Thomas braucht ein Küche! - Wir beraten ihn bei der Auswahl eines Ratenkredits

Exemplarische Berechnung von Kreditkosten verschiedener Ratenkredite, Wirtschaftskunde Klasse 9


Unterrichtsentwurf, 2010

15 Seiten


Leseprobe


1. Lerngruppenanalyse

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Sachanalyse

Der Kredit ist die Gebrauchsüberlassung von Geld (Banknoten, Münzen, Giralgeld) oder vertretbaren Sachen (Warenkredit) auf Zeit.[1] Das Wort Kredit wird abgeleitet aus dem lateinischen Wort credere was so viel bedeutet wie „glauben, vertrauen“. Bei einem Kredit vertraut der Kreditgeber (Gläubiger) dem Kreditnehmer (Schuldner), dass er den geliehen Geldbetrag zurückzahlt.[2]

Voraussetzung für die Kreditgewährung ist die Verpflichtung des Kreditnehmers, den gewährten Geldbetrag zurückzuzahlen. Um solch eine Verpflichtung einzugehen, muss der Kreditnehmer voll geschäftsfähig sein.[3] Natürlich wird in der heutigen Zeit nicht nur darauf vertraut, dass der Kreditnehmer seine Verpflichtung erfüllt bzw. erfüllen kann. Aus diesem Grund überprüfen z. B. Banken vor der Gewährung eines Kredits die Kreditwürdigkeit des Schuldners. Je nach Höhe und Dauer des gewährten Kredits reichen Lohn- und Gehaltsbescheinigungen. Das geht weiter bis zur Auskunft über weitere Schulden und nicht selten ist eine Kreditsicherung durch Bürgen bzw. eine Bürgschaft notwendig. Schwierig gestaltet sich die Kreditvergabe für Menschen, die kein geregeltes Einkommen haben. Arbeitslose haben bei Banken schlechte Karten, es sei denn, sie können dem Kreditinstitut eine Sicherheit in Form eines Bürgen, etc. stellen.

Man unterscheidet im heutigen Wirtschaftsleben unter anderem folgende Kreditarten: Kredite nach Laufzeit, Besicherung, Höhe, Art der Bereitstellung, Verwendung und nach den Kreditgebern. Unter ersterem wird dann aufgeteilt in kurzfristige (6 Monate), mittelfristige (6 Monate bis 4 Jahre) und langfristige Kredite (mehr als 4 Jahre). Kurzfristige Kredite werden meist für eine kurze Überbrückung eines finanziellen Engpasses z. B. zur Bezahlung einer Rechnung genutzt. Mit mittelfristigen Krediten werden eher Anschaffungen finanziert. Langfristige Kredite werden für Privathaushalte meist nur für Immobilien (diese dienen auch als Sicherheit für den Gläubiger) genutzt.[4] Zu den wichtigsten Krediten zählt heute der klassische Ratenkredit. Er zeichnet sich durch eine schnelle Bearbeitung und Auszahlung aus. Er bietet ein Höchstmaß an Planungssicherheit, da der Zinssatz bereits für die komplette Laufzeit feststeht.[5] Ratenkredite werden meist zwischen 2.000€ - 30.000€ angeboten und haben eine maximale Laufzeit von 84 Monaten. Je länger die Laufzeit eines Kredits, desto höher werden auch die Kreditkosten. Grundsätzlich richten sich die Kosten eines Kredits nach der Laufzeit, der Höhe und der wirtschaftlichen Verhältnisse eines Kreditnehmers. Zusätzlich sollen aber auch Kreditnehmer verschiedene Angebote vergleichen, da es bei den Kreditkosten zwischen verschiedenen Anbietern erhebliche Unterschiede geben kann. Damit der Vergleich zwischen einzelnen Krediten verschiedener Banken überschaubar ist schreiben die Preisabgabenverordnung und das BGB (bürgerliches Gesetzbuch) zwingend vor, dass Kreditinstitute bei Krediten an Privatpersonen den Effektivzins anzugeben haben. Dieser gibt

Auskunft über den tatsächlich zu zahlenden Zins einschließlich aller Gebühren und sonstiger Kosten.[6] Grundsätzlich sollte jeder mögliche Kreditnehmer seine Einnahmen seinen Ausgaben gegenüberstellen, um beurteilen zu können, ob und wie viel Kredit er sich leisten kann.

