Einleitung
Je weiter ein historisches Geschehnis von der Gegenwart entfernt liegt, umso stärker erlischt das Erinnern an die Einzelheiten der Ereignisse, ganz gleich welcher Art- ob heroisch, grausam, wohltätig, erschütternd- sie gewesen sind. Doch im Laufe der Jahrtausende unserer Menschheitsgeschichte gibt es kaum ein Erlebnis in der Vergangenheit, dass die Menschen wie einen Schatten länger verfolgt, als die Taten im Nationalsozialismus.Obwohl jene Geschehnisse weit über ein halbes Jahrhundert her sind, bleiben die
Ereignisse der damaligen Zeit weiterhin gegenwärtig und in den Köpfen der Menschen.
Doch das war nicht von Anfang an so. Nachdem der Zweite Weltkrieg und damit die Zeit des Holocaust beendet wurden, begann zunächst eine Zeit des Verdrängens und Vergessens in Deutschland. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts beginnt die Aufarbeitung der Vergangenheit mit dem Prozess gegen Adolf Eichmann, dem SS- Obersturmbannführer und Hauptverantwortlicher der Deportation und Ermordung der Juden, die im deutschen Bereich lebten, in Jerusalem und seiner anschließenden Hinrichtung. Aufgrund dieses Prozesses und jenes Auschwitz-Prozesses aus dem Jahre 1963 in Frankfurt, zerbrach die Mauer des Vergessens und Verdrängens. Über 200 Überlebende der Konzentrationslager legten Zeugenschaft ab, sagten aus und in Folge
dessen begann die juristische und seelische Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Doch selbst in unserer Zeit werden die Taten nicht vergessen und ein halbes Jahrhundert nach den Ereignissen noch juristisch verfolgt.
Die nun folgende Hausarbeit wird sich damit befassen, welche Gründe die deutsche Bevölkerung hatte, zu vergessen und verdrängen, was passiert war und aufgrund welches Ereignisses und Prozesses die Menschen doch zum Erinnern bewegt wurden. Welche verschiedenen Arten und Perspektiven des Erinnerns gibt es und welche Bedeutung haben sie für die Menschen? Und was noch viel wichtiger ist: Wieso sollte die Zeit des Nationalsozialismus nie wieder vergessen, sondern stattdessen auch in Zukunft erinnert und reflektiert werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Erinnern nicht vergessen- Vom Vergessen, Verdrängen und Erinnern des Holocaust in Deutschland
- 2.1 Der Weg vom Vergessen und Verdrängen zum Erinnern
- 2.2 Die verschiedenen Arten des Erinnerns und Reflektierens des Holocaust
- 2.2.1. zwischen Kriegsende und dem Ende des 20. Jahrhunderts
- 2.2.2 in unserer Gegenwart
- 3. Schlusswort
- 4. Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Vergessen, Verdrängen und Erinnern des Holocaust in Deutschland. Sie analysiert die Gründe für das anfängliche Vergessen und Verdrängen der Geschehnisse und beleuchtet die Ereignisse und Prozesse, die zu einem Wandel im Bewusstsein der deutschen Bevölkerung geführt haben. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit den verschiedenen Arten und Perspektiven des Erinnerns und deren Bedeutung für die Menschen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, warum die Zeit des Nationalsozialismus nie wieder vergessen werden sollte und stattdessen auch in Zukunft erinnert und reflektiert werden muss.
- Die Gründe für das anfängliche Vergessen und Verdrängen des Holocaust in Deutschland
- Die Bedeutung der Prozesse gegen Adolf Eichmann und Auschwitz in der Aufarbeitung der Vergangenheit
- Die verschiedenen Arten und Perspektiven des Erinnerns an den Holocaust
- Die Bedeutung des Erinnerns für die Zukunft
- Die Rolle der deutschen Bevölkerung in der Zeit des Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema des Erinnerns und Vergessens im Kontext des Holocaust ein. Sie beleuchtet die historische Bedeutung des Nationalsozialismus und die besondere Tragweite des Holocaust. Zudem werden die zentralen Fragestellungen der Arbeit vorgestellt, die sich auf die Gründe des Vergessens und Verdrängens, die Bedeutung des Erinnerns und die Frage nach der Verantwortung der deutschen Bevölkerung konzentrieren.
2. Das Erinnern nicht vergessen- Vom Vergessen, Verdrängen und Erinnern des Holocaust
Dieses Kapitel erläutert zunächst den Begriff des Holocaust und zeichnet die Entwicklung vom Vergessen und Verdrängen hin zum Erinnern in Deutschland nach. Es werden die historischen und gesellschaftlichen Ursachen des Verdrängens und Vergessens beleuchtet, einschließlich der Rolle der deutschen Bevölkerung. Zudem werden wichtige Ereignisse und Prozesse wie der Prozess gegen Adolf Eichmann und der Auschwitz-Prozess dargestellt und deren Bedeutung für die Aufarbeitung des Holocaust hervorgehoben. Die verschiedenen Arten und Perspektiven des Erinnerns, sowohl in der Zeit nach dem Krieg bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als auch in der heutigen Zeit, werden untersucht.
- Quote paper
- Susanne Hahn (Author), 2010, Das Erinnern nicht vergessen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161704