Wusstest du, dass Waschbären gar nicht immer in Deutschland lebten? Vor hundert Jahren gab es hier noch keinen einzigen, denn da lebten sie nur in Nordamerika! Aber wie kamen sie dann hierher? Und warum?
In dieser spannenden und lustigen Geschichte erfährst du, wie drei neugierige Waschbären – Jimmy, Antonio und Rüdiger – in den 1930er Jahren von New York bis nach Deutschland reisen. Sie erleben Abenteuer auf hoher See, gründen einen eigenen Laden, verlieben sich und entdecken schließlich, dass Pelzhandel vielleicht doch keine so gute Idee ist.
Mit viel Witz und Charme erzählt Andrea Schmidt-Küster, wie aus kleinen Müllbanditen große Weltenbummler wurden – und warum es heute so viele Waschbären in Deutschland gibt.
Cover
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Nachwort
Andrea Schmidt-Küster
Die Waschbärmafia
Wie
die Müllbanditen nach
Deutschland kamen
Kinderbuch
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Impressum:
Copyright © TinyTales 2025
Ein Imprint der GRIN Publishing GmbH, München, Germany
Druck und Bindung: Libri Plureos GmbH, Friedensallee 273, 22763 Hamburg
Text: © 2025 Copyright by Andrea Schmidt-Küster
Umschlaggestaltung: Zeichnung von Andrea Schmidt-Küster
Herstelleradresse: info@bod.de
Vorwort
In dieser Geschichte will ich euch erzählen, wie und warum die Waschbären, die bis vor 100 Jahren nur in Nordamerika wohnten, plötzlich nach Deutschland kamen.
Da unsere Geschichte ja vor langer Zeit spielt, kommen darin viele Dinge und Begriffe vor, die es heute nicht mehr gibt oder die man nicht mehr benutzt. Deshalb lest ihr in diesem Buch auch immer mal Ausdrücke und Worte, die ihr vielleicht nicht kennt. Vor nicht allzu langer Zeit gab es in fast jeder Familie ein Lexikon: ein großes Buch – oder eine ganze Reihe von Büchern – in dem man nachschlagen konnte, wenn man etwas nicht wusste. Heute gibt es dafür das Internet, und nicht mehr viele Leute haben ein Lexikon zuhause.
Aber da ihr ja dieses Buch lesen wollt und nicht dauernd auf dem Smartphone oder dem Computer suchen, was ein bestimmtes Wort bedeutet, habe ich diese Worte, die ihr vielleicht nicht kennt, in kursiv geschrieben, das nennt man so, wenn ein Wort schräg geschrieben ist.
Ganz am Ende der Geschichte findet Ihr euer „Lexikon“, eine Liste, wo ich alle diese Worte erkläre. Ihr könnt die Erklärung dann dort nachlesen, wenn ihr möchtet. Wenn Ihr das Wort schon kennt, dann lest einfach in der Geschichte weiter.
Ich wünsche Euch viel Vergnügen mit der Waschbärmafia.
Einleitung
Wisst Ihr, was eine „invasive Art“ ist? So nennt man Tiere oder Pflanzen, die es früher in Deutschland nicht gab. Sie sind irgendwann aus anderen Ländern hierher gekommen.
Auch der Waschbär wird zu diesen invasiven Arten gezählt. In Deutschland gibt es heute ungefähr 2 Millionen Waschbären. Solange sie sich in Wäldern aufhielten oder weit weg von Dörfern und Städten, kümmerten sich die Menschen nicht um sie. Aber inzwischen haben die Waschbären gelernt, wie einfach es ist, in den Städten Essen zu finden. In Papierkörben mit halb aufgegessenen Pausenbroten und auch in Mülltonnen lässt sich immer etwas Leckeres finden. Und es stört sie nicht, wenn sie dafür die Tonnen auch einmal umwerfen müssen. (Das stört nur die Leute, denen die Tonnen gehören. Und die den Müll dann wieder einräumen müssen).
Auf English nennt man die Waschbären daher auch trash bandits = Müllbanditen; wegen ihrer schwarzen Maske und weil sie gerne in Mülltonnen nach Essbarem suchen.
Bis vor ungefähr 100 Jahren gab es in Deutschland keine Waschbären. Sie lebten in Nordamerika, das heißt in Kanada und den USA. Wie sind sie nun aber nach Europa, also auch nach Deutschland gekommen?
In der Zeitschrift „Nature“, in der ihr interessante Berichte über Pflanzen und Tiere lesen könnt, stand einmal:
„In den 1930iger Jahren kam der Waschbär als Pelzlieferant nach Europa.“
Aber warum tat er das? Und wie reiste er? Warum 1930? Warum nicht schon 1910? Oder erst 1960? Das wollen wir in dieser Geschichte herausfinden.
Gab es kurz von 1930 irgendein wichtiges Ereignis, oder einen Grund, warum die Waschbären beschlossen nach Europa zu kommen? Ja! Etwas sehr Wichtiges passierte 1929 in New York in den USA.
Der Börsencrash in New York am 24. Oktober 1929!
Jetzt werdet Ihr die Augen verdrehen und sagen: „Das interessiert uns nicht und das verstehen wir überhaupt nicht. Das ist doch was für Erwachsene.“ Da habt ihr natürlich Recht. Und die meisten Erwachsenen verstehen die Sache mit der Börse auch nicht. Aber sie ist wichtig für unsere Geschichte.
Ich will versuchen, es ganz kurz zu erklären: Bei der Börse und dem Aktienhandel ist es wie bei einer Wette: man kann gewinnen und verlieren. Und wenn man um Geld wettet, kann man Geld verlieren. Und wenn man um viel Geld wettet, kann man richtig viel Geld verlieren.
Du sagst zum Beispiel zu deinem Freund: „Ich wette, dass ich höher springe als du. Wenn du höher springen kannst, bekommst du eine Tafel Schokolade. Und wenn ich höher springe, bekomme ich dein kleines Feuerwehrauto.“ Ihr springt, und wenn du gewinnst, bekommst du das Auto. Wenn dein Freund gewinnt, gibst du ihm deine Schokolade. Etwas Schlimmes kann nicht passieren. Und vielleicht teilt er die Schokolade ja mit dir. Oder ihr spielt gemeinsam mit dem Auto. Ein Problem hast du nur, wenn du die Wette verlierst, aber die Schokolade, die du deinem Freund jetzt geben musst, gar nicht hast.
Und genau so etwas haben viele Menschen in New York damals gemacht. Sie haben gewettet und als Einsatz (so wie du mit deiner Schokolade) haben sie Geld, Häuser oder auch Fabriken genommen, die ihnen gar nicht gehörten. Und als es dann den Crash an der Börse gab, verloren sie nicht nur ihr eigenes Geld sondern auch das was sie sich geliehen hatten. Und das mussten sie ja eigentlich zurückgeben.
Am Ende führte das dazu, dass viele Firmen und Geschäfte schließen mussten und sehr viele Menschen ihre Arbeit verloren. Und genauso ging es auch den Waschbären, von denen ich Euch erzählen will.
Kapitel 1
Ihr lernt die Hauptfiguren unserer Geschichte kennen
- Quote paper
- Andrea Schmidt-Küster (Author), 2025, Die Waschbärmafia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1659320