Klänge, Melodien und Rhythmen begleiten uns vom Beginn unseres Lebens an, bis zu unserem letzten Atemzug. Unser Ohr ist jenes Organ das als erstes, bereits im Mutterleib funktioniert und deren Funktion vermutlich bis kurz bevor wir sterben, besteht und somit nicht nur unsere erste sondern auch letzte Verbindung zur Außenwelt ist. Musik begegnet uns im Alltag und übernimmt dabei verschiedene Funktionen. Sie dient der Unterhaltung, dem Stressabbau, der Beruhigung, aber auch als Kommunikationsmittel. Die frühste Musik die wir vernehmen, ist jene im Mutterleib. Sie setzt sich aus Körpergeräuschen und der Stimme der Mutter zusammen und wird von Geräuschen der unbekannten Außenwelt untermalt. Klänge und Melodien der Sprache sind ebenfalls eine Form von Musik und können wie jede Form von Musik, therapeutisch genutzt werden um den Menschen zu stärken und zu begleiten. Musiktherapie kann dazu dienen sich im Leben besser zurecht zu finden, Rhythmen zu finden und zu entwickeln, in Kommunikation zu treten, Ängste zu nehmen, Geborgenheit zu finden und das Leben zu spüren und wahrzunehmen. Die Wahrnehmung ist das, womit Musiktherapie arbeitet und insbesondere unsere auditive Wahrnehmungsmöglichkeit dient dabei als Schlüsselkompetenz und Ressource um oder um wieder mit unsere Umwelt in Kontakt zu treten, wenn dabei eine Störung vorliegt. Der Fetus hört im Schutze des Mutterleibs zuerst nur sich selbst und aus der absoluten Ruhe die ihn umgibt, schöpft er die Kraft, zu wachsen. Er beginnt symbiotisch mit seiner Mutter, in deren Herzrhythmus zu leben. Musik kann uns zu diesen Ursprüngen, zu diesem Urgefühl der Sicherheit zurückführen, doch inwieweit kann sie pränatal und bei zu früh geborenen Kindern genutzt werden, um sie besser ins Leben zu begleiten? Diese Arbeit setzt sich mit der therapeutischen Kraft von Musik auseinander und zeigt wie sie in der heilpädagogischen Arbeit auf der Frühchenstation als therapeutisches Mittel zu nutzen ist.
Eine wichtige Grundlage bildet bei diesen Überlegungen, das Wissen um die Funktion und Entwicklung des Ohres um ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie wir hören und hören lernen. Der erste Abschnitt dieser Arbeit ist daher unserem Ohr gewidmet. Der zweite Teil setzt sich mit dem fetalen Hören auseinander und dem Hören als Bindungsmedium zwischen Mutter und Kind. Der Fokus dieser Arbeit liegt jedoch auf dem letzten Teil und setzt sich mit Musiktherapie aus pränataler und Frühgeborenen Sicht auseinander.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Ohres und wie es lernt zu hören
- Das fetale Hören und seine Bedeutung
- Der kompetente Säugling – das Hören nach der Geburt
- Musiktherapie
- Die Wirkung der Musik in der pränatalen Phase
- Musiktherapeutische Arbeit mit Frühgeborenen und ihren Familien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die therapeutische Wirkung von Musik während der Schwangerschaft und bei frühgeborenen Kindern. Ziel ist es, die Bedeutung von Musik für die Entwicklung des Ohres und das Hören zu erforschen und herauszufinden, ob Musik in der heilpädagogischen Arbeit mit Frühgeborenen als therapeutisches Mittel eingesetzt werden kann.
- Die Entwicklung des menschlichen Ohres und des Hörprozesses
- Das Hören des ungeborenen Kindes im Mutterleib und seine Bedeutung für die Entwicklung
- Die Wirkung von Musik auf die Entwicklung des Fetus und die frühkindliche Entwicklung
- Die Anwendung von Musiktherapie in der pränatalen Phase und bei Frühgeborenen
- Die Rolle von Musik als Bindungs- und Kommunikationsmittel
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit erläutert die Bedeutung von Musik im menschlichen Leben, insbesondere in der pränatalen Phase und bei Frühgeborenen. Es wird die Frage nach der therapeutischen Wirkung von Musik in diesen Kontexten aufgeworfen.
- Entwicklung des Ohres und wie es lernt zu hören: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung des Ohres vom Embryo bis zum Säugling und erläutert den Hörprozess.
- Das fetale Hören und seine Bedeutung: Hier wird die Bedeutung des Hörens im Mutterleib für die Entwicklung des Fetus erörtert, einschließlich der Reize, denen der Fetus ausgesetzt ist und der frühen Bindungserfahrungen.
- Musiktherapie: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Wirkung von Musik in der pränatalen Phase und bei Frühgeborenen. Es werden verschiedene musiktherapeutische Methoden und ihre Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt.
Schlüsselwörter
Musiktherapie, pränatale Entwicklung, Frühgeborene, fetales Hören, Entwicklung des Ohres, Klang, Rhythmus, Bindung, Kommunikation, heilpädagogische Arbeit, therapeutisches Mittel.
- Citar trabajo
- Bachelor of Arts Heilpädagogik Susanne Pohl (Autor), 2009, Die therapeutische Wirkung von Musik in der Schwangerschaft und bei zu früh geborenen Kindern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162366