Welche Unterschiede liegen zwischen Kafkas "Der Prozess" und der Comicadaption "Der Process" von Montellier und Mairowitz hinsichtlich der Darstellung des Gerichtes vor und wie beeinflusst die mediale Transformation den Blick auf das Gericht vor dem Hintergrund der Kafka-Forschung? Während Kafka in seinem Roman ein abstraktes Gerichtssystem nur beschreiben konnte, haben Montellier und Mairowitz auf ein bildbasiertes Medium zurückgegriffen, das bestimmte Darstellungsaspekte des Gerichtes verändern könnte. Daher lautet die These dieser Arbeit, dass die mediale Transformation zum Comic das Gericht hinsichtlich eines oder mehrerer Aspekte anders in Erscheinung treten lässt.
Franz Kafkas Roman "Der Prozess" gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Werken der modernen Literatur. Die Geschichte von Josef K., der eines Morgens verhaftet wird, ohne den Grund dafür zu erfahren, und sich fortan mit einem gleichermaßen undurchsichtigen sowie ungreifbaren Gerichtssystem konfrontiert sieht, ist zu einem Sinnbild für Ohnmacht, Bürokratie und existenzielle Unsicherheit geworden. Der Roman wurde, nicht zuletzt dank seiner fortwährenden Aktualität, in verschiedenen Medien adaptiert – unter anderem in der Comicversion von Chantal Montellier und David Zane Mairowitz.
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- Markus Göhler (Author), 2025, Das Gericht im Wechsel der Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1681404