Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ABSTRACT
1 EINLEITUNG
2 HAUPTTEIL
2.1 SYMPTOME UND VERLAUF DES BURNOUT-SYNDROMS
2.2 URSACHEN VON BURNOUT
2.3 PRÄVENTIONSMÖGLICHKEITEN DER UNTERNEHMUNG
2.3.1 Job Demands
2.3.2 Job Resources
3 DISKUSSION
LITERATURVERZEICHNIS
Abstract
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Möglichkeiten eine Unternehmung hat, ihre Mitarbeiter präventiv vor Burnout zu schützen. Die Arbeit beschränkt sich darauf, die Ursachen zu besprechen, welche mit der Gestaltung der Arbeit und deren Umgebung zusammenhängen. Ursachen, welche individuell von einzelnen Mitarbeitern ausgehen, werden nicht ausführlich behandelt. Als erstes werden die Symptome und der Verlauf der Krankheit geklärt. Danach folgt die Aufteilung der Ursachen in „Job Demands“ (ab- hängig von der eigentlichen Arbeitstätigkeit) und „Job Resources“ (abhängig vom Um- feld der Arbeit), welche entscheidenden Einfluss auf die Ermüdung und die Motivation der Mitarbeiter haben. Je höher die Arbeitsbelastung ist, desto grösser muss auch die Unterstützung der Mitarbeiter sein, damit diese vor Burnout geschützt sind. Anhand dieser Überlegung werden danach Möglichkeiten besprochen, mit welchen eine Unter- nehmung einerseits die „Job Demands“ verringern und andererseits die „Job Res- sources“ erhöhen kann.
In der vorliegenden Arbeit wird der Einfachheit wegen nur die männliche Form verwendet. Grundsätzlich sind damit aber immer beide Geschlechter - sowohl männlich als auch weiblich - gemeint.
1 Einleitung
„ Angstst ö rungen, Panikattacken, Depressionen oder das Burnout-Syndrom geh ö ren zu unserer modernen Arbeitswelt, wie fehlende Gliedma ß en oder Staublungen zur Industrialisierung. “
Jobelius (2010, S. 1)
Wie obiges Zitat treffend beschreibt, sind psychische Probleme und Störungen zu einer häufigen Begleiterscheinung der heutigen Arbeitswelt geworden. Viele Arbeitnehmer klagen über das Burnout-Syndrom oder leiden unter anderen psychischen Problemen. Diese basieren oft auf einer hohen Arbeits- und Stressbelastung. Da durch diese Krank- heiten hohe Kosten für das Gesundheitswesen und den Arbeitgeber entstehen, ist es wichtig, dass die Arbeitnehmer bereits vor Entstehung von Burnout präventiv davor geschützt werden. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung für die Unternehmen, die Ursachen von Burnout zu kennen. Somit wissen sie, mit welchen Mitteln sie ihre Arbeitnehmer vor Burnout schützen können. Diese Arbeit behandelt das Thema der Burnout-Prävention durch die Unternehmung. Es wird untersucht, in welcher Form eine Unternehmung ihre Arbeitnehmer vor Burnout schützen kann. Die Arbeit beschränkt sich auf die Besprechung der Faktoren der Arbeitstätigkeit und der Arbeitsumgebung, welche für die Entstehung von Burnout bei den Mitarbeitern verantwortlich sind. Als erstes werden die Symptome und der Verlauf des Burnout-Syndroms dargestellt. Da- nach folgt eine Auflistung von Ursachen im Bezug auf die Arbeit und die Arbeitsumge- bung, welche für die Entstehung von Burnout verantwortlich sind. Weiter werden auf- grund der Ursachen von Burnout Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine Unternehmung die Entstehung von Burnout bei den eigenen Arbeitskräften verhindern kann, indem sie die Arbeit und deren Umgebung positiv gestaltet. Grundsätzlich zeigt sich dann, welche Möglichkeiten eine Unternehmung hat, einerseits die Erschöpfung der Arbeitnehmer zu minimieren und andererseits die Motivation zu maximieren. Da Erschöpfung und Moti- vationsverlust zwei entscheidende Faktoren in Bezug auf die Entwicklung eines Burn- out-Syndroms sind, kann eine Unternehmung anhand der aufgezeigten Ansätze, dem Burnout der Mitarbeiter entgegenwirken.
2 Hauptteil
Im Folgenden wird das Burnout-Syndrom an Hand der Theorien von Maslach (1976) und Burisch (2006) mit Symptomen und Verlauf dargestellt. Danach folgen die Ursa- chen, welche für die Entstehung von Burnout verantwortlich sind, basierend auf der Theorie von Cherniss (1980 und 1999). Aus diesen Ursachen von Burnout resultieren Präventionsmöglichkeiten für die Unternehmung, welche im letzten Abschnitt behandelt werden.
