Die Welt is(s)t Bio: Verkaufsregale von Supermärkten und Discountern sind mit Bio-Produkten gefüllt, auf knapp 60.000 Produkten (Stand: Mai 2010) prangt mittlerweile das staatliche Bio-Siegel. H&M bietet neben dem üblichen Sortiment „Bio-Baumwoll-Kleidung“ an und statt All-Inclusive-Urlaub im Süden verreist man wieder im eigenen Land. Kaum ein Medium hat noch nicht über den „Bio-Boom“ oder Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit und den Klimawandel berichtet. Eine starke globale Nachhaltigkeitsbewegung und ein neuer Konsumtrend hin zu mehr Nachhaltigkeit haben sich in den letzten Jahren hervorgetan. Statt ausschließlich billigen Waren fordern Konsumenten zunehmend qualitative und biologische Produkte von nachhaltig engagierten Unternehmen.
„Nachhaltigkeit“ ist als Begriff jedoch nicht nur in Umwelt- und Non-Profit-Organisationen (NPO’s) präsent, sondern findet sich immer häufiger auch auf der Agenda von Unternehmen wieder. Großkonzerne und Unternehmen aus mehreren Branchen haben den gesellschaftlichen Bewusstseinswandel erkannt und wollen sich ein Stück des „großen grünen Kuchens“ abschneiden. Um gezielt die nachhaltigkeitsfokussierte Zielgruppe anzusprechen setzen sie auf CSR-Aktivitäten, investieren in umweltschonende Produkte und kommunizieren aktiv ihr unternehmerisches Engagement. Durch eine professionelle CSR-Kommunikation wollen sie den kritischen und hinterfragenden Konsumenten von ihrem Einsatz für gesellschaftliche und umweltpolitische Problemfelder überzeugen.
Diesem Wunsch der Konsumenten nach mehr nachhaltigem Engagement, auch auf Unternehmensseite, ist eine ganze Bewegung entsprungen: Seit 2003 wird immer wieder vereinzelt von einer neuartigen Zielgruppe berichtet und seit 2006 erscheinen vermehrt Publikationen, die sich mit dem LOHAS-Phänomen (Lifestyle of Health and Sustainability) auseinandersetzen. Im Jahr 2007 stürmten die so genannten „Lohasianer“ sogar an die Spitze der Trendzielgruppen-Charts. Doch gibt es die LOHAS als Zielgruppe überhaupt und wenn ja, wer verbirgt sich hinter dem Lebensstil, der sich als Ziel gesetzt hat möglichst nachhaltig und gesundheitsbewusst zu sein? Handelt es sich hierbei um einen Bewusstseinswandel innerhalb der Gesellschaft oder lediglich um eine intelligente Erfindung aus der Marketing- und PR-Branche? Können die LOHAS als erfolgbringende Zielgruppe für die Unternehmenskommunikation genutzt werden? Antworten finden Sie in diesem Buch.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Green Lifestyle
- 2.1. Begriffserklärung und Definition
- 2.2. Wie alles anfing: Von der Wohlstands- zur Wohlfühlgesellschaft
- 2.3. Der hybride Lebensstil als neue Lebensform
- 2.4. Die Zielgruppenanalyse: Warum LOHAS nicht gleich LOHAS ist
- 2.5. Powerkonsumenten oder übertriebener Öko-Hype?
- 3. Green Market
- 3.1. Konsumverhalten und Branchen der LOHAS
- 3.2. Erfolgreiche LOHAS-Marken am Beispiel von Bionade und Apple
- 3.3. Unternehmerisches Verantwortungsmanagement
- 4. Green Communication
- 4.1. Neue Ansprüche der LOHAS an Unternehmen und ihre CSR-Kommunikation
- 4.2. Das Mediennutzungsverhalten der LOHAS: Fernsehen war gestern
- 4.3. Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit widmet sich der Erforschung der LOHAS-Zielgruppe und ihrer Bedeutung für die Unternehmenskommunikation. Ziel ist es, das Potenzial dieser Zielgruppe für Unternehmen im Rahmen der CSR-Kommunikation zu beleuchten. Die Arbeit untersucht, ob die LOHAS eine erfolgversprechende Zielgruppe für Unternehmen darstellen und welche Strategien für die Ansprache dieser Gruppe effektiv sind.
- Definition und Merkmale des LOHAS-Lebensstils
- Konsumverhalten und Branchenpräferenzen der LOHAS
- Relevanz von CSR-Aktivitäten für die LOHAS-Zielgruppe
- Eignung der LOHAS als Zielgruppe für die Unternehmenskommunikation
- Handlungsempfehlungen für die LOHAS-orientierte Kommunikation von Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel führt in das Thema „Green Lifestyle“ ein und beleuchtet die Begriffserklärung und Definition der LOHAS-Zielgruppe. Es wird der Ursprung des Begriffs „LOHAS“ sowie die Entstehung des Trendphänomens beleuchtet und die verschiedenen Bezeichnungen und Interpretationen des Lebensstils erläutert.
Das zweite Kapitel „Green Market“ analysiert das Konsumverhalten und die Branchenpräferenzen der LOHAS. Anhand von Praxisbeispielen erfolgreicher LOHAS-Marken wie Bionade und Apple werden die besonderen Merkmale und die Bedeutung nachhaltigen Konsums für diese Zielgruppe veranschaulicht.
Das dritte Kapitel „Green Communication“ behandelt die neuen Ansprüche der LOHAS an Unternehmen und ihre CSR-Kommunikation. Es wird das Mediennutzungsverhalten der LOHAS untersucht und die Bedeutung von nachhaltiger Kommunikation und Verantwortungsbewusstsein für diese Zielgruppe hervorgehoben.
Schlüsselwörter (Keywords)
LOHAS, Green Lifestyle, Nachhaltigkeit, CSR-Kommunikation, Konsumverhalten, Zielgruppenanalyse, Unternehmerisches Verantwortungsmanagement, Green Market, Green Communication, Mediennutzungsverhalten.
- Arbeit zitieren
- Laura Kremer (Autor:in), 2010, Die LOHAS: eine neue Zielgruppe für die Unternehmenskommunikation?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167412