Die neoklassische Wachstumstheorie stellt die zentrale Theorie zur Analyse ökonomischer Entwicklungen dar, deren Ursprung in der klassischen Nationalökonomie des 18. Jahrhun-derts liegt. Allgemein handelt es sich bei der neoklassischen Wachstumstheorie um ein Kon-zept dieser Theoriefamilie. Der wohl wichtigste Beitrag stammt von Robert M. Solow aus dem Jahr 1956, der in seinem Aufsatz „A Contribution to the Theory of Economic Growth“ ein Modell zur Analyse langfristiger Entwicklung veröffentlichte. Der Beschreibung der Grundannahmen vorweggenommen, geht Solow hier von einer geschlossenen Volkswirtschaft aus. Somit ist das Grundmodell für wirtschaftsgeographische Fragestellungen zunächst un-brauchbar, da es keine regionalen Aussagen zulässt (KOTSCHATZKY 2001, S. 63). Erst über eine Interpretation der theoretischen Konzeptionen auf die regionale Ebene, infolgedessen von der neoklassischen regionalen Wachstumstheorie gesprochen wird, ist das Modell aus geogra-phischer Sicht anwendbar (BATHELT/GLÜCKLER 2003, S. 67; MAIER et al. 2006, S. 56; KULKE 2009, S. 277).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die neoklassische Wachstumstheorie
- Das Grundmodell (Ein-Regionen-Modell)
- Das Zwei-Regionen-Modell
- Wachstumsausgleich durch Faktorwanderung
- Wachstumsausgleich durch interregionalen Handel
- Kritik und Fazit
- Die endogene Wachstumstheorie
- Ansätze der endogenen Wachstumstheorie
- Das Externalitätenmodell
- Das Innovationsmodell
- Kritik und Fazit
- Ansätze der endogenen Wachstumstheorie
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die neoklassische Wachstumstheorie und deren Erweiterung durch die endogene Wachstumstheorie. Ziel ist es, die zentralen Modelle beider Ansätze zu erläutern und kritisch zu reflektieren, insbesondere im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit auf regionale Wirtschaftsfragen. Die Arbeit beleuchtet den Übergang von einem ein- zu einem zwei-Regionenmodell im neoklassischen Ansatz.
- Neoklassisches Grundmodell nach Solow
- Übertragung des neoklassischen Modells auf regionale Fragestellungen
- Endogene Wachstumstheorie und deren verschiedene Ansätze
- Konvergenztheorie und regionale Entwicklungsunterschiede
- Kritik und Fazit zu beiden Theorieansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der regionalen Wirtschaftswachstumstheorien ein und begründet die Relevanz der neoklassischen und endogenen Wachstumstheorien im Kontext der Globalisierung und des Bedeutungsverlusts auf nationalstaatlicher Ebene. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Analyse des neoklassischen Grundmodells, dessen Übertragung auf regionale Fragestellungen und die Darstellung endogener Wachstumstheorien umfasst.
Die neoklassische Wachstumstheorie: Dieses Kapitel beschreibt die neoklassische Wachstumstheorie als zentrales Konzept zur Analyse ökonomischer Entwicklungen mit Ursprung in der klassischen Nationalökonomie. Es fokussiert auf das Modell von Robert M. Solow (1956), welches in einer geschlossenen Volkswirtschaft angesiedelt ist und anfänglich nicht für regionale Analysen geeignet ist. Die Arbeit erläutert jedoch, wie die theoretischen Konzeptionen auf die regionale Ebene übertragen werden können, um regionalökonomische Fragestellungen zu adressieren. Der zentrale Aspekt der Konvergenztheorie, der automatischen Ausgleichsmechanismen bei Abweichungen vom Gleichgewicht und deren Implikationen für regionale Entwicklungsunterschiede, wird detailliert erklärt.
