[Aus Einleitung]
Wer schon einmal mit der Aufstellungsarbeit im Rahmen systemischer Familienberatung und –Therapie in Berührung gekommen ist, sei es lediglich über Erzählungen, oder aber vielleicht schon selbst als Teilnehmer oder Anleiter Erfahrungen mit Familienaufstellungen sammeln konnte, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit schnell eine eindeutige Meinung zu diesem Vorgehen gebildet haben. Fakt ist, dass diese Methode wie scheinbar keine andere die Gemüter zu spalten versteht –so löst ihr Einsatz bei ihren ´Anhängern` eine immense Faszination, auf seiten ihrer Kritiker zugleich scharfe Abwehr aus. Eine derartige Polarisierung ist dabei sicher nicht zuletzt auf diejenigen Personen zurückzuführen, die diese Methode begründet und verbreitet bzw. zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Allen voran ist dabei wohl der Name Bert Hellingers als dem Begründer dieser Methode zu nennen, welche ihre heutige Popularität zu einem guten Teil auch den für Hellinger charakteristischen publikumswirksamen Durchführungen von Familienaufstellungen im Rahmen von Großveranstaltungen ´verdankt`. Doch auch wenn die Arbeit mit Familienaufstellungen oft automatisch mit dem Namen Hellingers und seiner speziellen Vorgehensweise assoziiert wird, kann es doch von Nutzen sein, auch einmal einen Blick hinter ihre popularisierte Fassade zu wagen. Wer dies tut, wird erkennen können, dass die Arbeit mit Familienaufstellungen durchaus viele Möglichkeiten in sich birgt, vorausgesetzt, dass ihr Einsatz eine entsprechende Rahmung im therapeutischen Prozess findet.
Vor diesem Hintergrund möchte ich mich in dieser Arbeit genauer mit der Familienaufstellung als einer aktionsorientierten Methode systemischer Familientherapie und -beratung auseinandersetzen und dabei neben den ernstzunehmenden kritischen Stimmen auch die Chancen und Möglichkeiten und damit den Beitrag erörtern, den diese Methode im Rahmen systemischer Familienberatung und –Therapie leisten kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffserläuterungen und inhaltliche Verortung
- 2.1 Familie heute
- 2.2 Systemische Beratung und Therapie
- 3 Familie - systemisch betrachtet: Systemische Familienberatung und Therapie
- 3.1 Die Familie als 'Gegenstand systemischer Beratung und Therapie
- 3.1.1 Die Familie als ein System von (Sub-)Systemen
- 3.1.2 Das therapeutische System
- 4 Einsatz aktionsorientierter Methoden
- 4.1 Die Bedeutung des Raumes
- 4.2 Die Familienaufstellung
- 4.2.1 Vorgehensweise
- 4.2.2 Beitrag / Möglichkeiten
- 4.2.3 Grenzen
- 5 Fazit
- 6 Literaturverzeichnis
- 7 Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Familienaufstellung als aktionsorientierte Methode in der systemischen Familienberatung und -therapie. Sie beleuchtet kritische Stimmen, Chancen und Möglichkeiten dieser Methode und ihren Beitrag zur systemischen Praxis. Die Arbeit erläutert relevante Begriffe und bettet sie in den aktuellen Kontext ein, betrachtet die systemische Sichtweise auf die Familie und analysiert den Einsatz aktionsorientierter Methoden, insbesondere der Familienaufstellung.
- Systemische Familienberatung und -therapie
- Aktionsorientierte Methoden in der Therapie
- Die Familienaufstellung als therapeutische Methode
- Bedeutung des Raumes in der Familienaufstellung
- Chancen, Möglichkeiten und Grenzen der Familienaufstellung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die kontroverse Wahrnehmung der Familienaufstellung und positioniert die Arbeit, die sich mit den Chancen und Möglichkeiten dieser Methode im Kontext systemischer Familienberatung und -therapie auseinandersetzen möchte. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Klärung grundlegender Begriffe, die Betrachtung der systemischen Sichtweise auf Familie, die Analyse aktionsorientierter Methoden und schließlich ein Fazit umfasst. Die Einleitung verdeutlicht das Ziel, einen differenzierten Blick auf die Familienaufstellung jenseits der vereinfachten und oft polarisierenden öffentlichen Darstellung zu werfen.