2.1 Bedeutung des Themas für die Lerngruppe und die ökonomische Bildung

Die Deutsch Gesellschaft beschreibt in ihren Standards folgende Kompetenzen: „Die Schüler und Schülerinnen können am Ende des mittleren Schulabschlusses Entscheidungen ökonomisch begründen, Konsumentscheidungen […], mit Blick auf eigene Bedürfnisse, rechtliche Rahmenbedingungen und auf sie einwirkende Einflüsse, unter Abwägung von Gegenwarts- und Zukunftsinteressen, unter Nutzung von Information und Beratung“[7] treffen. Die Richtlinien appellieren an die Qualifikation „Entscheidungen ökonomisch begründet treffen bzw. nachvollziehen zu können […]“[8]. Diese Kompetenzen sind von sehr großer Bedeutung, denn gerade im Hinblick auf die Verschuldung der unter 20-Jährigen sind die Ergebnisse alarmierend. Jugendliche unter 20 Jahren verschulden sich zur Zeit wesentlich stärker als noch vor fünf Jahren. Laut SchuldnerAtlas 2009 von Creditreform können 128.000 junge Menschen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, was einer Steigerung von über 75.000 Betroffenen im Vergleich zu 2004 bedeutet.[9] Die Versuchungen im Alltag sind groß: schicke Handys, iPods, Markenklamotten oder schnelle Autos. Den Kindern und Jugendlichen steht immer mehr Geld zur Verfügung, jedoch lernen die wenigsten damit zu haushalten. Unterstützt wird dieser Prozess von den Banken, in dem sie den 18-Jährigen schon Kredite gewähren oder auch von Kaufhäusern, die Ratenzahlungen anbieten. Der Schuldenberg wächst und wächst und die Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen merken es erst, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.[10]

Der ökonomische Bildungsgehalt der Stunde liegt darin, dass bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein geschaffen wird, welche Kosten mit einer Kreditaufnahme verbunden sind. Dabei sollen sie Kredite mit unterschiedlichen Laufzeiten für einen bestimmten Betrag analysieren und dabei feststellen, dass ein Kredit mit längerer Laufzeit immer teurer wird. Die SuS finden heraus, wann sich ein Kredit finanzieren lässt und in welcher Situation die Risiken zu groß sind.

[...]


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Kredit

[2] Abriß; Huber; Sitzmann; Theisinger: WiSo Wirtschafts- und Sozialkunde für Realschulen. Bildungsverlag EINS. 5. Auflage 2007.

[3] ebd. S. 137

[4] http://www.kredite-net.de/kreditlexikon/kreditlexikon.htm

[5] http://kreditarten.net/

[6] Nuding und Haller: Wirtschaftskunde. Ernst Klett Verlag. Stuttgart (2009). S.151

[7] Deutsche Gesellschaft für ökonomische Bildung (2004): Kompetenzen der ökonomischen Bildung für allgemein bildende Schulen und Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss, S. 8. (www.degoeb.de)

[8] ebd. S. 6

[9] http://eltern.t-online.de/jugendliche-in-der-schuldenfalle-ein-leben-im-minus-/id_20456866/index

[10] ebd.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Thomas braucht ein Küche! - Wir beraten ihn bei der Auswahl eines Ratenkredits
Untertitel
Exemplarische Berechnung von Kreditkosten verschiedener Ratenkredite, Wirtschaftskunde Klasse 9
Hochschule
Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Realschulen Trier
Autor
Jahr
2010
Seiten
15
Katalognummer
V167164
ISBN (eBook)
9783640840861
ISBN (Buch)
9783640840342
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Wir beraten Thomas bei der Auswahl eines Ratenkredits.
Schlagworte
thomas, küche, auswahl, ratenkredits, exemplarische, berechnung, kreditkosten, ratenkredite, wirtschaftskunde, klasse
Arbeit zitieren
Martin Mayer (Autor:in), 2010, Thomas braucht ein Küche! - Wir beraten ihn bei der Auswahl eines Ratenkredits, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167164

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