Die zunehmende Vernetzung der Märkte zwingt Unternehmen dazu, ihre Netzwerke,
Geschäftspartner und Kunden auf der ganzen Welt zu suchen und die Geschäftsbeziehungen
zu ihnen aufrechtzuerhalten.
Vor diesem Hintergrund nehmen die dienstlich bezogenen Reisen stetig zu und machen
damit das Reisekostenrecht und die damit eng verbundenen weiteren Rechtsgebiete wie
das Einkommenssteuerrecht zu einem der am häufigsten angewendeten juristischen Fragestellungen.
Grundsätzlich muss bei den Reisekostenabrechnungen unterschieden werden, ob es sich
um Angestellte des öffentlichen Dienstes oder um Arbeitnehmer aus der privaten Wirtschaft
handelt. Die meisten Reisenden außerhalb des öffentlichen Dienstes beschäftigen
sich weder während der Reise mit den gesetzlichen Bestimmungen, noch haben sie das
Gesetzbuch im Reisegepäck, sodass sie sich erst mit den rechtlichen Bestimmungen
auseinandersetzen, wenn sie ihre Reisekosten abrechnen wollen. Zweck der Abrechnung
ist dabei die Rückerstattung der Auslagen, da die wenigsten Arbeitnehmer so viel
Geld verdienen, dass sie ohne weiteres auf eigene Kosten dienstliche Belange erledigen
können und wollen, zumal das von ihnen auch nicht verlangt werden kann.
Im öffentlichen Dienst wurden aufgrund dessen Stellen geschaffen, die für die Veranlassung,
Prüfung und Abrechnung der Reisen zuständig sind. Die Stelle entscheidet sich
nach den Richtlinien der Wirtschaftlichkeit beispielsweise für ein Hotel, das der Reisende
nutzen soll. Entscheidet sich der Reisende für ein anderes Hotel, muss er die dafür
entstandenen Kosten selbst tragen. Anders als die Stellen im öffentlichen Dienst, kennen
die meisten Privatpersonen das Reisekostenrecht und die angrenzenden rechtlichen
Bestimmungen nicht oder nur unzureichend. Genau in diesem Sachverhalt liegt das Problem.
Diese Laien sind sich in der Regel nicht im Klaren darüber, dass sie durch die
Angaben von falschen Tatsachen einen Betrug begehen und welche Konsequenzen dies
für sie haben kann. Die Gesetzestexte sind juristisch verfasst und damit häufig unverständlich
für Laien. Durch die kontinuierliche Anpassung und Vereinfachung des Reisekostenrechts
auf die Belange der Anwender, trägt der Gesetzgeber dieser Problematik
Rechnung. Gleichzeitig versucht dieser im Zuge der Anpassung Gesetzeslücken zu
schließen und somit die Möglichkeiten des Betruges zu verringern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Gang der Arbeit
- Grundlagen
- Definitionen
- Wahlmöglichkeit der Reisekostenerstattung
- Abgrenzung der Reisekosten
- Historische Entwicklung der Reisekosten
- Bestandteile der Reisekosten
- Voraussetzung für die Abzugsfähigkeit der Reisekosten
- Abzugsfähige Reisekosten
- Fahrkosten
- Verpflegungsmehraufwendungen
- Übernachtungskosten
- Reisenebenkosten
- Reisekostenbetrug
- Allgemeine Fakten des Reisekostenbetruges
- Betrachtung des Reisekostenbetruges im Strafrecht
- Rechtliche Grundlagen und Würdigung im Strafrecht
- Das Strafverfahren
- Betrachtung des Reisekostenbetruges im Steuerrecht
- Rechtliche Grundlagen im Steuerrecht
- Selbstanzeige
- Gerichtsbarkeit im Steuerverfahren
- Zusammenarbeit der Justiz- und Finanzbehörde bei Steuerstraftaten
- Betrachtung des Reisekostenbetruges im Wehrdisziplinarrecht
- Rechtliche Grundlagen im Wehrdisziplinarrecht
- Verfahrensablauf
- Ein Blick in die Praxis
- Praxisfälle bei Angestellten
- Praxisfall bei Beamten
- Praxisfälle bei Soldaten
- Vermeidung des Reisekostenbetruges
- Maßnahmen im öffentlichen Dienst
- Maßnahmen in der privaten Wirtschaft
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelor-Thesis befasst sich mit einer kritischen Analyse des Reisekostenrechts unter besonderer Berücksichtigung des Betrugstatbestandes. Das Ziel der Arbeit ist es, die rechtlichen Grundlagen und Praxisbeispiele des Reisekostenrechts sowie die Möglichkeiten der Betrugsvermeidung aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Aspekte des Reisekostenrechts, von den grundlegenden Definitionen bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen im Straf-, Steuer- und Wehrdisziplinarrecht.
- Definition und Abgrenzung von Reisekosten
- Rechtliche Grundlagen des Reisekostenrechts
- Analyse des Betrugstatbestandes im Kontext von Reisekosten
- Betrachtung von Praxisbeispielen im öffentlichen und privaten Sektor
- Möglichkeiten zur Vermeidung von Reisekostenbetrug
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Problemstellung der Arbeit ein und legt das Ziel sowie den Gang der Arbeit dar.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet die Grundlagen des Reisekostenrechts. Es werden Definitionen, Wahlmöglichkeiten der Reisekostenerstattung sowie die historische Entwicklung des Reisekostenrechts erläutert.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Bestandteile der Reisekosten und die Voraussetzungen für die Abzugsfähigkeit. Es werden verschiedene Kategorien abzugsfähiger Reisekosten, wie Fahrkosten, Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten, detailliert analysiert.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema Reisekostenbetrug und analysiert die rechtlichen Grundlagen des Betrugstatbestandes im Straf-, Steuer- und Wehrdisziplinarrecht. Es beleuchtet zudem die Zusammenarbeit von Justiz- und Finanzbehörden im Falle von Steuerstraftaten.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel gibt einen Einblick in die Praxis des Reisekostenrechts und präsentiert Praxisbeispiele aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Die Beispiele umfassen Fälle bei Angestellten, Beamten und Soldaten.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel befasst sich mit der Vermeidung von Reisekostenbetrug und stellt Maßnahmen im öffentlichen Dienst und in der privaten Wirtschaft vor.
Schlüsselwörter
Reisekostenrecht, Betrugstatbestand, Abzugsfähigkeit, Fahrkosten, Verpflegungsmehraufwendungen, Übernachtungskosten, Strafrecht, Steuerrecht, Wehrdisziplinarrecht, Praxisbeispiele, Betrugsvermeidung.
- Arbeit zitieren
- Cathleen Wilms (Autor:in), 2010, Kritische Analyse des Reisekostenrechts unter besonderer Berücksichtigung des Betrugstatbestandes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160804