Das Anfang der 1990iger Jahre entwickelte Konzept der Public Private Partnerships (PPP) dient der gemeinsamen Ausführung und Finanzierung von öffentlichen Vorhaben durch öffentliche und privatwirtschaftliche Akteure und kommt aufgrund politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen seit Beginn des 21. Jahrhunderts auch verstärkt in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zum Einsatz. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Partnerschaften am Beispiel der österreichischen „Wirtschaftspartnerschaften“ aus organisationssoziologischer Perspektive und legt den Fokus dabei auf deren Zustandekommen und den Prozess ihrer Aushandlung. Durch hermeneutische Vorgehensweise und unter Anwendung qualitativer Methoden wird auf Basis der Negotiated Order Theory untersucht, mit welchen Strategien die beiden Akteure ihre unterschiedlichen – und oft widersprüchlichen – Organisationsinteressen durchzusetzen versuchen und diese schlussendlich in eine gemeinsame und beidseitig akzeptierte Lösung zu integrieren vermögen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Public Private Partnerships in der Entwicklungszusammenarbeit
- Der entwicklungspolitische Kontext
- Public Private Partnerships in der Entwicklungszusammenarbeit
- Das Konzept
- Definition und Abgrenzung
- Akteure und Zielsetzungen
- Partnerschaft und Zielkonflikte
- Kritik
- Public Private Partnership in der österr. Entwicklungszusammenarbeit
- Entstehungshintergrund
- Das Instrument
- Status Quo
- Organisationssoziologische Verortung von Public Private Partnerships
- Organisationssoziologie als Disziplin
- Organisationssoziologische Perspektiven
- Agenturtheorie
- Neoinstitutionalistische Organisationstheorie
- Negotiated Order Theory
- Methodik
- Erkenntnisinteresse und Forschungsfragen
- Stand der Forschung
- Methodisches Vorgehen
- Methodologische Positionierung im Interpretativen Paradigma
- Das qualitative Interview
- Die Themenanalyse
- Das Forschungsdesign
- Empirik
- Der empirische Prozess
- Das empirische Feld
- Das Instrument der Wirtschaftspartnerschaft
- Ablauf der Antragstellung
- Anforderungen an Wirtschaftspartnerschaften
- Die Akteure des empirischen Felds
- Ergebnisse
- Handlungsmotivationen
- Gründe für die Zusammenarbeit
- Projekt-Typen
- Konfliktfelder
- Interorganisationale Konflikte
- Intraorganisationale Konflikte
- Strategien der Aushandlung
- Einhaltung formaler Kriterien als Voraussetzung
- Voranpassung
- Verwendung einer gemeinsamen Sprache
- Perspektivenübernahme
- Gegenseitige Akzeptanz und neues Rollenverständnis
- Inklusion externer Berater
- Wirtschaftspartnerschaften als Negotiated Order
- Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Analyse von Public Private Partnerships (PPP) in der Entwicklungszusammenarbeit. Sie untersucht, wie die unterschiedlichen Akteure mit ihren individuellen Zielsetzungen und Interessen in einem gemeinsamen Projekt zusammenarbeiten und welche Herausforderungen und Konflikte dabei entstehen.
- Analyse der Entwicklung und des Konzepts von PPP in der Entwicklungszusammenarbeit
- Untersuchung der organisationssoziologischen Rahmenbedingungen von PPP
- Empirische Analyse von Wirtschaftspartnerschaften als Beispiel für PPP in der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
- Identifizierung von Konfliktfeldern und Strategien der Aushandlung in PPP
- Bedeutung von Negotiated Order für die Gestaltung von PPP
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Public Private Partnerships in der Entwicklungszusammenarbeit ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der globalen Herausforderungen dar.
Kapitel 1 beleuchtet den entwicklungspolitischen Kontext von PPP und analysiert das Konzept, die Definition, die Akteure, die Zielsetzungen, die Kritik und die Situation in der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
Kapitel 2 verortet PPP organisationssoziologisch und analysiert die relevanten Theorien, wie die Agenturtheorie, die Neoinstitutionalistische Organisationstheorie und die Negotiated Order Theory.
Kapitel 3 beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit, das Erkenntnisinteresse, den Stand der Forschung und die verwendeten Methoden, insbesondere das qualitative Interview und die Themenanalyse.
Kapitel 4 präsentiert das empirische Feld, die Wirtschaftspartnerschaften in der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, und die Akteure, die an den untersuchten Projekten beteiligt sind.
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse, insbesondere die Handlungsmotivationen der Akteure, die Konfliktfelder, die Strategien der Aushandlung und die Bedeutung der Negotiated Order.
Kapitel 6 reflektiert die Ergebnisse und diskutiert die Implikationen für die Praxis der Entwicklungszusammenarbeit.
Schlüsselwörter
Public Private Partnerships, Entwicklungszusammenarbeit, Organisationssoziologie, Negotiated Order, Wirtschaftspartnerschaften, Konfliktfelder, Strategien der Aushandlung, Österreichische Entwicklungszusammenarbeit.
- Citation du texte
- Bakk. Daniel Rössler (Auteur), 2011, Public Private Partnerships in der Entwicklungszusammenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167454