2 Begriffserläuterungen und inhaltliche Verortung: Dieses Kapitel definiert und kontextualisiert grundlegende Begriffe. Der Abschnitt "Familie heute" beleuchtet den Wandel des Familienbildes in der modernen Gesellschaft, kennzeichnet die Herausforderungen durch steigende Scheidungsraten, veränderte Familienstrukturen und die zunehmende Individualisierung. Es wird die Ambivalenz zwischen dem ungebrochenen Wunsch nach Familie und der Wahrnehmung der Familie als Krisenherd diskutiert und die Notwendigkeit, traditionelle Vorstellungen mit der Pluralität aktueller Familienformen in Einklang zu bringen, hervorgehoben. Der zweite Teil des Kapitels beleuchtet den Begriff der systemischen Beratung und Therapie, um den theoretischen Rahmen für die spätere Analyse der Familienaufstellung zu schaffen. Die Komplexität der modernen Familienstrukturen und die damit verbundenen Herausforderungen bilden den Ausgangspunkt für die weitere Untersuchung.
Schlüsselwörter
Familienaufstellung, Systemische Familienberatung, Systemische Therapie, Aktionsorientierte Methoden, Raum, Systemisches Denken, Familienstrukturen, Modernisierungsprozesse, Individualisierung, Pluralisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Systemische Familienberatung und Therapie mit Fokus auf Familienaufstellungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Familienaufstellung als aktionsorientierte Methode in der systemischen Familienberatung und -therapie. Sie beleuchtet kritisch die Chancen, Möglichkeiten und Grenzen dieser Methode und ihren Beitrag zur systemischen Praxis. Die Arbeit analysiert den Einsatz aktionsorientierter Methoden, insbesondere der Familienaufstellung, im Kontext der sich verändernden Familienstrukturen und der systemischen Sichtweise auf die Familie.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Begriffserklärungen (Familie heute und systemische Beratung/Therapie), eine systemische Betrachtung der Familie, den Einsatz aktionsorientierter Methoden (insbesondere Familienaufstellungen mit detaillierter Beschreibung der Vorgehensweise, Möglichkeiten und Grenzen), ein Fazit, Literatur- und Internetquellenverzeichnis. Schwerpunkte sind die systemische Familienberatung und -therapie, aktionsorientierte Methoden in der Therapie, die Familienaufstellung als therapeutische Methode, die Bedeutung des Raumes in der Familienaufstellung sowie die Chancen, Möglichkeiten und Grenzen der Familienaufstellung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die die kontroverse Wahrnehmung der Familienaufstellung beschreibt und den Aufbau der Arbeit skizziert. Es folgt ein Kapitel mit Begriffserklärungen, das den Wandel des Familienbildes und die systemische Beratung und Therapie erläutert. Ein weiteres Kapitel behandelt die systemische Sichtweise auf die Familie und den Einsatz aktionsorientierter Methoden, insbesondere die Familienaufstellung mit detaillierter Beschreibung der Vorgehensweise, Möglichkeiten und Grenzen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, Literatur- und Internetquellenverzeichnis.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Familienaufstellung, Systemische Familienberatung, Systemische Therapie, Aktionsorientierte Methoden, Raum, Systemisches Denken, Familienstrukturen, Modernisierungsprozesse, Individualisierung, Pluralisierung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, einen differenzierten Blick auf die Familienaufstellung jenseits der vereinfachten und oft polarisierenden öffentlichen Darstellung zu werfen und deren Chancen und Möglichkeiten im Kontext der systemischen Familienberatung und -therapie zu beleuchten.
Welche Aspekte der Familienaufstellung werden kritisch beleuchtet?
Die Arbeit beleuchtet kritische Stimmen, Chancen und Möglichkeiten der Familienaufstellung und analysiert ihren Beitrag zur systemischen Praxis. Sie untersucht die Grenzen der Methode ebenso wie ihre Potenziale.
Wie wird die systemische Sichtweise auf die Familie dargestellt?
Die Arbeit betrachtet die Familie als ein System von (Sub-)Systemen und beleuchtet den Einfluss der modernen gesellschaftlichen Veränderungen ( steigende Scheidungsraten, veränderte Familienstrukturen, zunehmende Individualisierung) auf die Familienstrukturen und die damit verbundenen Herausforderungen.
Welche Rolle spielt der Raum in der Familienaufstellung?
Die Arbeit hebt die Bedeutung des Raumes in der Familienaufstellung hervor und analysiert dessen Einfluss auf den therapeutischen Prozess.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Antje Dyck (Autor:in), 2010, Die Sprache des Raumes nutzen – über den Beitrag aktionistischer Methoden im Kontext systemischer Beratung am Beispiel der Familienaufstellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166127