Weltweit wurden in den letzten Jahren Projektvorhaben zur Realisierung von klimaneutralen Reisedestinationen veröffentlicht. Im Rahmen des voranschreitenden Klimawandels und des steigenden Bewusstseins für Umweltschutz seitens der Konsumenten, identifizieren vor allem Inselstaaten die Möglichkeit, sich durch das Alleinstellungsmerkmal „klimaneutral“ einen Wettbewerbsvorteil auf dem globalen Tourismusmarkt zu verschaffen. Nicht nur aufgrund von Profilierungsmotiven, sondern auch wegen dem Interesse, sich durch Klimaschutz an die Folgen des Klimawandels anzupassen, beginnt auch in Deutschland eine Debatte um klimaneutrale Destinationen, mit der Folge, dass sich vereinzelte Reisegebiete mit der Thematik auseinandersetzen. Es existiert zwar noch keine klimaneutrale Destination, vereinzelte Regionen bieten ihren Gästen aber bereits die Möglichkeit, ihren individuellen Urlaub klimaneutral zu gestalten. Um alle Teilleistungen einer Destination klimaneutral zu stellen, fehlt es allerdings an fundierten wissenschaftlichen Bewertungskriterien, vor allem in Bezug auf Systemgrenzen.
Hier soll die vorliegende Arbeit ansetzen, indem sie eine Analyse der Realisierbarkeit und Praktikabilität einer klimaneutralen Destination liefert. Das Land Deutschland stellt dabei die Bezugsebene dar. Übergeordnetes Ziel der Arbeit ist die Erstellung eines Kriterienkatalogs, welcher notwendige Umsetzungsschritte zur Erlangung von Klimaneutralität aufzeigt.
Die forschungsleitenden Fragestellungen lauten demnach:
- Ist es im Rahmen einer nachhaltigen Destinationsentwicklung und -profilierung möglich, sämtliche tourismusrelevanten Bereiche klimaneutral zu gestalten?
- Welche Prozesse müssen im Destinationsmanagement durchlaufen werden, um die Entwicklung einer klimaneutralen Destination zu realisieren?
- Welche touristischen und nicht-touristischen Akteure müssen für eine solche Maßnahme mit einbezogen werden?
- Welche Systemgrenzen existieren für die Quantifizierung der Emissionen?
- Welche Daten werden für eine Erfassung der Treibhausgasemissionen benötigt?
- Wie werden die Treibhausgasemissionen einer Destination berechnet?
Welche Maßnahmen können konkret getroffen werden, um die Emissionsbilanz einer Destination auszugleichen?
- Wie kann man die Umsetzung einer klimaneutralen Destination planen, vermarkten und kommunizieren?
Die Masterarbeit wurde im Rahmen des Innovationsnetzwerks Klimaanpassung Brandenburg-Berlin (INKA BB) durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Klimawandel und Tourismus
- Klimaneutrale Destinationen
- Motivation und Ziele
- Klimaschutz im Tourismus
- Potenziale und Herausforderungen
- Methodik
- Treibhausgasinventarisierung
- Projektanalyse und -umsetzung
- Kommunikationsstrategie
- Fallbeispiel Uckermark
- Ergebnisse der Treibhausgasinventarisierung
- Potentiale und Herausforderungen der Uckermark
- Handlungsempfehlungen
- Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Machbarkeit von klimaneutralen Destinationen in Deutschland am Beispiel der Uckermark. Sie analysiert die Voraussetzungen und Prozesse im Destinationsmanagement und entwickelt einen Kriterienkatalog für die Umsetzung von Klimaneutralität.
- Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismussektor
- Entwicklung von Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Tourismus
- Entwicklung eines Kriterienkatalogs für die Umsetzung von klimaneutralen Destinationen
- Bewertung der Potentiale und Herausforderungen für die Reiseregion Uckermark
- Erstellung von Handlungsempfehlungen für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in der Uckermark
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Klimaneutralität im Tourismus ein und erläutert die Relevanz des Themas.
- Das Kapitel „Klimawandel und Tourismus“ beleuchtet die Folgen des Klimawandels für den Tourismussektor und beschreibt die Rolle des Tourismus bei der anthropogenen Erderwärmung.
- Das Kapitel „Klimaneutrale Destinationen“ analysiert die Voraussetzungen für die Umsetzung von Klimaneutralität in Destinationen und beleuchtet die Motivation und Ziele, sowie die Potentiale und Herausforderungen für klimaschonende Aktivitäten im Tourismus.
- Das Kapitel „Methodik“ beschreibt die Herangehensweise der Arbeit und erläutert die einzelnen Schritte der Treibhausgasinventarisierung, Projektanalyse und -umsetzung, sowie der Kommunikationsstrategie.
- Das Kapitel „Fallbeispiel Uckermark“ präsentiert die Ergebnisse der Treibhausgasinventarisierung für die Reiseregion Uckermark und bewertet die Potentiale und Herausforderungen der Region für die Umsetzung eines klimaneutralen Tourismuskonzepts.
Schlüsselwörter
Klimaneutrale Destinationen, Tourismus, Klimawandel, Treibhausgasemissionen, Treibhausgasinventarisierung, Klimaschutz, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Destinationsprofilierung, Uckermark, Handlungsempfehlungen.
- Citar trabajo
- Erik Pfauth (Autor), 2010, Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur Umsetzung von klimaneutralen Destinationen in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169780