Menschen mit Fluchterfahrung sind nicht nur durch die erlebten Traumata belastet, sondern auch durch ein Asylsystem, das oft von Unsicherheit, Kontrolle und langwierigen Verfahren geprägt ist. Diese strukturellen Bedingungen können das psychosoziale Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen, besonders dann, wenn eine posttraumatische Belastungsstörung vorliegt. Die vorliegende Arbeit widmet sich der Frage, wie sich ein unsicherer Aufenthaltsstatus auf das psychische Erleben von betroffenen Personen auswirkt und welche Möglichkeiten sich für eine traumasensible Soziale Arbeit daraus ableiten lassen. Ausgangspunkt bildet eine systematische Literaturarbeit, die das Stufenmodell der Traumabewältigung von Judith Herman und das Konzept der strukturellen Gewalt nach Johan Galtung theoretisch rahmt. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis für die vielschichtige Lebensrealität geflüchteter Menschen zu entwickeln und aufzuzeigen, wie Soziale Arbeit Haltung, Raum und Beziehung so gestalten kann, dass sie nicht zusätzlich belastet, sondern Orientierung, Sicherheit und partizipative Teilhabe ermöglicht. Dabei wird deutlich: Eine traumasensible Soziale Arbeit darf sich nicht nur auf individuelle Interventionen beschränken, sondern muss zugleich strukturelle Gegebenheiten mitdenken und kritisch hinterfragen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2025, Strukturelle Unsicherheit und psychosoziale Folgen für Geflüchtete, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1670831