Der Ausgangspunkt dieses Aufsatzes ist die im Zusammenhang mit seiner Interpretation des "Fremden" von Albert Camus gemachte Bemerkung des Romanisten Franz-Rudolf Weller, dass "der Französischunterricht zu einem Grundkurs des Schulfachs Recht (...) werde. Der Verfasser diskutiert nicht sofort diese These, sondern startet bei seiner Frage nach dem Verhältnis von "Schule und Recht" mit einem Zitat aus dem Robinson-Roman von Michel Tournier und untersucht auf der Basis seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Gymnasiallehrer in einer leitenden Position, auf welchen Ebenen Rechtsfragen im Schulalltag eine Rolle spielen. Dabei steckt er zuerst den äußeren Rahmen ab ("Schule als Rechtsraum"),um sich dann intensiv verschiedenen Fragen nach der Rolle des Rechts im Literatur- und im Geschichtsunterricht zu widmen. Er kommt abschließend zu der Erkenntnis, dass "die schuliche Erarbeitung von Rechtsfragen in der exemplarisch vorgestellten Weise ein wertvolles pädagogisches und politisches Ziel" sein kann, ohne so weit wie Weller gehen zu wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Schule und Recht
- Sonntagsruhe und Kleiderordnung
- Die Schule als Rechtsraum
- Recht und Rechtskunde als Unterrichtsfach und AG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text analysiert das Verhältnis von Schule und Recht anhand eines fiktiven Beispiels: Robinsons Gesetzgebung auf seiner einsamen Insel. Der Fokus liegt auf der Frage, wie ein individueller Rechtsraum entsteht und welche Rolle Recht in einer Gesellschaft spielt. Der Text erforscht die Bedeutung von Recht für die Institution Schule im Vergleich zur fiktiven Situation Robinsons, beleuchtet die Rechtsquellen, die das schulische Leben prägen und setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit Recht zum Gegenstand des Unterrichts wird.
- Recht als Mittel zur Selbst- und Fremddisziplinierung
- Die Schule als Rechtsraum im Vergleich zu einem individuellen Inselstaat
- Rechtliche Grundlagen des schulischen Lebens in Deutschland
- Die Bedeutung von Rechtskunde im Schulunterricht
- Die Herausforderung, Rechtsfragen im Schulalltag zu verstehen und anzuwenden
Zusammenfassung der Kapitel
Schule und Recht
Der Text beginnt mit einem Ausschnitt aus Robinsons Gesetzgebung auf seiner Insel, der als Ausgangspunkt für die Analyse des Verhältnisses von Schule und Recht dient. Die Gesetzgebung Robinsons verdeutlicht, wie ein individueller Rechtsraum entsteht und welche Bedeutung Recht für die Organisation und Regulierung des Lebens hat.
Die Schule als Rechtsraum
Im zweiten Kapitel wird der Fokus auf die Institution Schule als Rechtsraum gelegt. Der Text stellt die Rechtsquellen und Rechtsnormen heraus, die das schulische Leben in Deutschland prägen. Der Autor diskutiert die Komplexität des Schulrechts und die Herausforderungen, die sich für Lehrer durch die Vielzahl der Rechtsnormen ergeben.
Recht und Rechtskunde als Unterrichtsfach und AG
Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der Bedeutung von Recht und Rechtskunde als Unterrichtsfach. Der Text untersucht die Einführung von Rechtskunde in Klasse 10 sowie Recht als Fach in der Sekundarstufe II und reflektiert die Rolle des Rechts als expliziten Unterrichtsgegenstandes.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit den zentralen Themen Schule und Recht, wobei die folgenden Begriffe eine wichtige Rolle spielen: Rechtsraum, Rechtsquellen, Rechtsnormen, Schulgesetz, Schulmitwirkungsordnung, Rechtskunde, Unterrichtsfach, Inselstaat, Robinson Crusoe, Selbstdisziplinierung, Fremddisziplinierung, Bildung, Gesellschaft.
- Quote paper
- Klaus Bahners (Author), 2006, Schule und Recht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166041