2.1 Symptome und Verlauf des Burnout-Syndroms
Im medizinischen Bereich gibt es keine allgemein gültige Definition für das Burnout- Syndrom. Im ICD-10-System (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) wird Burnout unter der Ziffer Z73 im Bereich „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswe- sens führen“ gelistet. Burnout wird daher im ICD-10 lediglich als einer von vielen Fakto- ren angesehen, nicht aber als eine definierte Krankheit (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, 2010). Christina Maslach beschreibt drei zentrale Symptome: Emotionale Ersch ö pfung, Depersonalisierung und reduzierte pers ö n- liche Leistungsfähigkeit (Maslach, 1976 und Schulze, 2005, S.17). Mittels dieser drei Punkte kann das Burnout-Syndrom bei einem Erkrankten nachgewiesen werden. Dabei hilft das Maslach Burnout Inventory (MBI), welches einer der gebräuchlichsten Frage- bögen ist, um einen vorhandenen Burnout nachzuweisen (Burisch, 2006, S. 34).
Das Burnout-Syndrom entsteht bei einer Person nicht plötzlich, sondern in einem fort- schreitenden Prozess. Burisch (2006, S. 40) gliedert den Verlauf der Krankheit in sieben Stufen:
1. Warnsymptome in der Anfangsphase: Die Person betreibt die übliche Arbeit mit einem erhöhten Arbeitseinsatz und ist erschöpft, da sie durch den höheren Einsatz viel Kraft verliert.
2. Reduziertes Engagement: In der zweiten Phase entsteht eine verringerte Motivation in Bezug auf die Arbeit und die Kunden oder allgemein im Umgang mit andere Personen. Die Person stellt aber andererseits höhere Ansprüche an sich selbst.
3. Emotionale Reaktionen: In dieser Stufe entstehen beim Erkrankten sowohl Depres- sion (z.B. Schuldgefühle, Insuffizienzgefühle) als auch Aggression (z.B. erhöhte Reizbar- keit).
4. Abbau: Im vierten Stadium verringert sich die kognitive Leistungsfähigkeit, Kreativität und Motivation der Person.
5. Verflachung: In der fünften Stufe tritt eine Verflachung des Lebens ein. Dies geschieht sowohl auf emotionaler, geistiger und auch sozialer Ebene. Die Person verspürt weniger Freude an bisher positiven Dingen und zieht sich aus dem sozialen Leben zurück.
6. Psychosomatische Reaktionen: Auf der sechsten Stufe äussert sich das Burnout- Syndrom schliesslich in Form von psychosomatischen Reaktionen, wie der Schwächung des Immunsystems, Schlafstörungen, beschleunigtem Puls oder erhöhtem Blutdruck.
7. Verzweiflung: Die siebte Stufe ist das Endstadium der Burnout-Erkrankung. Die Person sieht keinen Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage. Es herrscht Hoffnungslosigkeit, eine negative Einstellung zum Leben, die Person entwickelt Selbstmordgedanken und es kann zum Suizid kommen.
2.2 Ursachen von Burnout
Als Ursache des Burnout-Syndroms wird in der Literatur vor allem Stress als ausschlag- gebenden Faktor angesehen. Entscheidend ist, wie die Person mit Stresssituationen umgeht. Cherniss (1980 und 1999) zeichnet ein Modell, welches Ursachen in der Person und in der Arbeitsumgebung identifiziert. Ursachen, welche von der einzelnen Person ausgehen, sind die Karriereorientierung, die Zielsetzungen sowie die Unterstützung und Beanspruchung ausserhalb der Arbeit. Auf der anderen Seite gibt es Ursachen, welche mit der Arbeit selbst und deren Umgebung zusammenhängen (Cherniss, 1980, S. 208 und Burisch, 2006, S. 65-73). Bakker, Demerouti, Nachreiner und Schaufeli (2001, S. 502) teilen die Arbeitstätigkeit und die Arbeitsumgebung in zwei Gruppen. Einerseits in „Job Demands“, welche von den eigentlichen Arbeitsanforderungen abhängig sind und zu einer körperlichen und psychischen Ermüdung der Mitarbeiter führen und andererseits in „Job Resources“, welche die Arbeit unterstützen und begleiten (z.B. Feedback, Belohnungen) und Einfluss auf die Motivation der Angestellten haben. Die verschiedenen Faktoren werden im Folgenden ausführlicher beschrieben (Cherniss, 1980, S. 208 und Burisch, 2006, S. 65-73):
Job Demands
Arbeitsbelastung: Ein Grund für entstehenden Stress am Arbeitsplatz ist die Quantität der Arbeit. Vor allem eine hohe Quantität an sinnloser Arbeit (aus Sicht des Arbeitnehmers) wird als negativ bezeichnet. Ebenfalls zur Arbeitsbelastung zählt der Zeitdruck, unter welchem die Arbeit erledigt werden muss. Ist ein ständiger Termindruck vorhanden, erschöpft dies den Angestellten.
Kundenkontakt: Die Art und Weise des Kundenkontakts hat Einfluss auf die Ermüdung der Mitarbeiter. Sind die Kunden des Arbeitnehmers vorwiegend mit Problemen belas- tet oder generieren solche, kann dies die Angestellten in gewichtigem Masse stressen. Besser ist ein Kontakt mit vielseitigen Kunden, welcher ausserdem für wechselnde Ar- beitsinhalte sorgt.
Job Resources
Einführungsprozess: Der Einführungsprozess bei der neuen Arbeitsstelle hat entschei- denden Einfluss auf den Stress am Arbeitsplatz. Steigt die Belastung stufenweise und ist anfangs noch gering, kann sich der Arbeitnehmer eingewöhnen und ist motivierter.
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