Das Schwarze Meer ist bis heute ein Raum von zentraler geopolitischer Bedeutung – ein Schauplatz ökonomischer Interessen, politischer Spannungen und kultureller Verflechtungen. Schon in der Antike war die Region von vergleichbarer Dynamik geprägt: Zahlreiche griechische Poleis suchten hier zur Zeit der großen griechischen Kolonisation neue Siedlungsräume und Handelswege, unter ihnen auch die Stadt Megara mit ihren Gründungen an den Mittel- und Schwarzmeerküsten.
Besonderes Augenmerk soll in dieser Arbeit dabei auf Herakleia Pontike gelegt werden – eine Stadt, die innerhalb des megarischen Kolonialnetzwerks eine herausragende Stellung einnahm. Ihre Entwicklung von einer gewöhnlichen Apokie zu einer selbstständigen Metropolis macht sie zu einem außergewöhnlichen Fall im Kontext megarischer Kolonialpolitik. Im Gegensatz zu anderen megarischen Gründungen, wie etwa Byzantion oder Chalkedon, lässt sich an Herakleia besonders deutlich nachvollziehen, wie wirtschaftliche, politische und strategische Faktoren ineinandergriffen und eine der einflussreichsten Poleis im Schwarzmeerraum formten. Die Hausarbeit soll im speziellen die Frage beantworten, welche Funktion Herakleia Pontike im megarischen Kolonialnetzwerk übernahm.
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- Maximilian Niemetz (Author), 2025, Die Stadt Herakleia Pontike und deren Funktion im megarischen Kolonialnetzwerk am Schwarzen Meer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1672753