Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Charakteristika einer Finanzierung junger Unternehmen durch Business Angels
2.1 Begriffsdefinition „Business Angels“
2.2 Der Markt für Finanzierungen durch Business Angels
2.3 Ablauf einer Finanzierung junger Unternehmen durch BA
2.4 Motive für eine Finanzierung durch BA
3 Abgrenzung zu Kapitalbeteiligungsgesellschaften
3.1 Formelles Venture Capital
3.1.1 Förderorientierte Venture Capital Gesellschaften
3.1.2 Renditeorientierte Venture Capital Gesellschaften
3.2 Corporate Venture Capital
4 Auswirkung der Finanzierung junger Unternehmen durch Business Angels
4.1 Vorteile für den Jungunternehmer
4.2 Nachteile für den Jungunternehmer
5 Der Markt der Business Angels in Deutschland
5.1 Deutsche BA Aktivitäten im internationalen Kontext
5.2 Ursachen und mögliche Auswirkungen der besonderen Situation in Deutschland
6 Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Kurzfassung
Bei Business Angels (BA) handelt es sich um vermögende Personen, die ihr eigenes Vermögen risikotragend in nicht börsennotierte Unternehmen investieren. Im Gegensatz zu Venture Capital Gesellschaften stehen sie dem Unternehmer dabei auch unterstützend zur Seite. So lassen sie ihn beispielsweise vom eigenen Know-how oder vom vorhandenen Netzwerk profitieren. Neben der Erzielung einer positiven Rendite verfügt dein BA über weitere Motive für sein Engagement. Zu diesen gehört beispielsweise die Freude daran, die eigenen Kenntnisse an den Unternehmer zu transferieren. Wie BA auch verfügen die verschiedenen Risikokapitalgesellschaften über Beweggründe für ihr Engagement. Corporate Venture Capital Gesellschaften, Tochterunternehmen von etablierten Industrieunternehmen, erhoffen sich durch ihre Investitionen Zugang zu neuen Märkten oder neuen Technologien. Für renditeorientierte Risikokapitalgesellschaften steht die Erzielung einer hohen Rendite im Vordergrund. Eine aktive Wirtschafts-, oder Standortförderung ist das Hauptziel von förderorientierten Venture Capital Gesellschaften. Für einen Unternehmensgründer hat die Einbeziehung eines BAs mehrere Vorteile. Neben der Versorgung mit Kapital profitiert der Unternehmensgründer vom engen Kontakt zum BA. Hieraus entsteht allerdings auch die latente Gefahr, dass Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beteiligten auftreten. Neben unterschiedlichen Meinungen zu strategischen Entscheidungen können hier auch menschliche Differenzen Auslöser für Konflikte sein. Da der Markt der BA von Intransparenz geprägt ist, sind genaue Zahlen bezüglich des Marktvolumens nicht zu erhalten. Jedoch stellt man fest, dass der Anteil an Finanzierungen durch BA gering ist. Der Markt für BA-Finanzierungen ist in Deutschland deutlich kleiner als im Ausland. Gründe hierfür sind vor allem in der geringen Risikobereitschaft in Deutschland zu suchen. Durch ein stärkeres Engagement der entsprechenden Zielgruppe könnte die gesamte deutsche Volkswirtschaft profitieren, da durch neue Technologien eine positive Auswirkung auf die Wirtschaftskraft einhergeht.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Das Thema dieser Hausarbeit lautet "Finanzierung junger Unternehmen durch Business Angels". Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser das Wesen des BAs zu erörtern und dabei die Besonderheiten dieser Finanzierungsform aufzuzeigen. Zu Beginn wird dabei der Begriff des BA erläutert und der von Intransparenz geprägte Markt vorgestellt. Ferner wird erörtert, wie sich Unternehmensgründer und BA auf dem Markt finden und welche Faktoren aus Sicht des BAs für eine Zusammenarbeit wichtig sind. Weiter wird auf die Motive des BAs für ein Engagement in ein junges Unternehmen und die des Unternehmensführers zur Aufnahme eines BAs als Finanzierungsquelle eingegangen.
Außerdem werden weitere Möglichkeiten der Eigenkapitalfinanzierung dargestellt. Ein Vergleich zwischen einer Finanzierung durch BA und anderen Risikokapitalgebern soll die bis dahin erläuterten besonderen Eigenschaften des BAs unterstreichen. Ebenso soll diese Arbeit aufzeigen, welche unterschiedlichen Motive Eigenkapitalgeber für ihr Engagement in ein junges Unternehmen haben. Daneben wird auf die verbundenen Vor- und Nachteile der Finanzierungsform des BAs im Vergleich zu anderen Eigenkapitalfinanzierungen eingegangen. Zum Ende der Arbeit wird der Markt der BA-Finanzierungen in Deutschland analysiert und Märkten in anderen Ländern gegenübergestellt. Hierbei ist auffällig, dass der deutsche BA-Markt im internationalen Vergleich unterentwickelt ist. Gründe hierfür und mögliche Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft runden diese Arbeit ab.
