes nichts ausrichten kann.
Die Hintergründe zu Donaldas Familie werden im Roman nicht weiter ausgeführt, im Film hingegen erläutern diese Darstellungen ausführlich das Zustandekommen der Ehe und des Schicksals Donaldas: Ihr Vater hat finanzielle Schwierigkeiten und ist auf Séraphins Hilfe angewiesen, doch dieser will im Gegenzug Laloges Tochter zur Frau. Donalda wehrt sich zu- nächst gegen diese Ehe, sodass ihr Vater von einem Arrangement dieser Art absieht. Als er jedoch wenig später aus Verzweiflung versucht, sich das Leben zu nehmen, akzeptiert Donal- da schließlich die Heirat mit Séraphin (cf. Séraphin: 00:20:57-00:41:20, 00:44:53ff).
Hinzu kommt die Gegenüberstellung von Séraphin und Alexis. In der filmischen Darstellung werden die gegensätzlichen Eigenschaften besonders deutlich herausgestellt (siehe 3.1.3). Die ausgeprägte Rivalität der beiden um Donalda kämpfenden Männer gipfelt in einer nächtlichen Schlägerei im Wald (cf. Séraphin: 01:24:35ff).
Die Darstellung der beiden Figuren im Roman hingegen ist zwar ebenfalls gegensätzlich (cf. Grignon: 140), aber ihre Beziehung beruht nicht auf Feindschaft, sondern viel mehr auf der Fürsorge Alexis’ um seinen Cousin. Er kümmert sich auch einige Zeit nach Donaldas Tod noch um seinen Cousin, „croyant que Séraphin souffrait et qu’il s’ennuyait beaucoup“ (Grig- non: 197).
Darüber hinaus werden auch die Lehren und Konsequenzen, die andere Figuren aus dem tragischen Schicksal Donaldas ziehen, im Film deutlich dargestellt, nicht jedoch im Roman. So bekennt sich zum Beispiel der Priester im Film zur der Frau, die er liebt, und gibt sein mit einer Beziehung nicht vereinbares Kirchenamt auf (cf. Séraphin: 01:58:08ff).
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1 Die Produktion unterlag Lorraine Richard et al., Produktionsfirmen waren Alliance Atlantis Vivafilm und CitéAmérique. Die Kosten der Produktion beliefen sich auf ca. 6,1 Mio. CAD, eingespielt wurden jedoch mehr als 8,1 Mio. CAD. Der Film dauert 128 Minuten (cf. IMDb (2)).
2 Sainte-Adèle ist eine real existierende Stadt nördlich von Montréal in der Verwaltungsregion Laurentides (Pro- vinz Québec) gelegen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert war das damalige Dorf Sainte-Adèle ein Aus- gangspunkt der Kolonisationsbewegungen in nördlichere Regionen des heutigen Québecs und Kanadas allge- mein (cf. GrandQuébec (b)).