Das Grundmodell (Ein-Regionen-Modell): Dieses Kapitel konzentriert sich auf Solows Grundmodell und seine zentrale Frage nach den entscheidenden Faktoren für ökonomisches Wachstum. Es beschreibt die wesentlichen Annahmen des Modells und seine Grenzen im Hinblick auf die Analyse regionaler Unterschiede. Da es sich um ein Ein-Regionen-Modell handelt, werden regionale Aspekte in diesem Abschnitt noch nicht berücksichtigt. Die Limitationen des Modells im Kontext regionaler Fragestellungen werden als Grundlage für die Erweiterung im nächsten Kapitel gelegt.
Schlüsselwörter
Neoklassische Wachstumstheorie, Endogene Wachstumstheorie, Solow-Modell, Regionalökonomik, Konvergenztheorie, Wirtschaftswachstum, Faktorwanderung, Interregionaler Handel, Externalitäten, Innovation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Neoklassische und Endogene Wachstumstheorie
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über neoklassische und endogene Wachstumstheorien. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Erklärung und kritischen Reflexion zentraler Modelle beider Ansätze, insbesondere hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit auf regionale Wirtschaftsfragen. Die Arbeit beleuchtet den Übergang von einem Ein- zu einem Zwei-Regionenmodell im neoklassischen Ansatz.
Welche Wachstumstheorien werden behandelt?
Das Dokument behandelt die neoklassische Wachstumstheorie, insbesondere das Solow-Modell, und die endogene Wachstumstheorie mit ihren verschiedenen Ansätzen (Externalitätenmodell, Innovationsmodell). Es wird der Vergleich und die kritische Auseinandersetzung beider Theorien im Kontext regionaler Wirtschaftsfragen vorgenommen.
Was ist das Solow-Modell und welche Rolle spielt es?
Das Solow-Modell (neoklassisches Grundmodell) bildet den Kern der neoklassischen Wachstumstheorie. Es wird im Dokument detailliert erklärt und seine Grenzen im Hinblick auf die Analyse regionaler Unterschiede aufgezeigt. Die Übertragung des Modells auf regionale Fragestellungen und die Erweiterung auf ein Zwei-Regionenmodell werden ebenfalls behandelt.
Wie wird das Solow-Modell auf regionale Fragestellungen angewendet?
Das Dokument zeigt, wie die theoretischen Konzeptionen des Solow-Modells auf die regionale Ebene übertragen werden können, um regionalökonomische Fragestellungen zu adressieren. Der Übergang von einem Ein-Regionen-Modell zu einem Zwei-Regionen-Modell wird dabei explizit erläutert, wobei die Mechanismen des Wachstumsausgleichs durch Faktorwanderung und interregionalen Handel im Mittelpunkt stehen.
Welche Ansätze der endogenen Wachstumstheorie werden behandelt?
Das Dokument behandelt verschiedene Ansätze der endogenen Wachstumstheorie, darunter das Externalitätenmodell und das Innovationsmodell. Diese werden erläutert und kritisch im Hinblick auf ihre Erklärungskraft für regionale Entwicklungsunterschiede reflektiert.
Welche Schlüsselkonzepte werden im Dokument behandelt?
Schlüsselkonzepte umfassen die neoklassische Wachstumstheorie, die endogene Wachstumstheorie, das Solow-Modell, die Regionalökonomik, die Konvergenztheorie, Wirtschaftswachstum, Faktorwanderung, interregionaler Handel, Externalitäten und Innovation.
Welche Kapitel sind enthalten?
Das Dokument beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur neoklassischen Wachstumstheorie (mit Unterkapiteln zum Grundmodell und dem Zwei-Regionen-Modell), ein Kapitel zur endogenen Wachstumstheorie, eine Zusammenfassung und Literaturangaben.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die zentralen Modelle der neoklassischen und endogenen Wachstumstheorien zu erläutern und kritisch zu reflektieren, insbesondere im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit auf regionale Wirtschaftsfragen. Es soll ein Verständnis für die Konzepte und deren Anwendung im Kontext regionaler Entwicklung schaffen.
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- B.Sc. Marcel Demuth (Autor), 2010, Das Neoklassische Wachstumsmodell und seine Erweiterung durch die endogene Wachstumstheorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160714