2 Charakteristika einer Finanzierung junger Unternehmen durch Business Angels
2.1 Begriffsdefinition „Business Angels“
Der Begriff des Business Angel (BA) stammt aus dem angelsächsischen Raum und beschreibt wohlhabende Privatpersonen, welche über Managementerfahrung verfügen und noch nicht börsennotierten Unternehmen, zu der keine familiäre Beziehung besteht, Risikokapital zur Verfügung stellen. Darüber hinaus lässt der BA dem Unternehmer auch an seiner eigenen Kompetenz und seinem Netzwerk teilhaben. Mit seinem Engagement in ein junges Unternehmen verbindet der BA die Hoffnung, eine positive Rendite zu erzielen. Die Zielunternehmen werden allgemein auch als Portfoliounternehmen (PU) bezeichnet. Das Profil des typischen BA weist folgende Merkmale auf: er ist männlich, verfügt in der Regel über einen erfahrungsreichen beruflichen Werdegang und häufig auch einem ausgeprägten formalen Bildungsgrad.[1] Im Gegensatz zu Beteiligungsgesellschaften investieren BA ihr eigenes Vermögen direkt in die Unternehmen. Das Verlustrisiko des investierten Kapitals hat somit der BA zu tragen.[2] Auf weitere Unterschiede zwischen BA und Beteiligungsgesellschaften wird in dieser Arbeit separat eingegangen.
BA lassen sich in folgenden Gruppen einteilen: Aktive BA, latente BA und Virgin Angels. Bei aktiven BA handelt es sich um erfahrene BA, die auf der Suche nach weiteren Investitionszielen sind. BAs, die in der Vergangenheit bereits investiert waren, aktuell aber über kein Engagement verfügen, nennt man latente BA. Sucht eine Person aktiv nach Investitionsprojekten, war jedoch in der Vergangenheit noch nicht als BA tätig, spricht man von Virgin Angels. Es handelt sich also um das Potenzial aktiver BA.[3]
2.2 Der Markt für Finanzierungen durch Business Angels
Unternehmensgründern (Start-Ups) stehen mehrere Geldquellen zur Gewinnung von Eigenkapital zur Verfügung. Neben den Eigenmitteln der Unternehmensgründer gehören dazu – sofern diese zur Verfügung gestellt werden – auch Mittel von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung.[4] Angenommen wird, dass sich diese Finanzierungsmöglichkeit meist auf max. 200.000 EUR beschränkt.[5] Venture Capital Gesellschaften (VCG) stellen vorwiegend erst Beträge ab einer Summe von 500.000 EUR zur Verfügung.[6]
Gerade für Gründer von High-Tech-Unternehmen ist die Kapitalbeschaffung oft mit Problemen verbunden, da hier oftmals eine sehr hohe Unsicherheit bezüglich des
Unternehmenserfolges besteht. Darüber hinaus ist die asymmetrische Informationsverteilung besonders ausgeprägt. BA investieren meist in der „Early Stage“.[7] Diese Phase ist von Anfangsverlusten des PU geprägt. Die Early Stage umfasst die Seed-Phase und die Start-Up-Phase eines Unternehmens. In der Seed-Phase steht neben Investitionen in die Forschung auch die Produktentwicklung im Fokus der Geschäftstätigkeit. In der sich daran anschließenden Start-Up-Phase sind Marketingaktivitäten und die Vorbereitung der Produktion die Schwerpunkte der Unternehmensaktivitäten.[8]
[...]
[1] Vgl. Ehrhard, N./ Müller, K. (2007): Business Angels in Deutschland, Ein Marktüberblick, in: Finanz Betrieb, Jg. 9, Seite 66.
[2] Vgl. Schefczyk, M./ Pankotsch, F. (2003): Betriebswirtschaftslehre junger Unternehmen, Stuttgart, Seite 258.
[3] Vgl. Ehrhard, N./ Müller, K. (2007): Business Angels in Deutschland, Ein Marktüberblick, in: Finanz Betrieb, Jg. 9, Seite 66.
[4] Vgl. Kley, M. (2007): Entwicklung der Frühphasenfinanzierung, URL: http://www.foerderland.de/755+M535a98d2131.0.html (Stand: 01.09.07).
[5] Vgl. Ehrhard, N./ Müller, K. (2007): Business Angels in Deutschland, Ein Marktüberblick, in: Finanz Betrieb, Jg. 9, Seite 65.
[6] Vgl. Ministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.) (2006): Gründerzeiten, Informationen zur Existenzgründung und –sicherung, URL: http://www.bmwi.de/Dateien/BMWi/PDF/foerderdatenbank/infoletter-gruenderzeiten-nr-06-existenzgruendungsfinanzierung,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf (Stand: 01.09.2007)
[7] Vgl. Ehrhard, N./ Müller, K. (2007): Business Angels in Deutschland, Ein Marktüberblick, in: Finanz Betrieb, Jg. 9, Seite 68.
[8] Vgl. Schefczyk, M./ Pankotsch (2003): Betriebswirtschaftslehre junger Unternehmen, Stuttgart, S. 258.