Der 1993 in den USA erstaufgeführte Film Short Cuts von Robert Altman basiert auf neun Kurzgeschichten und einem Gedicht des 1988 verstorbenen Schriftstellers Raymond Carver. Altman hatte Carvers Kurzgeschichten gewählt, weil ihn „human behavior, filled with all its mystery and inspiration“1 schon immer fasziniert hatte und er der Meinung war, dass Raymond Carver es verstanden hatte, den normalen Irrsinn des Lebens in seinen Erzählungen einzufangen. („[to] capture the wonderful idiosyncrasies of human behavior, the idiosyncrasies that exist amid the randomness of life’s experience”.)2. Um aus den Kurzgeschichten einen Film zu machen, kontaktierte Robert Altman Tess Gallagher, die Witwe des verstorbenen Schriftstellers, und fragte sie, ob sie mit seinem Projekt einverstanden sei. Nach ihrer Zustimmung lud Altman sie ein, sich aktiv an der Entstehung des Drehbuchs zu beteiligen. Auch während der Entstehungsphase des Filmes blieb er in ständigen Kontakt mit ihr. In dem Vorwort Altmans zu dem Buch Short Cuts, indem die im Film verarbeiteten Kurzgeschichten erstmalig zusammengestellt wurden, bezeichnete er sie als einen „real contributer to the film.“3
Robert Altman betrachtete die Kurzgeschichten nicht als Filmscript, sondern als „foundation“4 seines Filmes. Aus diesem Grund gab er seinen 22 Darstellern nicht nur das Filmscript zum lesen, sondern auch die neun Kurzgeschichten und das Gedicht und forderte sie auf, sich intensiv mit dem Carverprotagonisten zu beschäftigen und sich auf die Erzählwelt Carvers einzulassen, um dann aktiv zur Gestaltung des Filmes beizutragen. Tess Gallagher verglich später die Entstehung des Filmes mit der Metapher eines Sauerteigs. „He [Robert Altman] was using the stories as a kind of sourdough, a starter, like yeast. It was generative. It was very interesting to me that he broke the frames of the stories in such a way that the characters began to interact with each other and to glance off each other.”5 Altman bezeichnete seinen Film als “Carver Soup”6 und scheute sich nicht, neue Elemente und Figuren in den Film einzuführen, die in den Kurzgeschichten Carvers gar nicht vorkamen.
1 Raymond Carver, Short Cuts . With an introduction by Robert Altman , (New York, 1993) p.7.
2 Carver, p. 7.
3 Carver, p. 8.
4 Carver, p. 9.
5 Robert Stewart, Reimagining Carver on Film : A Talk with Robert Altman and Tess Gallagher . In: New York Times (Sept.12, 1993).
6 Stewart, New York Times.
Inhaltsverzeichnis
- I. Vorwort
- II. Herkunft und Gebrauch der Maske
- III. Verwendung von Masken in Short Cuts
- IV. Warum verwendete Robert Altman Masken?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der Verwendung von Masken in Robert Altmans Film "Short Cuts", der auf Kurzgeschichten von Raymond Carver basiert. Die Arbeit untersucht die Herkunft und den Gebrauch von Masken im Allgemeinen und analysiert, wie Altman die Maskierung in seinem Film einsetzt.
- Herkunft und Verwendung von Masken in der Geschichte
- Die Funktion von Masken im Theater
- Altmans Nutzung von Masken in "Short Cuts"
- Die Bedeutung der Maskierung für die Figuren und den Film
- Die Beziehung zwischen Masken und der Darstellung von Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Vorwort: Diese Einleitung führt den Leser in die Thematik der Seminararbeit ein und stellt den Film "Short Cuts" sowie seine Inspiration durch die Kurzgeschichten von Raymond Carver vor.
- Kapitel II: Herkunft und Gebrauch von Masken: Dieses Kapitel beleuchtet die lange Geschichte der Maske und ihre Verwendung in verschiedenen Kulturen. Es betrachtet die Funktionen der Maske als Ritualobjekt, im Theater und in der Kunst.
- Kapitel III: Verwendung von Masken in Short Cuts: Dieses Kapitel analysiert die Art und Weise, wie Altman die Maskierung in seinem Film einsetzt. Es betrachtet verschiedene Beispiele für Maskierung und ihre Bedeutung für die Darstellung der Figuren und die Geschichte.
- Kapitel IV: Warum verwendete Robert Altman Masken?: Dieses Kapitel untersucht die Beweggründe für Altmans Verwendung von Masken in "Short Cuts". Es betrachtet die Rolle der Maskierung für die filmische Gestaltung und die Interpretation des Films.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Masken, Maskierung, Robert Altman, Short Cuts, Raymond Carver, Theater, Film, Identität, Darstellung, Kultur, Geschichte.
- Citar trabajo
- Joseph Badde (Autor), 2002, Masken und Maskierung in Robert Altmans Film "Short Cuts", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16150