Nach dem Dreißigjährigen Krieg sind zahlreiche Chroniken erschienen, in denen Zeitgenossen das Erlebte mehr oder weniger ausführlich geschildert haben. Auch für Südhessen sind solche Chroniken bekannt, zB. die Chronik des Groß-Bieberauer Pfarrers Mink. Auch im Kloster Seligenstadt hat der Prior und spätere Abt Leonhard Walz (+1666) einen Erlebnisbericht in lateinischer Sprache über die Kriegszeit verfasst, der für die Jahre 1631 bis 1646 noch erhalten ist. Walz schildert aus der Sicht seines Klosters die Ereignisse vom Siegeszug Gustav Adolfs, in dessen Verlauf auch Stadt und Kloster Seligenstadt besetzt und teilweise ausgeplündert wurden, bis zum Jahr 1646, als die Franzosen die nahe Festung Steinheim belagerten. Auch die Bedrängnisse, in die das Kloster von Seiten der schwedischen Festung Hanau immer wieder geriet, werden ausführlich abgehandelt.
So zeugt die Chronik des Leonhard Walz vom Überlebenskampf des Klosters in einer religiös und politisch aufgewühlten Zeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anmerkungen zur Einleitung
- Text
- Anmerkungen zum Text
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Chronik des Leonhard Walz, eines Seligenstädter Mönchs, zeichnet ein detailliertes Bild vom Dreißigjährigen Krieg aus der Perspektive eines Zeitzeugen. Das Werk bietet Einblicke in die Schrecken des Krieges, die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die politische und soziale Situation der Zeit. Die Chronik ist von großem historischem Wert, da sie einen persönlichen Blick auf die Geschehnisse der damaligen Zeit ermöglicht.
- Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf die Bevölkerung
- Politische und soziale Veränderungen während des Krieges
- Der Einfluss ideologischer Strömungen auf die Kriegsführung
- Die Rolle von Religion und Konfession im Krieg
- Die Darstellung von Personen und Ereignissen in der Chronik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Dreißigjährigen Krieges als ein wichtiges und komplexes Ereignis in der deutschen Geschichte. Sie stellt fest, dass es trotz umfangreicher Forschung unterschiedliche Interpretationen und Bewertungen des Krieges gibt, insbesondere hinsichtlich der Rolle der beteiligten Mächte. Die Einleitung kritisiert die einseitige Darstellung des Westfälischen Friedens als einem Triumph der Freiheit und des Rechts und zeigt auf, wie zeitgebundene ideologische Vorgaben die Würdigung von Personen und Ereignissen beeinflussen können.
Text
Der Text der Chronik bietet eine detaillierte Schilderung der Kriegsereignisse aus der Perspektive des Leonhard Walz. Er beschreibt die Auswirkungen des Krieges auf das Kloster Seligenstadt, die Belagerungen und Kämpfe, die erlebte Not und das Leid der Bevölkerung. Der Text enthält auch Informationen über die wichtigsten Personen des Krieges, wie Tilly, Wallenstein und Gustav Adolf. Die Chronik bietet Einblicke in die Kriegsführung, die Lebensbedingungen der Menschen und die psychologischen Auswirkungen des Krieges.
Schlüsselwörter
Dreißigjähriger Krieg, Chronik, Leonhard Walz, Seligenstadt, Kloster, Kriegserfahrung, Zeitzeuge, Religion, Konfession, Politik, Ideologie, Westfälischer Friede, Kriegsschäden, Lebensbedingungen, Menschenrechte, Historiographie, Quellenkritik.
- Citation du texte
- Manfred Schopp (Auteur), 2001, Was ein Seligenstädter Mönch im Dreißigjährigen Krieg erlebte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164186