Mit dieser Arbeit soll ergründet werden, warum Privatinvestoren in Kiel und im Kieler Umland bei dem Kauf von Immobilieneigentum, im speziellen Renditeprodukte in Form von Mehrfamilienhäusern, anders als institutionelle Investoren geringeren Wert auf Risikominimierung legen bzw. darauf verzichten. Die spezielle Situation, die derzeit auf dem Kieler Wohnungsmarkt herrscht, lässt viele Privatinvestoren „blind“ investieren. Hierzu zählen deutsche aber vermehrt auch dänische Privatleute.
Es hat sich gezeigt, dass Privatinvestoren im Kieler Immobilienmarkt die Möglichkeit der Zuhilfenahme von Gutachtern und Beratern nicht nutzen. Makler und Immobiliengesellschaften bieten zwar die Möglichkeit ein Wertgutachten zu erstellen, allerdings verlangt es die Besonderheit des Marktes derzeit, schnelle Entscheidungen zu treffen, so dass meist weder für die Einsichtnahme in Gutachten, Objektbesichtigungen oder die Erstellung eigener Gutachten Zeit bleibt.
Institutionelle Investoren nutzen grundsätzlich Gutachter und Berater bei der Objektbetrachtung und ziehen aus dieser Aufwendung ganz gezielt einen Nutzen. Gutachter und Berater haften für ihre Leistungen gegebenenfalls mit Gewährleistungen und Garantien. Diese Garantieleistung kann der Auftraggeber juristisch gegenüber dem Gutachter, dem Verkäufer und zur Dokumentation der Investitionsentscheidung gegenüber den Anlegern verwenden. Gutachter und Berater begleiten den Kaufprozess von institutionellen Investoren also mit investitionsentscheidender Wichtigkeit.
Warum nutzen institutionelle Investoren die Möglichkeit, Gutachter und Berater mit in die Verantwortung bei einer Kaufentscheidung zu ziehen, während Privatinvestoren sich lediglich auf Aussagen von Maklern oder Vermittlern und ihre eigene Erfahrung verlassen, nur weil der Markt schnelllebig ist?
Wie prüft ein Privatinvestor eine vermeintlich geeignete Immobilie in einem Markt mit sinkendem Angebot und steigender Nachfrage, und wie steht die Prüfung im Verhältnis zu der Prüfung, die seitens eines institutionellen Investors durchgeführt wird?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Vorgehensweise
- Grundlagen
- Definition und Herkunft des Begriffs Due Diligence
- Käufer- und Verkäufer Due Diligence
- Due Diligence in der Immobilienwirtschaft
- Ziel und Nutzen einer Due Diligence Real Estate
- Eine Due Diligence Real Estate am Beispiel des Ablaufs bei der HSH Real Estate AG
- Vorstellung der HSH Real Estate AG
- Ablauf
- Beteiligte
- Anleger
- Geschäftsleitung und Fondsmanagement
- Ankaufsabteilung der HSH Real Estate AG
- Checklisten
- Ablauf einer Akquisition bei der HSH Real Estate AG
- Bestandteile der Due Diligence
- Wirtschaftliche Due Diligence
- Finanzielle Analyse
- Standortanalyse
- Technische Due Diligence
- Umweltanalyse
- Steuerliche Due Diligence
- Rechtliche Due Diligence
- Rechtliche Grundstücksbetrachtung
- Vertragsprüfung
- Bewertung nach der durchgeführten Due Diligence Real Estate
- Ergebnis der Due Diligence Real Estate
- Privatinvestition
- Ablauf
- Beteiligte
- Idealtypischer Ablauf eines Immobilienkaufs von Privatinvestoren
- Der Kauf am Beispiel „Bordesholm“
- Bestandteile
- Kalkulation einer Investitionssumme
- Objektsuche
- Besichtigung und Gutachten
- Kaufvertrag
- Verhältnismäßigkeit von einer Due Diligence Real Estate und der Prüfung eines Privatinvestors
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung und den Ablauf von Due Diligence-Prozessen im Bereich der Immobilienwirtschaft. Sie analysiert die Praxis der Due Diligence sowohl aus der Perspektive großer Immobilienunternehmen wie der HSH Real Estate AG als auch aus der Sicht von Privatinvestoren.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Due Diligence
- Anwendungen der Due Diligence im Immobilienbereich
- Ablauf und Bestandteile einer Due Diligence Real Estate
- Vergleich der Due Diligence-Prozesse von Unternehmen und Privatinvestoren
- Bewertung der Bedeutung und Notwendigkeit von Due Diligence im Immobilienkauf
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar, die sich mit der Bedeutung von Due Diligence im Immobilienkauf beschäftigt. Sie definiert die Zielsetzung und den methodischen Ansatz der Untersuchung.
- Grundlagen: Dieses Kapitel definiert und erläutert den Begriff Due Diligence, wobei die Unterscheidung zwischen Käufer- und Verkäufer Due Diligence hervorgehoben wird. Es beleuchtet die Anwendung von Due Diligence in der Immobilienwirtschaft und die damit verbundenen Ziele und Vorteile.
- Eine Due Diligence Real Estate am Beispiel des Ablaufs bei der HSH Real Estate AG: Dieses Kapitel beleuchtet die Due Diligence-Praxis bei der HSH Real Estate AG. Es präsentiert den Ablauf eines Akquisitionsprozesses, die beteiligten Akteure und die relevanten Checklisten. Außerdem werden die Bestandteile der Due Diligence, wie die wirtschaftliche, technische, steuerliche und rechtliche Due Diligence, detailliert betrachtet.
- Privatinvestition: Dieses Kapitel analysiert den Due Diligence-Prozess aus der Sicht von Privatinvestoren. Es beschreibt den Ablauf eines Immobilienkaufs, die beteiligten Akteure und die notwendigen Schritte von der Objektsuche bis zum Kaufvertrag.
- Verhältnismäßigkeit von einer Due Diligence Real Estate und der Prüfung eines Privatinvestors: Dieses Kapitel vergleicht die Due Diligence-Prozesse von großen Unternehmen und Privatinvestoren hinsichtlich ihrer Umfang und Komplexität. Es bewertet die Verhältnismäßigkeit der jeweiligen Vorgehensweise.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen und Konzepten der Due Diligence im Immobilienbereich, insbesondere mit den Aspekten der Käufer- und Verkäufer Due Diligence, der wirtschaftlichen, technischen, steuerlichen und rechtlichen Due Diligence, sowie der Anwendung dieser Prozesse im Kontext von Unternehmenstransaktionen und Privatinvestitionen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Due Diligence als Instrument zur Risikominimierung und Entscheidungsfindung bei Immobilienkäufen.
- Citar trabajo
- BoA Jan H. Thies (Autor), 2010, Due Diligence in Real Estate, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166833