„Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden.“ (Röm 5,19)
Und doch bleibt bei aller Gnade Gottes eine Frage übrig: Wie verhält sie sich, wenn sie auf die Freiheit des Menschen trifft? Kann und wenn ja wie kann Gott einem Menschen seine Gnade schenken, der diese Gnade in seiner Freiheit ablehnt? „Triumphiert“ die Gnade (Jak 2,13) letzten Endes doch über die Freiheit? Oder ist der Mensch als Geschöpf gar in der Lage, in seiner ganzen Freiheit selbst die angebliche Allmacht Gottes zu beschneiden? Wie verhalten sich diese göttliche Gnade und die menschliche Freiheit zueinander?
Die vorliegende Arbeit versucht, ganz im Lichte Anselm von Canterburys, seine Antwort auf diese Frage darzustellen und so vielleicht auch heute dem Geheimnis der göttlichen Barmherzigkeit wieder näher zu kommen, die gerade nicht ihre Augen vor der Freiheit des Menschen verschließt, sondern vielmehr im Menschen selbst ihren Ausgang nimmt.
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- Dominik Kunek (Autor), 2024, Gnade und Freiheit. Über die Relation göttlicher Barmherzigkeit und menschlicher Freiheit bei Anselm von Canterbury, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1672822