Globalisierung, Deregulierung, technischer Wandel, Innovationen, Dynamik oder Hyperwettbewerb - diese Begriffe stehen für die äußerst komplexen Umfelder, mit denen sich Unternehmen zunehmend konfrontiert sehen. Dem Strategischen Management kommt bei der Bewältigung dieser Probleme eine Schlüsselfunktion zu. Eine optimale strategische Positionierung am Markt reicht jedoch nicht mehr aus, um das wichtigste Ziel, den langfristigen Unternehmenserfolg, realisieren zu können. Es ist unabdingbar, dass Unternehmen ihr herrschendes Strategieverständnis ständig neu überdenken und somit in der Lage sind, sich ihrem Umfeld flexibel anzupassen.
Dazu gehören neben der inhaltlichen Gestaltung der Unternehmensstrategien das Verständnis der zugehörigen Strategieprozesse und damit das Wissen, wie und wo sich Strategien im Unternehmen entwickeln. Bei einem Blick in die Praxis zeigt sich, dass viele Unternehmen erhebliche Defizite in Bezug auf eine optimale Strategiege¬staltung und deren Entwicklung haben.
Die Forschung des Strategischen Managements weist seit den 80er Jahren auf die steigende Bedeutung und das notwendige Verstehen der Strategieprozesse hin. Ihr Schwerpunkt verschiebt sich zunehmend von der Strategieinhaltsforschung, der so genannten „strategy content research“, in Richtung der Strategieprozessforschung, die in der Fachliteratur als „strategy process research“ bezeichnet wird. Aufgrund dessen existiert mittlerweile eine Vielzahl von Büchern, Aufsätzen und Publikationen zu diesem Themengebiet. Unter anderem bedingt durch ihre Pluralität - es fließen Erkenntnisse aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen ein - ist die Literatur der Strategieprozessforschung in sich nicht einheitlich und von einer großen Zahl verschiedener Meinungen geprägt.
Das Ziel dieser Arbeit ist, anhand der wichtigsten Prozessmodelle einen systemati-schen Überblick über die Entwicklung und den Stand dieses Forschungsbereiches zu geben. Der Fokus liegt dabei auf dem Teilbereich der Strategieentwicklung.
Als Ausgangspunkt dient das klassische Prozessmodell der Harvard Business School. Darauf aufbauend werden ein weiterer präskriptiver und drei deskriptive Ansätze beschrieben und in ihren Aussagen und Annahmen mit dem klassischen Prozessmodell verglichen. Die Arbeit endet mit einem kritischen Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Strategieprozessforschung
- Einordnung und Definition der Strategieprozessforschung
- Der Begriff der Strategie
- Der Begriff des Prozesses
- Status quo: Eine Übersicht der wichtigsten Prozessmodelle
- Das klassische Prozessmodell der Harvard Business School
- Das Modell der Strategischen Planung
- Das Bower-Burgelman Process Model of Strategy Formation
- Das Grass-Roots Model of Strategy Formation
- Der logische Inkrementalismus
- Ein kritischer Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Strategieprozessforschung und will einen systematischen Überblick über die Entwicklung und den Stand dieses Forschungsbereiches bieten. Der Fokus liegt dabei auf dem Teilbereich der Strategieentwicklung.
- Einordnung der Strategieprozessforschung im Kontext des Strategischen Managements
- Analyse wichtiger Prozessmodelle der Strategieentwicklung
- Vergleich verschiedener Ansätze in der Strategieprozessforschung
- Kritischer Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Strategieprozessforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Strategieprozessforschung im Kontext der dynamischen Herausforderungen für Unternehmen dar. Sie betont die Notwendigkeit, das Strategieverständnis ständig neu zu überdenken und sich flexibel an die Umwelt anzupassen.
Grundlagen der Strategieprozessforschung
Dieses Kapitel definiert die Strategieprozessforschung als einen zentralen Forschungsbereich des Strategischen Managements und grenzt sie von der Strategieinhaltsforschung ab. Es erläutert die unterschiedlichen Ansätze zum Verständnis von Strategie und Prozess.
Status quo: Eine Übersicht der wichtigsten Prozessmodelle
Dieser Abschnitt präsentiert eine Auswahl relevanter Prozessmodelle der Strategieentwicklung, beginnend mit dem klassischen Prozessmodell der Harvard Business School. Die Arbeit beleuchtet präskriptive und deskriptive Ansätze und vergleicht diese in ihren Aussagen und Annahmen mit dem klassischen Modell.
Schlüsselwörter
Strategieprozessforschung, Strategisches Management, Strategieentwicklung, Prozessmodelle, Harvard Business School, Strategische Planung, Bower-Burgelman Process Model, Grass-Roots Model, Logischer Inkrementalismus.
- Citation du texte
- Diplom-Kaufmann t. o. Florian Müller (Auteur), 2005, Strategieprozesse: Erkenntnisse der "Strategy Process Research", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166499