Der Argumentation im Gespräch wird in der Philosophie seit alters her eine bedeutende Rolle zugesprochen oder gar zum Hauptkriterium ihrer Definition erhoben. Zeitgenössische Vertreter ihres Faches erkennen dabei immer mehr die Rolle der Rhetorik und ihrer lange Zeit als bloßen Redeschmuck verpönten Mittel an. Aus Sicht der Linguistik stellt sich dabei die Frage, welche gesprochen-sprachlichen Ressourcen Sprecher im Dialog für ihre Argumentation verwenden.
Anhand eines Talkshowvideos des schweizer Medienunternehmens SRF, das online unter dem Titel »Soll man Sex kaufen dürfen?« zu finden ist, wird gezeigt, welchen Stellenwert meta-semantische Praktiken in der philosophischen Argumentation einnehmen können. Bei der Aufnahme handelt es sich um ein Beispiel aus dem Format »Sternstunde Philosophie«, das sich mit gesellschaftlichen Kontroversen rund um die Begebenheit der Prostitution befasst. Bewusst als Streitgespräch konzipiert, lädt SRF zur Debatte, die einigen Aufschluss für die hiesige Untersuchung bietet.
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- Anonym (Auteur), 2025, Zur Rolle meta-semantischer Praktiken im philosophischen Streitgespräch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1651191