Junge Menschen konsumieren Alkohol in Mengen, die bereits für Erwachsene riskant bzw. gesundheitsgefährdend sind. Gleichzeitig hat die Jugendgewalt, insbesondere die Körperverletzungsdelikte, in den letzten Jahren zugenommen. Auf diese Entwicklung haben soziodemographische Faktoren, insbesondere das Elternhaus einen erheblichen Einfluss.
Diese Arbeit untersucht die Teilnehmer einer Maßnahme für unter Alkoholeinfluss straffällig gewordene junge Menschen (Kaj- Kurzzeitintervention für unter Alkoholeinfluss straffällig gewordene junge Menschen). Mit Hilfe eines dafür entwickelten Fragebogens wurden 53 Teilnehmer der Maßnahme in den Jahren 2008/2009 hinsichtlich ihres Suchtmittelkonsums, ihrer familiären Hintergründe und ihres delinquenten Verhaltens analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass frühe Suchtmittelerfahrungen sowohl mit dem Einstieg als auch mit dem Ausmaß delinquenten Verhaltens zusammenhängen. Darüber hinaus stehen innerfamiliäre Gewalterfahrungen und späterer Suchtmittelkonsum der jungen Menschen in engem Verhältnis. Durch die Bildung eines Risikoindizes konnten wir zeigen, dass vor allem junge Menschen, die mehrere Risikofaktoren (Suchtmittelkonsum der Eltern, Gewalterfahrungen im Elternhaus, früher eigener Suchtmittelkonsum, frühe erste Straftat) aufweisen, gegenwärtig ein besonders hohes Maß an deviantem Verhalten an den Tag legen. Praktische Implikationen für die Arbeit mit suchtmittelkonsumierenden, straffälligen jungen Menschen werden diskutiert.
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- M.A. Alexander Ottlik (Auteur), Ilona Küspert (Auteur), 2010, Teilnehmeranalyse und Weiterentwicklung einer Maßnahme für alkoholkonsumierende, straffällige junge Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166867